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# taz.de -- Terrorangst in den USA: Verschärfte Kontrollen
> Alle Reisende in die USA müssen mit verschärften Kontrollen vor dem
> Abflug rechnen. In Newark wurde ein Flughafenterminal nach einer
> Sicherheitspanne gesperrt, im Jemen die US-Botschaft geschlossen.
Bild: Frustrierte Passagiere auf dem Flughafen Newark bei New York.
NEWARK/SANAA apd | Ein Terminal des internationalen Flughafens Newark bei
New York ist in der Nacht zum Montag wegen der Suche nach einem
Verdächtigen für sechs Stunden geschlossen worden. Ein Unbekannter war
durch einen Ausgang hinter die Check-in-Schalter gelangt und verschwunden.
Alle Passagiere mussten deswegen zurück in den unkontrollierten Bereich und
wurden erneut überprüft. Alle Abflüge von Terminal C wurden gestoppt.
Erst nach der neuerlichen Überprüfung der Passagiere konnten die ersten
Maschinen wieder starten. Die Behörden versuchten weiter, den Unbekannten
anhand von Videoaufzeichnungen zu identifizieren, wie eine Sprecherin der
Behörde für Verkehrssicherheit mitteilte.
Betroffene Flugreisende reagierten verärgert über die neue Sicherheitspanne
nur zehn Tage nach dem vereitelten Flugzeuganschlag. "Ich bin wütend, weil
es Organisationsfehler gab", sagte Alison Day, die mit ihrer siebenköpfigen
Familie und einem Säugling stundenlang am Liberty International Airport auf
ihren Abflug warten musste.
Im Ausland weiteten die US-Behörden als Reaktion auf den verhinderten
Anschlag von Detroit ihre Sicherheitsvorkehrungen abermals aus. Ab Montag
müssen alle Passagiere, die in die USA fliegen, mit dem elektronischen
Abscannen ihres Körpers oder gründlichen Leibesvisitationen rechnen,
erklärte die Behörde für Verkehrssicherheit.
Darüber hinaus werden alle Personen, die aus bestimmten Staaten einreisen
wollen oder diese für den Transit genutzt haben, vor dem Abflug verschärft
gescannt. Als Staaten, die den Terror fördern, führt das
US-Außenministerium Kuba, den Iran, den Sudan und Syrien. Zu den anderen
Ländern, deren Passagiere besonders überprüft werden, gehören Afghanistan,
Algerien, der Irak, der Libanon, Libyen, Nigeria, Pakistan, Saudi-Arabien,
Somalia und der Jemen.
Der Jemen ist besonders ins Visier amerikanischer und britischer
Terrorfahnder geraten. In dem Land soll der verhinderte Attentäter vom 25.
Dezember, Umar Farouk Abdulmutallab, ausgebildet und mit Sprengstoff
versorgt worden sein.
Derweilen sind die Botschaften der USA und Großbritanniens im Jemen auch am
Montag wegen akuter Terrorgefahr geschlossen geblieben. Ein jemenitischer
Regierungsbeamter sagte, die Diplomaten und die Wachleute seien angesichts
der jüngsten Drohungen dabei, "ihre Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen".
Beide Botschaften waren am Sonntag geschlossen worden. Zunächst hatte es
von US-Seite geheißen, die Schließung sei nur für einen Tag vorgesehen.
Begründet wurde die Maßnahme von der US-Botschaft mit Drohungen von
El-Kaida-Terroristen gegen amerikanische Einrichtungen. Nach dem
vereitelten Flugzeug-Attentat von Detroit, das im Jemen geplant worden war,
ist das südarabische Land verstärkt im Visier westlicher Geheimdienste.
Experten warnen bereits seit Jahren davor, dass El-Kaida-Terroristen die
von der Regierung nur zum Teil kontrollierten Stammesgebiete des Jemen als
neue Basis zur Planung von Terroranschlägen nutzen.
4 Jan 2010
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Schwerpunkt Überwachung
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