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# taz.de -- Redaktionsbüro in Kreuzberg beschmiert: Erneut rechte Graffiti
> Die Räume des Obdachlosenmagazins "Querkopf" werden beschmiert - zum
> vierten Mal, klagt ein Redakteur.
Bild: Rechtsextreme Graffiti am Querkopf-Büro
Mit rechten Schmierereien wurde das Redaktionsbüro der Obdachlosenzeitung
Querkopf beschmutzt. Wohl in der Nacht zum Dienstag schrieben die Täter
unter anderem die Adresse der Internetseite des "Nationalen Widerstands"
aus Berlin auf die Außenwand des Gebäudes in Kreuzberg. Der "Nationale
Widerstand" ist eine neonationalsozialistische Kameradschaft.
Der Querkopf ist eine Berliner und Kölner Arbeits- und Obdachlosenzeitung.
Sie dient der Selbsthilfe von Arbeits- und Obdachlosen, die die Zeitung
verkaufen und an den Einnahmen beteiligt werden. Die monatlich erscheinende
Zeitung hat eine linke Ausrichtung. Seit Ende November waren linke
Einrichtungen immer wieder Ziel von Vandalismus, vor allem in Neukölln.
Auch der Querkopf sei bereits zum vierten Mal innerhalb eines Jahres
angegriffen geworden, sagt Redakteur Werner Schneidewind. Er vermutet in
allen Fällen Rechtsradikale hinter den Anschlägen. "Die Taten tragen immer
die gleiche Handschrift. Sie schmieren was an die Hauswand und entfernen
linke Aufkleber." In der Vergangenheit sei auch des Öfteren versucht worden
einzubrechen. Tatsächlich zeugt die kaputte Scheibe der Eingangstür von
einem früheren Übergriff. "Die Polizei vermutet, die Täter kommen aus dem
rechtsradikalen Milieu", so Schneidewind, "aber bisher konnten sie noch
niemanden ermitteln." Sorge bereite den Mitarbeitern der Zeitung vor allem,
wie lange der Vermieter nach diesen Vorfällen das Büro noch dulden würde.
Der Nationale Widerstand hatte 2009 in seinem Internetforum eine Liste mit
linken Einrichtungen in Berlin veröffentlicht, zusammen mit dem Aufruf
"Nachbarschaftsgeschenke" zu verteilen. Derzeit versuchen die Neonazis dort
ihre Anhänger für eine rechtsextreme Demonstration am 1. Mai zu
mobilisieren.
10 Mar 2010
## AUTOREN
Alexander Böttner
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