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# taz.de -- Contra Zaun: Der Park braucht Mülltonnen
> Statt Zäunen sollten die Verantwortlichen im Park Mülltonnen aufstsellen.
Bild: Der Gipfel - auch der der absurden Ideen.
Unter das Motto "Bewegungsfreiheit" hat die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung die Eröffnung des Tempelhofer Feldes an diesem Wochenende
gestellt. Die Bewegungsfreiheit gibt es jedoch ausschließlich von
Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und nur durch eine Handvoll festgelegter
Ein- und Ausgänge. Das ist ein Aktionsradius, den jeder Mensch als
Einschränkung empfinden würde. Bei einem Park aber wird er von vielen
klaglos hingenommen. Es dient ja Sicherheit und Sauberkeit, heißt es. Und
wer nach Einbruch der Dunkelheit noch in einen Park will, gilt sowieso als
Chaot.
Dass die Welt so einfach nicht ist, beweist ein Blick in andere Parks, zum
Beispiel in den Tiergarten. Der ist zwar rund um die Uhr geöffnet. Wer dort
des Nachts grillt, ist dennoch eine echte Ausnahme. Für die meisten ist das
Gelände schlicht eine Abkürzung - wie es sich auf dem Weg von Kreuzberg
oder Tempelhof nach Neukölln und umgekehrt ebenfalls anbieten würde.
Trotzdem ist der Tiergarten im Hochsommer vermüllt - von Tagesgrillern.
Sicherheit und Sauberkeit, die laut der Verwaltung von den Anwohnern so
glühend gewünscht wurden, erreicht man nicht durch einen Zaun. Sondern in
erster Linie damit, dass die Nutzer ein Bewusstsein für das Gelände
bekommen, sich verantwortlich fühlen. Und das geht umso besser, je stärker
sie in die Planung des Geländes und die Entwicklung einer Parkordnung mit
einbezogen werden. Wer selbst die Notwendigkeit von Regeln erkennt, hält
sich schließlich eher daran.
Abgesehen davon steht auf dem einstigen Tempelhofer Flugfeld hoffentlich
früher, was in der benachbarten Hasenheide deutlich zu spät kam: große
Mülltonnen.
8 May 2010
## AUTOREN
Svenja Bergt
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