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# taz.de -- Umweltstrafen und Iran-Engagement: Daimler will sich bessern
> Die nächste S-Klasse soll ein Drei-Liter-Fahrzeug sein, verspricht
> Daimler-Chef Zetsche den Aktionären. Zudem zieht sich das Unternehmen aus
> dem Iran zurück.
Bild: Vorstands-Chef Dieter Zetsche wähnt sich trotz Strafe auf der sicheren S…
BERLIN taz | Die zögerliche Einführung umweltfreundlicher Antriebe könnte
Mercedes teuer zu stehen kommen. "Auf Daimler kommen Strafzahlungen zu",
sagte Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Union Investment am Mittwoch
auf der Hauptversammlung des Stuttgarter Konzerns in Berlin.
Speich schätzt die Pönalen auf bis zu 800 Millionen Euro und forderte die
schnellere Entwicklung verbrauchsarmer Motoren. Vorstands-Chef Dieter
Zetsche wähnt sich dagegen auf der sicheren Seite. Mit der Einführung
vieler sparsamer Modelle will der Manager den Flottenverbrauch unter die
Marke von 140 Gramm CO2 pro Kilometer drücken und einer Strafe aus Brüssel
wegen Überschreitung des EU-Grenzwertes entgehen.
Die nächste Generation der Nobelkarosse S-Klasse wird laut Zetsche ein
Drei-Liter-Auto sein und mit 74 Gramm CO2-Werte eine Kleinwagens ausweisen.
"Letztlich wollen wir mit null Gramm CO2 und null Gramm Schadstoffen
fahren", sagte der Vorstand den Aktionären. Bis auf den Straßen
ausschließlich Ökomobile rollen, werden jedoch noch Jahre vergehen. Für die
Übergangszeit setzt Daimler auf sparsame Motoren, die Hybridtechnik aus
Verbrennungs- und Elektromotor und die Entwicklung reiner Elektromotoren.
Zetsche kündigte zudem an, dass Daimler die Geschäftsbeziehungen zum Iran
weitgehend abbrechen werde. Der Konzern trennt sich von einer
30-prozentigen Beteiligung an einer Dieselmotorenproduktion im Land. Dies
sei nicht gegen das iranische Volk gerichtet, betonte Zetsche, "die Politik
der derzeitigen iranischen Führung gebietet es aber, unsere Geschäfte mit
dem Iran auf eine neue Grundlage zu stellen".
Ohne Kommentar blieb Zetsche zu einer Forderung kritischer Aktionäre nach
einer Entschädigung von südafrikanischen Apartheid-Opfern. Daimler habe mit
dem damaligen System zusammengearbeitet und damit
Menschenrechtsverletzungen unterstützt, hieß es im Aufruf, der vor der Tür
verteilt wurde.
Doch auch die Aktionäre, die weniger auf politisches Engagement als auf
Rendite setzten, hatten in diesem Jahr keine rechte Freude. Es gibt keine
Dividende, weil Daimler im vergangenen Jahr einen Milliardenverlust
hinnehmen musste. 2010 soll Daimler aber laut Zetsche wieder Gewinn machen
und doppelt so schnell wachsen wie der Gesamtmarkt.
15 Apr 2010
## AUTOREN
Wolfgang Mulke
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