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# taz.de -- Kommentar NRW: Wer Rüttgers retten kann
> Für NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers fing schon der Wahlkampf
> schlecht an. Und dann hangelte er sich von einer Affäre zur nächsten.
Wer hätte gedacht, dass der Urnengang am Sonntag so spannend werden könnte?
Dass Schwarz-Gelb an Rhein und Ruhr weiterregieren würde, schien noch
Anfang des Jahres fest ausgemacht. Das ist es nicht mehr. Der Wahlkampf
fing für Jürgen Rüttgers schlecht an und ging noch schlechter weiter. Der
CDU-Ministerpräsident hangelte sich von einer Affäre zur nächsten. Bis zum
Schluss hat er die Destruktionskräfte in den eigenen Reihen nicht in den
Griff bekommen. Hinzu kam noch die schlechte Performance der Berliner
Koalition. Jetzt heißt es zittern.
Die wiedergewonnene Stärke der Sozialdemokraten resultiert vor allem aus
der Schwäche der CDU. Hannelore Kraft hat im Wahlkampf zwar an Statur
gewonnen, doch ihre inhaltlichen Alternativen sind dünn. Die NRW-SPD hat
sich in der Opposition weit weniger erneuert, als sie den Anschein erwecken
will. Ein Politikwechsel ist von ihr nicht zu erwarten.
Zudem wäre es ein grober Fehler, Rüttgers schon abzuschreiben. Immer noch
stehen seine Chancen besser als die Aussichten seiner Herausforderin, ihn
zu beerben. Schwarz-Grün, Schwarz-Rot, Schwarz-Gelb - alles ist möglich.Die
Meinungsforscher sind sich jedenfalls bemerkenswert uneinig.
Offenkundig spielt bei der Gewichtung der Rohdaten die jeweilige politische
Präferenz eine nicht gerade unerhebliche Rolle. Nur eins wissen alle: Falls
die Linkspartei den Sprung in den Landtag schafft, reicht es auf jeden Fall
nicht mehr für die derzeitige Regierungskoalition.
Eine Stimme für die Linkspartei sei eine Stimme für Rüttgers, propagieren
gleichwohl im Duett Kraft und die grüne Spitzenkandidatin Sylvia Löhrmann.
Das ist versuchte Wählertäuschung. Denn schafft die Linkspartei den Einzug
ins Parlament, liegt es nur an ihnen, ob Rüttgers gehen muss. Sie haben die
Wahl.
8 May 2010
## AUTOREN
Pascal Beucker
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