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# taz.de -- Neue "Vätermonate" zu teuer: Schäuble gegen mehr Elterngeld
> Neue "Vätermonate" und längeres Teilelterngeld sind Finanzminister
> Schäuble zu teuer. Doch die Verlängerung der Vätermonate könnte das Leben
> von Paaren richtig verändern.
Bild: Wenn's nach Kristina Schröder geht, malt der Papa künftig mehr mit.
Die geplanten Erweiterungen beim Elterngeld einschließlich der zusätzlich
bezahlten neuen "Vätermonate" stoßen beim Bundesfinanzministerium auf
Widerstand. Das Ministerium beanstandete den entsprechenden Entwurf von
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU). Man gehe aber davon aus,
dass "offene Fragen" geklärt werden, schließlich stünden die Erweiterungen
im Koalitionsvertrag, sagte eine Sprecherin des Familienminsteriums der
taz.
Nach einem Bericht des Spiegel beanstandeten Beamte des Finanzministeriums
in einem Brief an Schröder vor allem den Mehraufwand von mehr als 250
Millionen Euro, die eine Erweiterung kosten würde. Angesichts des Sparziels
von zehn Milliarden Euro im Etat des nächsten Jahres bestehe für ein
erweitertes Elterngeld kein Spielraum, hieß es demnach in dem Brief. Dies
bedeute aber noch keine abschließende Entscheidung, sagte ein Sprecher des
Finanzministeriums. Die Angelegenheit werde im Rahmen der
Haushaltsabstimmung besprochen und erst zur Etataufstellung vorausichtlich
im Juni entschieden.
Teil der Gespräche zwischen den Ministerien seien auch mögliche
Gegenfinanzierungen für das erweiterte Elterngeld, sagte die Sprecherin des
Familienministeriums. Laut dem Entwurf sollen die Vätermonate im Elterngeld
von bisher zwei auf vier Monate ausgeweitet werden.
Bisher wird das Elterngeld für zwölf Monate gezahlt, wenn nur einer der
Partner aussetzt. Nimmt auch der zweite Partner eine Familienzeit, wird
bislang 14 Monate lang Elterngeld gewährt. Dies soll dann 16 Monate lang
möglich sein.
Auch soll es ein längeres "Teilelterngeld" geben, wenn beide Partner
gleichzeitig in Elternzeit gehen und dabei jeweils Teilzeit arbeiten.
Als Elterngeld gibt es bisher 67 Prozent des zuvor verdienten Entgeltes als
Lohnersatz. Wer Teilzeit arbeitet, bekommt 67 Prozent des entfallendes
Nettolohnes für die reduzierten Stunden.
Wichtig dürfte für manche Paare die geplante Einführung eines verlängerten
"Teilelterngeldes" von insgesamt 28 Monaten sein. Paare, die gleichzeitig
in die Elternphase gehen und dabei Teilzeit arbeiten, verbrauchen bisher
jeder einen Monat an Elterngeld-Anspruch, eine solch gemeinsame Zeit ist
daher schon nach sieben Monate zuende. Kommen die Neuerungen, könnten sich
diese Paare dann bis zu 14 Monaten gemeinsam um das Baby kümmern und dabei
in Teilzeit im Beruf bleiben.
Unterstützung bekommt die Familienministerin von der CSU und der
SPD-Fraktion. Familienpolitik müsse Priorität haben, sagte Dorothee Bär
(CSU), familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag.
SPD-Fraktionsvize Dagmar Ziegler nannte die Ausweitung der
Partnerschaftsmonate eine "sinnvolle Maßnahme".
3 Apr 2010
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
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