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# taz.de -- Anti-Atom-Ticker: Kein Kaffee im Zug
> Morgens früh, überall in der Republik: Anti-Atom-Bewegte steigen in Busse
> und Sonderzüge. Vielen fehlt ein starker Kaffee. Die rote Anti-Atom-Sonne
> ist überall. Der erste Teil des taz.de-Tickers.
Bild: Abfahrt in Göttingen.
13:30 Uhr ++ St. Pauli Landungsbrücken ++
Es tummeln sich Atomkraftgegner und Touristen bei strahlendem Sonnenschein.
Seit 13:30 sperrt die Polizei die Strecke ab.
13:26 Uhr ++ Fallschirm-Sprung in Brunsbüttel ++
Gut vorbereitet steigt taz-Nord-Redakteurin Annika Stenzel gleich in den
Flieger und springt über Brunsbüttel ab. Wir treffen sie mitten in der
Menschenkette! Los geht's.
13:20 Uhr ++ Gabriel lobt Afrika-Berichterstattung der taz ++
Sigmar Gabriel hat die taz fast durchgelesen. Er lobt besonders die
Afrika-Berichterstattung: "Das machen andere Zeitungen nicht."
13.15 ++ Ahaus ++ russischer Aktivist bedankt sich ++
Ein russischer Anti-Atom-Aktivist der Gruppe „ÖKO-Perestroika“ bedankt sich
bei den Mitstreitern in Deutschland für ihren Einsatz. Seit Ende August
2009 liefert Deutschlands einzige Urananreicherungsanlage (UAA) im
münsterländischen Gronau keinen hochgiftigen Atommüll mehr nach Russland.
Der Atommüll wurde dort unter skandalösen Bedingungen gelagert. [1][Hier
geht´s zum Artikel...]
13:10 ++ Ahaus ++ mehr als 3000 Leute ++
Über 3000 Atomkraft-Gegner/innen starten zu demonstrieren: "Für einen
sofortigen Atomausstieg – weltweit!"Heiner Möllers von der BI "Kein
Atommüll in Ahaus" erinnert an die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl.
13:00 Uhr ++ Glückstadt ++
"Nee, so viel los ist noch nicht", meint der Polizist, der am Glückstädter
Hafen im Streifenwagen sitzt, er klingt ein wenig bedauernd. Tatsächlich
ist die Kleinstadt an der Elbe längst nicht so überlaufen, wie es eine gute
Stunde vor dem geplanten Kettenschluss zu erwarten wäre. Hier und da Leute
mit Anti-AKW-Fahnen oder Buttons, die durch die besonnten Sträßchen
schlendern.
Ob das ausreicht, die Kette zu schließen? Die kleine Gruppe, die sich unter
einer SPD-Fahne am Ende des Hafens versammelt, zweifelt ein wenig daran.
Vor allem: Wo genau verläuft die Kette eigentlich? "Da wohl", meint der
Mann mit der roten Fahne und zeigt auf die Straße Richtung Elmshorn.
Noch eine Stunde Zeit - wer im Umland wohnt, könnte sich jetzt noch auf den
Weg machen.
13:00 Uhr ++ Itzehoe ++ Samba-Gruppen spielen sich für Brokdorf warm ++
Der Sonderzug aus Kassel, Göttingen und Braunschweig ist in Itzehoe
eingetroffen. Während die mitreisende Samba-Band sich aufs Musizieren
vorbereitet, fahren die Passagiere mit bereitstehenden Bussen weiter nach
Brokdorf.
13:15 Uhr ++ Gabriel in Hamburg ++
Sigmar Gabriels Bus erreicht Hamburg. Dort scheint die Sonne, vereinzelt
sind Menschen mit Luftballons, die sich für die Menschenkette rüsten, auf
der Straße. Sigmar Gabriel redet über "die teure Elbphilharmonie". Der Bus
ist hinter der Zeit. "Warum wir durch die Innenstadt fahren, verstehe ich
nicht", sagt Gabriel. Er bleibt dennoch gut gelaunt.
13 Uhr ++ Elmshorn ++ Bundespolizei ist zufrieden ++
Der Sprecher der Bundespolizei, Hanspeter Schartz, schildert seine
Eindrücke vom Bahnhof Elmshorn. Gerade ist dort der zweite Sonderzug
eingetroffen. Das Rangieren klappt prächtig. Die Demonstranten steigen aus,
alles friedlich und nur beste Stimmung. "So kann es weitergehen", sagte
Schwartz.
12:53 Uhr ++ Ahaus ++ Percussion-Gruppe heizt Schwarz-Gelb ein ++
Weitere Busse kommen an. Auf der Bühne heizt eine Percussion-Gruppe aus
Duisburg ein. In Duisburg plant die schwarz-gelbe Landesregierung den
massiven Ausbau der so genannten "Konditionierung" genannten
Atommüll-Verpackung.
In Ahaus schon gesehen: Johannes Remmel, grüner Fraktionsgeschäftsführer
und Frithjof Schmidt, Bundestagsabgeordneter, aus Bochum, Arvid Bell,
Mitglied des grünen Parteirats, Wolfgang Zimmermann, Vorsitzender der
NRW-"Linken".
12:50 Uhr +++ Sonderzug aus Berlin ist in Elmshorn angekommen ++
Ankunft Elmshorn. Die Ordner/innen verteilen Streckenpläne und geben Tipps,
wie man am schnellsten zur Kette kommt. "Erstmal durch die Stadt".
12:41 Uhr ++ Ahaus ++ 60 Busse erwartet ++
Inzwischen sind 40 Busse in Ahaus angekommen, 20 weitere werden noch
erwartet. Vor dem Ahauser Bahnhof protestieren bei strahlendem Sonnenschein
schon jetzt über 2000 Atomkraft-Gegner/innen.
12:40 Uhr +++ .ausgestrahlt Webseite nicht erreichbar +++
Einige wähnen die Polizei am Werk. Andere meinen, die Seite sei nur wegen
Überlastung zusammen gebrochen.
12:39 ++ Sonderzug aus Berlin ++
Die letzten Hinweise werden per Lautsprecher durchgegeben. Jetzt ist die
Aufteilung klar: Der Sonderzug aus Berlin füllt die Streckenabschnitte 4 -
8 in Elmshorn auf. Kurz zuvor war der letzte Zwischenstopp in Pinneberg.
Unruhig warten die Reisenden auf den Gängen, testen ihre Trillerpfeifen aus
und schwenken bunte Fahnen aus den Fensern. Ruhig sitzen mag keiner mehr,
so wenige Minuten vor der Ankunft in Elmshorn.
12:25 Uhr ++ St.Pauli ++ Soundcheck auf der Bühne Hafenstraße ++
Die Vorbereitungen laufen. Die Streckenposten werden aufgebaut. Vom
Soundcheck auf der Bühne an der Hafenstraße abgesehen, ist es noch ruhig.
12.10 Uhr ++ Ahaus ++ fröhliche Koalitionsverhandlungen ++
In Ahaus wird gewettet: Ralf Michalowski (Die Linke) und Johannes Remmel
(Die Grünen) sind nach dem Kennenlernen auf Vermittlung des
taz-Korrespondenten direkt im politischen Tagesgeschäft angekommen. Es wird
fröhlich gewettet, immerhin um 5 Flaschen Wein: Remmel sagt, man spreche
erst mit der SPD, dann mit der Linken, Michalowski entgegenet:"Ihr macht
sowieso schwarz-grün."
11.50 Uhr ++ Glückstadt ++ schwarze Menschen vor Kirche ++
Eine Gruppe schwarz gekleideter Menschen versammelt sich vor der
Glückstädter Kirche. Nein, kein schwarzer Block - ein
Konfirmationsgottesdienst. Ein paar Meter entfernt auf dem mit Kopfstein
gepflasterten Marktplatz bauen die Organisationsteams der Kette ihre Stände
auf, auch eine Radstation wird eingerichtet.
Erste Gruppen mit Anti-Atom-Fahnen schlendern zwischen den Restaurants und
Cafés umher oder essen ein frühes Mittag. Der Verkehr rund um den Markt
nimmt zu - einzelne Parkplätze sind noch frei. Sinnvoller ist, sich abseits
vom Zentrum einen Platz zu suchen. Das Wetter ist übrigens perfekt: sonnig
und trocken.
11: 50 Uhr ++ An der Elbe ++ Atom-Treck vereinigt ++
Der nun vereinigte Atom-Treck hat die Elbe überquert, die Spitze hat
bereits Geesthacht erreicht. Der Konvoi ist geschätzt zwei Kilometer lang,
dazu viele Radler. Fast alle Trecker sind mit Anti-Atom-Parolen und Fahnen
geschmückt.
11:48 Uhr ++ Gabriel-Bus macht Pause ++
Der Bus mit Gabriel macht – 60 Kilometer vor Hamburg – die erste Pause. In
den Fenstern beider SPD-Busse hängen Schilder "Hände weg vom Atomausstieg".
11:40 Uhr +++ Schenefeld Stadtzentrum ++
Strahlender Sonnenschein, Strecke bis Halstenbek problemlos zu erreichen.
Noch keine Aktivisten vor Ort.
11:32 Uhr + Geesthacht + Atomfässer und Sambagruppen + Andrea Nahles +
An verschiedenen Stellen in der Stadt beginnen die Vorbereitungen: Erste
Transparente hängen, Atomfässer rollen durch die Stadt und ab Mittag ertönt
Samba. Andrea Nahles (SPD) ist ab 13 Uhr vor Ort (Bergedorfer Str.)
11.30 Uhr ++ Material zur "Kettenverlängerung" findet guten Absatz ++
Im Sonderzug aus Nordhessen läuft der Verkauf auf Hochtouren. Vor allem
gelbe Gewebebänder, mit denen sich die Menschenkette jeweils um 2 Meter
verlängern lässt, finden reißenden Absatz. Auch T-Shirts und Fahnen mit der
Anti-Atom-Sonne sind gefragt.
11:30 Uhr ++ Ahaus +
Eine Stunde vor Beginn sind schon mehrere hunderte Aktivist/innen am
Ahauser Bahnhof vor Ort. Viele junge Leute, viele hochrangige Polizisten.
11:30 Uhr ++ Biblis + Sonderzug aus Freiburg ++
Der Sonderzug aus Freiburg erreicht Biblis. 600 Insassen entsteigen ihm.
11:16 Uhr ++ Geesthacht ++ lokale Wirtschaft denkt Kette mit ++
Auch die Einzelhändler haben sich auf die Kettenreaktion vorbereitet: Ein
kleiner Laden auf der Demo-Strecke verkauft Buttons, T-Shirts und andere
Merchandise-Artikel. Aufdruck zum Beispiel: Kettenreaktion! Ich war dabei -
24.04.2010. In Geesthacht beginnt um 13 Uhr vor der Hauptpost das
Musikprogramm.
11:01 Uhr + Coesfeld/Münsterland + Zugteilung +++
Zugteilung in Coesfeld – nur der erste Teil des Zugs fährt weiter ins
niederländische Enschede. Schon der frühe Zug ist voll mit Menschen, die am
Atommüll-Zwischenlager Ahaus protestieren wollen. Ein Aktivist sammelt
Unterschriften für Amnesty, ein junger Typ im Anzug ist aus Berlin
angereist.
11:00 Uhr + Elbmarsch ++ Zweiter Treck gestartet ++
Aus dem Wendland sind am Morgen noch einmal mehr als 30 Traktoren
gestartet. Die beiden Trecks wollen sich treffen und dann in Geesthacht
über die Elbe fahren. Zum Akw Krümmel sind es von Geesthacht nur noch
wenige Kilometer.
10:50 ++ Sonderzug aus München angekommen ++
[2][@campact] twitterte: Der Sonderzug aus München ist in [3][#Elmshorn]
eingetroffen. Nicht mal mehr drei Stunden zur Kette!
10:33 Uhr ++ Brandenburg ++
Irgendwo in Brandenburg: Es kommt Bewegung in den Sonderzug. Die Protestler
haben sich den Schlaf aus den Augen gewischt und werden munter. Im
Minutentakt kommen Aktivisten vorbei, die Trillerpfeifen,
Antio-Atom-Buttons und Fahnen verkaufen. Was fehlt: Der Kaffee.
Die Aktivisten diskutieren die Frage, welchen der zwölf Standposten man
später in Elmshorn anpeilen soll. Ein weißhaariger Mann gibt sich
optimistisch: "Wird man dann schon sehen".
10:21 Uhr ++ Glücksstadt + Ruhe vor dem Sturm ++
Noch ist auf dem Glückstädter Marktplatz nichts von der Demo zu sehen, die
Anreise ist derzeit noch problemlos.
10:16 Uhr ++ Hannover + Sieben Grünen-Busse ++
In Hannover sind sieben Busse mit rund 350 Insassen losgefahren. "Wir
stellen einen ganzen Kilometer von der Kette," sagt Sven-Christian Kindler,
jüngster grüner Bundestagsabgeordneter. Es geht in die Nähe von Elmshorn,
nämlich nach Uetersen. Die Stimmung ist "super", die Sonne scheint.
10:00 Uhr ++ Enttäuschung + Sonderzug aus Kassel nicht komplett voll ++
Enttäuschung im Sonderzug aus Nordhessen: Auch nachdem in Braunschweig eine
große Gruppe DemonstrantInnen zugestiegen ist - darunter einige in weißen
Strahlenschutzanzügen - ist der Zug nicht komplett voll geworden: Knapp 400
Menschen sind nach Angaben der OrganisatorInnen an Bord, 550 hätten Platz
gehabt. Darunter sind viele Junge: Nach einer Umfrage, die die Schüler
Jaromir von der Decken und Anton Hoffman im Zug durchgeführt haben, sind 32
Prozent der Passagiere in den 1980er Jahren geboren (und damit zwischen 20
und 30 Jahre alt). Die zweitgrößte Gruppe stellen die 1960er-Jahrgänge mit
19 Prozent.
10:00 Uhr ++ Dortmund + Westmünsterlandbahn nach Ahaus ++
In der Westmünsterlandbahn nach Ahaus, draußen strahlt die Sonne! Obwohl
eigentlich einen Zug "zu früh" (eine Stunde später wäre auch noch
rechtzeitig), sind in Dortmund bereits erste Atomkraft-Gegner/innen
eingestiegen – mit Anti-Akw-Buttons, Linken-Parteifahne und Rucksäcken.
9:59 Uhr ++ Brandenburg + SPD-Bus ++
Der Bus mit SPD-Parteichef Gabriel fährt durch Brandenburg. "Das Gerede von
sicheren Atomkraftwerken" versteht Gabriel nicht. "Gelegentlich brennt's
oder es explodiert was", sagt er. Der Union wirft er mehrfach "Feigheit"
vor.
9:31 Uhr ++ kurz vor Stolpe im Grünen-Bus ++
Renate Künast (Fraktionsvorsitzende), Steffi Lemke (politische
Geschäftsführerin), Winfried Herman, Sylvia Kotting Uhl (beide
Bundestagsabgeordnete), Gesine Agena (Vorsitzende Grüne Jugend) und einige
Mitarbeiter sind kurz vor Stolpe. Sie waren viertel nach acht losgefahren.
In Stolpe wollen die Grünen Pause machen, "Kaffee ist dringend nötig",
sagte Steffi Lemkes Büroleiter. Überraschenderweise sei
Grüne-Jugend-Sprecherin Gesine Agena die wachste von allen. Außerdem wollen
die "green eagels" auf dem Rastplatz noch einmal üben – die Trommelgruppe
der Berliner Grünen wird bei der Menschenkette auftreten.
9:24 Uhr ++ Berlin-Spandau ++
Die letzten Aktivisten sind in Berlin-Spandau in den Zug gestiegen. Jetzt
geht es auf nach Elmshorn! Alle Sitzplätze sind besetzt, der Zug ist
komplett ausgebucht. Die Stimmung noch recht verhalten, nur die Kinder sind
schon aktiv und toben durch die Abteile.
9:12 Uhr ++ Geesthacht ++
Die Ruhe vor dem Sturm? Vereinzelt weisen Plakate auf die Menschenkette
hin. Demonstranten werden wohl in den nächsten Stunden hier eintreffen.
Bislang sieht es in der Stadt nahe dem Akw Krümmel nach einem typischen
Samstag aus.
9:06 Uhr ++ Berlin Hauptbahnhof ++
Der Sonderzug aus Berlin ist vom Ostbahnhof her eingefahren und hat am
Hauptbahnhof gehalten. 600 gut gelaunte, aber noch etwas verschlafene
Anti-Atom-Bewegte. In einigen Abteilen ist keine Heizung, dafür gibt es die
taz für alle. Bahnhofsanzeige: "Sonderzug zur Menschenkette".
8:56 Uhr ++ Willy-Brandt-Haus ++
Vor dem Willy-Brandt-Haus startet der Bus mit Sigmar Gabriel nach Elmshorn.
Mit dabei: Die parlamentarische Geschäftsführerin Astrid Klug und
Fraktionsvize Ulrich Kelber sowie Mitarbeiter aus der Parteizentrale.
8:42 Uhr ++ Erbsdorf bei Lüneburg + Letzte Treck-Etappe ++
In Erbsdorf bei Lüneburg macht sich der Treck aus dem Wendland startklar
für die letzte Etappe zum AKW Krümmel. Der Konvoi besteht aus rund 40
Gespannen, 10 Motorrädern und dutzenden Fahrrädern. In Marschacht am
südlichen Elbufer will sich der Treck mit einem weiteren Schnelltreck
vereinigen, der am Morgen im Wendland losgefahren ist. "Wir sind gespannt,
wer noch dazu stößt", sagt Wolfgang Ehmke von der BI Lüchow-Dannenberg.
8:30 Uhr + zwischen Göttingen und Braunschweig + Sonderzug aus Kassel rollt
++
Einige liegen angesichts der Abfahrtszeit um 6 Uhr (Kassel) bzw. 7 Uhr
(Göttingen) noch schlafend auf den Sitzen, andere studieren schon die
Strecken- und Ablaufpläne für die Menschenkette (oder die massenhaft
ausliegende taz): Der Sonderzug aus Nordhessen und Südniedersachsen zur
Menschenkette ist unterwegs.
Vor allem die bequemen, altmodischen 1.-Klasse-Abteilwagen in der vorderen
Zughälfte sind schon gut gefüllt; auch der Partywagen, in dem es
preiswertes Frühstück gibt, wird gut frequentiert. In den hinteren Wagen
mit ihren rustikalen Holzsitzen und nostalgischen Dekors ist hingegen noch
viel Platz für Zusteiger in Braunschweig, wo der Zug um 9.05 Uhr erwartet
wird.
6:59 Uhr ++ Göttingen ++
Sonderzug fährt in Göttingen ab.
Was vorher geschah ...
Um den Standort der Bühne für die Kundgebung nach der Menschenkette, bei
der auch der Rapper Jan Delay auftreten soll, hatte es bis Mittwoch
Hick-Hack gegeben. Zunächst wollte der für die Region um das Atomkraftwerk
Brunsbüttel zuständige Landrat Dithmarschen die Kundgebung auf die andere
Seite des Nord-Ostsee-Kanals verlegen, weil die Versammlung die
Rettungswege zu den Industrieanlagen und Atomkraftwerk versperren könnte.
In Kooperationsgesprächen einigten sich IG Metall-Versammlungsleiter Uwe
Zabel und Peter Dickel von der AG Schacht Konrad sowie Polizei und Landrat
darauf, dann doch einen Bühnenaufbau an der Kreuzung Otto Hahn- Straße
zuzulassen. In der Anmeldebestätigung war jedoch dann ein Platz zugewiesen
worden, der für die Bühne zu klein gewesen wäre. Erst ein Ortstermin mit
Rechtsanwälten am Mittwochnachmittag brachte eine Einigung.
++ Biblis ++ Sanitäter ++
Wie am späten Freitag nachmittag bekannt wurde, sind die Behörden mit dem
Versuch gescheitert, die Sanitätskosten der Anti-Atom-Umzingelung des AKW
Biblis auf die Veranstalter abzuwälzen und damit insgesamt das Grundrecht
auf Versammlungsfreiheit auszuhöhlen.
Gegen entsprechende Auflagen hatten sich die Organisatoren der
Anti-Atom-Demonstration am Samstag juristisch gewehrt. Ein erster Antrag
beim Verwaltungsgericht Darmstadt war abgelehnt worden, daraufhin hatte der
betraute Rechtsanwalt Kieseritzky aus Frankfurt für die Veranstalter
Beschwerde beim VGH Kassel als nächsthöhere Instanz eingelegt. Dieser wurde
heute erfolgreich stattgegeben.
Für den Trägerkreis der Anti-Atom-Umzingelung erklärte Matthias Weyland vom
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): "Das ist ein riesiger
Erfolg für uns und für alle zukünftigen Demonstrationen. Der Versuch, die
Ausübung des Versammlungsrechts vom Geldbeutel der Veranstalter abhängig zu
machen und damit erheblich einzuschränken, ist gescheitert!"
Zeitgleich werden am Samstag, den 24. April, außer der Menschenkette im
Norden auch Proteste in Ahaus und am Akw Biblis stattfinden. Eine weiterer
Protestzug ist der Anti-Atom-Treck nach Krümmel. Auch von diesen
Demonstrationen wird taz.de live berichten.
24 Apr 2010
## LINKS
[1] /1/zukunft/umwelt/artikel/1/kein-muell-mehr-nach-russland/
[2] http://twitter.com/campact
[3] http://twitter.com/search?q=%23Elmshorn
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Anti-Atom-Menschenkette: Erfolgreicher Größenwahn
Rund 120.000 Teilnehmer auf 120 Kilometern zwischen Krümmel und
Brunsbüttel: Dank guter Organisation war die Menschenkette fast überall
dicht.
Ticker Kettenreaktion: 120.000 gegen Atomkraft
Die Anti-Atom-Bewegung hat es geschafft, 120.000 Menschen für die
Menschenkette zu mobilisieren. Die Zahlen bestätigte eine
Polizeisprecherin. Rekordzahlen auch in Biblis und Ahaus.
Menschenkette gegen Atomkraft: Hochgesteckte Ziele weit übertroffen
Erfolg für die Bewegung: Über 100.000 Menschen bilden auf 120 Kilometern
eine weitgehend geschlossene Kette. In Bilbis und Ahaus gehen über weitere
20.000 DemonstrantInnen auf die Straße.
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