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# taz.de -- Ticker Kettenreaktion: 120.000 gegen Atomkraft
> Die Anti-Atom-Bewegung hat es geschafft, 120.000 Menschen für die
> Menschenkette zu mobilisieren. Die Zahlen bestätigte eine
> Polizeisprecherin. Rekordzahlen auch in Biblis und Ahaus.
Bild: Brokdorf
17:35 Uhr ++ Der taz-Ticker zur Menschenkette ist beendet ++
Das Team in Berlin bedankt sich bei allen, die zum Gelingen der
Menschenkette beigetragen haben. Der Ticker ist jetzt beendet.
17.00 ++ Ahaus ++ Ende der Veranstaltung ++
Die letzten Redner im Münsterland sind fertig. Wladimir Sliwjak, ein
Sprecher der russischen Umweltorganisation Ecodefense sprach von einer
"Renaissance" der Anti-Atom-Bewegung. Udo Buchholz, geschäftsführendes
Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU),
warnte vor einem Ausbau der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage in
Gronau. Abschließend forderte Felix Ruwe, Sprecher der BI "Kein Atommüll in
Ahaus", die Demonstranten auf "auch am Tag X, wenn der nächste Castor
rollt" da zu sein.
17:02 Uhr ++ Klaus Ernst in Brokdorf ++
Klaus Ermst, designierter Vorsitzender der Partei Die Linke, kritisiert vor
dem Akw Brokdorf neben den schwarz-gelben Laufzeitverlängerungsplänen auch
den rot-grünen Atomkonsens. Auch dieser sei eine Zeitbombe, so Ernst: "Der
Konsens begrenzt nicht die Laufzeiten, sondern nur die Strommenge. Dadurch
dürfen gerade die Reaktoren, die wegen vieler Pannen oft stillstehen,
länger am Netz bleiben."
16:54 Uhr ++ Marktplatz Elmshorn ++ Sigmar Gabriel ++
Sigmar Gabriel richtet das Wort an SPD-Kritiker, nachdem jemand vor der
Bühne über die Sozis schimpft. Gabriel antwortet: "Sucht nicht nach dem
Trennenden, sondern nach dem, was uns miteinander verbindet." Es gehe
schließlich darum, den Widereinstieg in die Atomkraft zu verhindern und den
Ausbau der erneuerbaren Energien zu stärken. Sie schafften ja zudem neue
Jobs, so Gabriel. "Keiner wird in Windanlagen oder in Solarenergie
invesitieren, wenn er nicht weiß, ob er den Strom überhaupt ins Netz
bekommt."
***
Auf taz.de gibt´s die [1][Bilder zur Menschenkette].
***
16:51 Uhr ++ Akw Krümmel ++ Wendland-Camp ++
In Krümmel läuft in entspannter Stimmung das Kundgebungs- und
Kulturprogramm. Viele aus dem Wendland bleiben über Nacht in einem Camp.
Morgen mittag fährt der Treck zurück. "Der Widerstand gegen Gorleben geht
weiter!": Am ersten Juni-Wochenende mit einer Umzingelung der Gorlebener
Atomanlagen, im November mit den Straßen- und Schienenblockaden beim
Castortransport.
16:50 Uhr ++ Brunsbüttel + SSW-Politiker gegen Atomkraft ++
Flemming Meyer vom SSW steht jetzt auf der Bühne. Er "kämpft seit 30 Jahren
gegen Atomkraft". Sein Aufruf war klar: "Na klar, stoppt die Akws!". Jetzt
sind nur noch ein paar hundert Leute da.
16.45 Uhr ++ Glückstadt ++ Trittin ++
"Sechs Atomkraftwerke in Deutschland könnten sofort abgeschaltet werden",
sagte Ex-Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Grüne)bei der
Abschlusskundgebung auf dem Glückstädter Marktplatz: "Seit Beginn der
Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien ist Deutschland Stromexporteur
geworden." Weil es zu viel Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken im Netz
gebe, müssten Windparks abgeschaltet werden, so Trittin: "Das ist pervers."
Mit Musik auf der Marktplatzbühne endete die Veranstaltung – in den
umliegenden Cafés herrscht weiter Hochbetrieb.
16:34 Uhr ++ "Das Licht blieb an!" ++
"Krümmel und Geesthacht sind nicht mehr am Netz und trotzdem ist nirgendwo
das Licht ausgegangen", sagte die atompolitische Sprecherin der
niedersächsischen Grünen, Renate Backhaus, bei der Anti-Atom-Menschenkette
in Krümmel.(dpa)
16:30 Uhr ++ Fässer mit Atommüll in Brokdorf ++
Vor dem Akw Brokdorf treiben Fässer im Wassergraben, der das Atomkraftwerk
umfließt. Sie sehen aus, als wären sie mit Atommüll gefüllt. Auf ihnen
steht: "Annahme verweigert – zurück an Absender".
Wer diese Aktion gestartet ist: unklar, einiges deutet auf Asse-Aktivisten
hin. Die Stimmung ist gut, sie hat sich noch gebessert, seitdem die
Teilnehmerzahlen durchgegeben wurden und auch durch die Polizei bestätigt
wurden. Da die meisten aber zu ihren Bussen gehen müssen, löst sich die
Veranstaltung weiter auf, es leert sich in Brokdorf.
16:30 Uhr ++ Bühne Brunsbüttel + Gute Laune gegen schlechte Entscheidung ++
"Gute Laune gegen schlechte Entscheidung", singt "das Bo". Jan Delay
kontert "Feiert mit den Anti-Akw-Atzen". Das Publikum ist schön gemischt,
jung wie alt und auch die Barfußfraktion fehlt nicht.
16:28 Uhr ++ Pinneberg gehört wieder ganz den Sanitätern ++
Gut eine Stunde nach Kettenschluss gehört die Pinneberger Innenstadt wieder
ganz dem Deutschen Roten Kreuz, dem DLRG und den Johannitern. Sie führen
unermüdlich vor, wie souverän sie nicht-nukleare Ernstfälle beherrschen.
16:20 Uhr ++ Neue Zahlen der Polizei ++
Laut Polizei waren es auf schleswig-holsteinischem Gebiet rund 60.000 und
auf Hamburger rund 33.000, zusammen also rund 93.000. Weitere Aktionen des
bundesweiten Aktionstags unter dem Motto "Atomkraft abschalten" waren in
Nordrhein-Westfalen am Zwischenlager Ahaus, wo laut Veranstalter 6.000
Menschen und laut Polizei 4.700 Menschen demonstrierten, und an der
Urananreicherungsanlage in Gronau.
In Biblis in Südhessen "umzingelten" nach Angaben der Veranstalter rund
20.000 Menschen den Atommeiler, der mit Neckarwestheim zu den ältesten in
Deutschland noch laufenden gehört. Die Polizei zählte rund 10.000
Demonstranten.(apd)
16.15 ++ Ahaus ++ Ankunft und Proteste am Zwischenlager ++
Der Demonstrationszug hat das Zwischenlager erreicht und blockiert die
Zufahrtswege. Ungefähr 6000 Leute sind ausgelassener Stimmung und
verwandeln den Bereich besetzten Bereich in ein buntes Tohuwabohu.
Auffällig ist die Zahl der jungen Aktivisten. Michael Harengerd vom BUND
für Umwelt und Naturschutz sprach von einem "Generationswechsel" in der
Anti-Atom-Bewegung.
Matthias Eickhoff von der Initiative "Münsterland gegen Atomanlagen" rief
zur "Probeblockade" im Hinblick auf weitere Castor-Transporte auf und die
Aktivistin Heffa Schücking von "Urgewald" warnt vor den Plänen des Konzerns
RWE, neue Reaktorblöcke im Ausland zu errichten, insbesondere im
rumänischen [2][Cernavoda]. Der Standort des einzigen rumänischen
Atomkraftwerks befindet sich in einer erdbebengefährdeten Region nahe der
bulgarischen Grenze. Weiterhin werden Luftballons steigen gelassen. Auf den
anhängenden Zetteln steht:" Wenn sie dieser Ballon erreicht, kann sie auch
Radioaktivität aus dem Zwischenlager Ahaus erreichen".
16:12 Uhr ++ Glückstädter Markt ++
"Das ist eure Kette, das ist euer Erfolg", ruft Christoph Bautz vom
Organisationskomitee den Teilnehmer/innen der Kettenreaktion auf dem
Glückstädter Markt zu. Gerd Rosenkranz von der Deutschen Umwelthilfe sagte:
"Die Anti-Atom-Bewegung ist wieder da – aber in neuer Form." Danke neuer
Technik seien neue Organisationsformen möglich. Rosenkranz: "Das muss die
Regierung zur Kenntnis nehmen."
16:12 Uhr ++ Geesthacht geräumt ++
Sie sind noch schneller verschwunden, als sie gekommen waren: Die meisten
Demonstranten haben Geesthacht schon wieder verlassen. Die Straßen sind
frei und die provisorischen Parkplätze ebenfalls meistens geräumt.
16:04 Uhr ++ Brunsbüttel ++
Jan Delay betritt die Bühne. Etwa 1000 Zuhörer da. Delay bekräftigte noch
einmal, dass er Atomkraft ablehnt, und beginnt dann zu spielen – die Show
startet mit "Türlich".
15:40 Uhr +++ Elmshorn ++ Die Bürgermeisterin spricht ++
Elmshorn, Marktplatz – Elmshorns Bürgermeisterin Brigitte Frontzekt spricht
von einer "stillen, beeindruckenden Demo, die die Menschen nachdenklich
gemacht hat". Das Verkehrschaos, das die Menschenkette in Elmshorn
angerichtet habem sei nur ein kleines Chaos im Vergleich zu den
Auswirkungen eines Unfalls am Akw Brokdorf. "Dann müssen alle fliehen und
können nie wieder zurückkehren", verdeutlichte sie das Risiko durch den
nahegelegenen Reaktor.
15:38 ++ Gabriel, Trittin und Künast beschwören Widergeburt der
Anti-Akw-Bewegung +++
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und die Grünen-Fraktionsvorsitzenden
Jürgen Trittin und Renate Künast beschworen eine Wiedergeburt der
Anti-Akw-Bewegung. Bei einer 120 Kilometer langen, quer durch Hamburg
verlaufenden Menschenkette zwischen den stillstehenden Atommeilern Krümmel
und Brunsbüttel erklärte Gabriel: "Das ist der Auftakt des Widerstandes.
Die Menschen waren ja froh darüber, dass der Ausstieg aus der Atomkraft
Schritt für Schritt passiert ist. Jetzt wollen CDU und FDP das bis zu 28
Jahre verlängern. Dagegen werden sich die Menschen schon ziemlich
wehren."(dpa)
++ Biblis ist umzingelt ++
Soweit erkennbar alles friedlich. Aber auf Grund des Andrangs sehr
unübersichtlich.
++ 120:000 – Polizeisprecherin: "Diese Zahl gehen wir mit." ++
Die Sprecherin des schleswig-holsteinischen Landespolizeiamts, Jessica
Wessel, zu der von den Veranstaltern der Menschenkette genannten Zahl von
120 000 Demonstranten.(dpa)
Laut Landespolizeiamt Schleswig-Holstein standen die Demonstranten in
Hamburg zum Teil in Viererreihen. Auch sonst sei die Kette weitgehend
geschlossen gewesen. Weitere Aktionen des bundesweiten Aktionstags unter
dem Motto "Atomkraft abschalten" waren in Nordrhein-Westfalen am
Zwischenlager Ahaus, wo laut Veranstalter 6.000 Menschen und laut Polizei
1.500 Menschen demonstrierten, und an der Urananreicherungsanlage in Gronau
sowie in Hessen an einem der ältesten noch laufenden Reaktoren in Biblis.
In Südhessen kam laut Polizei rund 3.000 Demonstranten friedlich
zusammen.(apd)
15:36 ++ Spaziergang am Deich ++
"Wir gehen am Deich entlang Richtung Akw Brunsbüttel, zur Bühne, wo Jan
Delay auftritt. Und waren genau zwischen Akw Brokdorf und Brunsbüttel, KM
35 Deichstraße. Der Kettenrest pilgert mit zur Bühne."
15:28 Uhr ++ Schenefeld komplett aufgelöst ++
Die Kette bei Schenefeld ist jetzt komplett aufgelöst, die gesperrten
Straßen wieder frei gegeben. Durstige Kettenteilnehmer treffen sich am
Stand der SPD und Grünen am Kiebitzweg/Ecke Friedrich-Ebert-Allee.
15:12 Uhr ++ Veranstalter geben ihre Zahlen heraus: 120.000 Menschen ++
Die Veranstalter haben ihre Zahlen zur Anti-Atom-Kette herausgegeben.
120.000 sollen es gewesen sein. Während die Kette auf dem Land in
Einzelfällen nicht geschlossen wurde, "standen sie in Hamburg in
5er-Reihen", wie ein Augenzeuge berichtete. Die Polizei sprach auf
taz-Anfrage von "33.000 Teilnehmern auf Hamburger Gebiet". Aus Krümmel
dürften auch noch viele Teilnehmer hinzukommen, hierzu konnten aber bislang
noch keine Zahlen ermittelt werden. Wie viele westlich von Hamburg
demonstrierten, ist ebenfalls noch unklar.
In Ahaus waren es nach taz-Recherchen 6000 Teilnehmer, die Polizei spricht
von 4900. In Biblis demonstrierten nach taz-Recherchen an die 15.000, die
Veranstalter sprechen von 20.000.
15:10 Uhr ++ Elmshorn ++ Kette mindestens 10 Kilometer geschlossen ++
Ein Ordner sagt, die Kette sei in Elmshorn mindestens auf 10 Kilometer
Länge geschlossen gewesen.
15:05 Uhr + Tornesch ++ Kette löst sich auf, ohne geschlossen zu sein ++
In Tornesch löst sich die Kette auf. Die Hoffnung, sie noch zu schließen,
hat sich verflüchtigt. "Das hat sich hier jetzt ausgestanden", sagt eine
Frau.
15:03 Uhr + Billstedt ++
In Billstedt löst sich die Kette wieder auf.
15:00 Uhr ++ Glücksstadt ++ Kette löst sich auf ++
Man "übt sich im Loslassen" – offiziell ist Kettenschluss. Die Stimmung war
durchgehend friedlich.
15:00 Uhr ++ St. Pauli ++ Kette öffnet sich ++
Mit Trillerpfeifen, Trommeln und La-Ola-Wellen heizen die Atomkraft-Gegner
die Stimmung ein letztes Mal an, bevor sich die Kette entgültig öffnet.
Anschließend folgt die Kundgebung auf der großen Bühne an der Hafenstraße.
14:54 Uhr ++ Brokdorf ++ Eon ab-schal-ten, ab-schal-ten! ++
An der Menschenkette vorm AKW Brokdorf hat auch Betreiber Eon Transparente
aufgestellt. Doch sie kommen nicht gut an. "Abschalten, abschalten"
skandieren die Teilnehmer.
14:51 Schenefeld ++ Letzte Lücken schließen sich ++
In Schenefeld schließen sich die letzten Lücken. Landstraße zwischen
Halstenbek und Schenefeld mit kleinen Lücken. Verkehr wird direkt an der
Kette vorbeigeleitet. Dabei kommen sich Fahrzeuge und Aktivisten teilweise
gefährlich nahe.
14:45 ++ Gänsehautgefühl zwischen Elmshorn und Glückstadt ++
Beeindruckend die Kette zwischen Elmshorn und Glücksstadt. Hierhin wurden
viele mobilisiert, die Kette ist über Kilometer geschlossen. Immer noch
fahren volle Busse vorbei.
Orteingang Elmshorn: Je näher am Ortseingang, desto dichter stehen die
Menschen in der Gruppe. Die Lücke Richtung Glückstadt soll durch Aufrücken
geschlossen werden. So entstehen aber wieder neue Lücken im Ort, die
allgemeine Verwirrung hervorrufen.
14:40 ++ Pridorf ++ Fehlende Kettenglieder werden aufgemalt ++
In Priesdorf werden fehlende Kettenglieder einfach auf den Asphalt gemalt –
oder durch Absperrband ersetzt. Einer witzelt: "Kommt, wir haben es nicht
geschafft, lasst uns nach Hause gehen ..."
14:40 ++ Fallschirmspringerin Annika ist gelandet ++
taz-Nord-Redakteurin Annika Stenzel ist gut in Brunsbüttel gelandet.
"Direkt vor der Kette auf dem Deich!" freut sie sich. Doch es fehlen noch
Leute, sagt sie, noch sind Lücken.
14.40 ++ Brokdorf ++ Kette kilometerlang zu sehen ++
Vom AKW in Brokdorf aus ist die fast geschlossene Kette auf dem Deich
kilometerweit zu sehen. Vor dem AKW steht ein Häufchen Eon-Mitarbeiter und
präsentiert ein großes Transparentgerüst, das zum Dialog auffordern: "Gute
Freunde stehen zusammen" - darunter ein Atomkraftwerk, das Wind- und
Sonnenenergievertreter umgarnt.
14:36 ++ Biblis mehr als 10.000 Menschen ++
Protest geht durch alle Altersklassen. Auch viele Jugendliche dabei.
14:30 ++ Billstedt ++ Kette geschlossen ++
In Billstedt ist die Kette geschlossen.
14.30 ++ Brunsbüttel ++ Sirenensignal schließt die Kette ++
In Brunsbüttel wird damit begonnen, die Menschenkette zu schlließen. Die
Fallschirmspringergruppe skydive ist zur Unterstützung bei Büttel mit einem
großen Plakat gelandet.
14:30 Uhr ++ Hamburg St. Pauli ++ Menschenkette geschlossen ++
Die Menschenkette ist zwischen Ottensen und den Landungsbrücken geschlossen
und das "soll auch so bleiben", sagen viele. Die Stimmung ist ausgelassen.
14:27 Uhr ++ Kette dicht in Brokdorf ++
Die Kette ist auch in Brokdorf dicht.
14:26 ++ Prisdorf ++ Piraten am Grünen-Stand ++
Am Prisdorfer Ortseingang haben sich fünf Piraten direkt am Grünen-Stand
postiert.
14:25 Uhr ++ Elmshorn ++ Lücken werden mit Fahrrädern geschlossen ++
Die Lücken in Elmshorn werden mit Fahrrädern, Kleidungsstücken und Bändern
geschlossen. Die Leute rücken Richtung Glücksstadt auf.
14:20 ++ Krümmel + Marianne Fritzen und ihr Hocker ++
Marianne Fritzen, 86 Jahre alte Anti-Atom-Veteranin aus dem Wendland und
Mitbegründerin der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, reiht sich an der
Elbuferstraße in die sich formierende Kette ein. Sie hat im Rucksack einen
Klapphocker mitgebracht. Nach einer Hüftoperation kann sie nicht mehr lange
stehen. Dass sie an der Menschenkette teilnimmt, ist für sie aber
"selbstverständlich".
14:20 Uhr ++ Glückstadt ++ Kette geschlossen ++
In Glückstadt steht die Kette. Aber, wie man hört – es gibt Lücken. Die
Stimmung ist auf jeden Fall gut.
14:14 Uhr ++ Ernstfall in Pinneberg + zu große Lücken ++
Ernstfall in Pinneberg? Das DRK simuliert einen Verkehrsunfall, nicht den
GAU. Dazwischen verlieren sich Kettenreste in der Fußgängerzone. Ein paar
Meter weiter klaffen Riesen-Lücken, die auch mit Schals und Bändern nicht
zu schließen sind.
14.10 ++ Ahaus ++ Kundgebung am Bahnhof beendet ++
Die Veranstaltung am Bahnhof in Ahaus ist beendet. Etwa 6000 Demonstranten
setzen sich bei strahlendem Sonnenschein in Bewegung Richtung Zwischenlager
- ein Fussweg von etwa 4 km. Dort will man sich auf Wiese die dem
Zwischenlager gegenüber liegt versammeln, die ist dauerhaft von der
Bürgerinitiative gepachtet worden und wurde zum Widerstandscamp
umfunktioniert.
14:10 Uhr ++ Elmshorn ++ Besetzung zu dünn
Besetzung zwischen Punkt 4 und 5 zu dünn. Die Kette zu schließen scheint
hier wohl nicht möglich zu sein.
14:09 Uhr ++ Gabriels Bus hat sich verfahren ++
Der SPD-Bus scheint sein Ziel nicht zu finden. Rechts wehen SPD-Fahnen.
"Dann lasst uns doch aussteigen!" ruft Gabriel. Und so geschieht es. Der
Parteichef und sein Anhang reihen sich zwischen Feldern in eine Gruppe von
Aktivisten ein.
14:00 Uhr ++ Schenefeld ++ Kette geschlossen ++
Im Stadtkern von Schenefeld ist die Kette geschlossen. Nördlich in Richtung
Halstenbek gibt es noch Lücken. Bunt gemischt das Publikum, gute Stimmung.
Am Stadtzentrum gibt es eine Trommelgruppe. Die Polizei beginnt, die
Strecke abzusperren. Das "Anti-Atom-Eis" ist der Renner.
14:00 Uhr ++ Hamburg-Billstedt + Imbisswirt serviert Kaffee ++
Gut gefüllt auf 800 Metern in Billstedt, nur wenige Lücken. Die
Demonstranten auf der Straße bekommen Kaffee von einem Imbisswirt mit
türkischem Migrationshintergrund serviert.
14:00 Uhr ++ Hamburg St. Pauli ++ Kette steht
An der Hafentreppe haben sich die ersten Kettenabschnitte bereits
verbunden.
14:00 Uhr ++ Elmshorn ++ Aufstellung beginnt
Die Aufstellung am Sammelpunkt 5 beginnt. Die Straße wird (nur) einseitig
gesperrt.
13:43 Uhr Geesthacht ++ Große Lücken ++ Andrea Nahles spricht ++
Am Ortsausgang in Richtung Bergedorf bilden sich die ersten
Menschentrauben. Insgesamt klaffen aber noch große Lücken.Die Ordner
schicken die Leute gezielt nach Geesthacht,weil vor dem Ort busweise
Menschen abgeladen wurden.
Andrea Nahles spricht: "Atomkraft ist eine Dinosaurier-Technologie und
deshalb gehört sie ins Museum und nicht mehr ans Netz. Wenn Röttgen von
einer Brückentechnologie spricht,dann frage ich mich,wo diese Brücke
hinführen soll. Das ist ja wie bei den Lemmingen."
Die SPD hat stark mobilisiert und hilft mit Anti-Atom-Bannern,die Kette zu
verlängern. Trommeln und Trillerpfeifen tönen durch die ganze Innenstadt.
Die Zeit wird knapp.
13:45 Uhr ++ Deich zwischen Brünsbüttel und Brokdorf ++ Schafe werden
abgelöst
Die gesamte Besatzung des Sonderzuges ist eingetroffen und beginnt die
Kette zu bilden. Sie lösen damit die Schafe als "Deich-Besatzer" ab, die
ihrerseits lautstark mitprotestieren - gegen wen, ist nicht auszumachen.
13:36 Uhr ++ Ahaus + Redebeitrag Matthias Eickhoff ++
Matthias Eickhoff von der Initiative "Münsterland gegen Atomanlagen"
fordert von der schwarz-gelben NRW-Landesregierung das Aus für die
Uran-Anreicherungsanlage Gronau, der Konditionierungsanlage Duisburg, des
Forschungszentrums Jülich – und den Stopp der Atommüll-Transporte nach
Ahaus.
13:34 ++ SPD-Bus ++
Kurz vor dem Ziel hat sich Sigmar Gabriel das Mikro geschnappt, um sich bei
seinen Mitarbeitern zu bedanken. "Toll, dass so viele am Wochenende dabei
sind!" sagt Gabriel.
13.30 ++ Brunsbüttel ++ Die Bühne ist fertig ++
Es kann richtig losgehen: Die von Aldra-Solar mit Bio-Diesel versorgte
Bühne ist aufgebaut. Es füllt sich langsam. Der Aufbau der Kette beginnt.
Hier gehts weiter [3][mit dem ersten Teil] der Anti-Atom-Kette.
**
Es berichteten:
Andreas Wyputta (Ahaus)
Bernward Janzing (Biblis und Sonderzug ab Freiburg)
Kai von Appen und Annika Stenzel (Brunsbüttel)
Malte Kreutzdeldt (Brokdorf und Sonderzug ab Göttingen)
Esther Geisslinger (Glückstadt)
Lena Kaiser (Pinneberg)
Ole Masch (Schenefeld)
Gordon Repinski (Elmshorn)
Julia Henke (Uetersen und Sonderzug ab Berlin)
Gernot Knödler (St. Pauli)
Sven-Michael Veit (Billstedt)
Jens Klein (Geesthacht)
Reimar Paul (Krümmel und bei Treck)
In der Berliner Redaktion saßen:
Anna Mielke, Jan Scheper und Julia Seeliger
24 Apr 2010
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Regierung will Atomfässer bergen: Giftgefahr in der Asse
Die Asse-Anwohner trauen den Behörden nicht. Sie fürchten, dass Exbergwerk
solle nicht wirklich leergeräumt, sondern mit Salzlauge aufgefüllt werden.
Anti-Atom-Menschenkette: Erfolgreicher Größenwahn
Rund 120.000 Teilnehmer auf 120 Kilometern zwischen Krümmel und
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dicht.
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bei der jungen Generation an Schwung gewonnen hat. Die 30 Jahre alte
Bewegung wurde gekonnt revolutioniert.
Anti-Atom-Ticker: Kein Kaffee im Zug
Morgens früh, überall in der Republik: Anti-Atom-Bewegte steigen in Busse
und Sonderzüge. Vielen fehlt ein starker Kaffee. Die rote Anti-Atom-Sonne
ist überall. Der erste Teil des taz.de-Tickers.
Menschenkette gegen Atomkraft: Hochgesteckte Ziele weit übertroffen
Erfolg für die Bewegung: Über 100.000 Menschen bilden auf 120 Kilometern
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Kirchen, Wendländer, Gewerkschaften, Unternehmer: Die Bewegung ist
vielfältig. Differenzen gibt es über den Grad der Professionalisierung und
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