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# taz.de -- Facebook räumt Fehler ein: Mehr Kontrolle übers eigene Profil
> Facebook vereinfacht seine unübersichtlichen Privatsphäre-Einstellungen.
> Eine Umfrage zeigt, dass Nutzer vorsichtiger geworden sind, wenn es um
> das Teilen privater Infos im Netz geht.
Bild: Zeigt sich einsichtig: Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei einer Pressekonf…
PALO ALTO/BERLIN dpa/taz | Nach anhaltender Kritik an der
Datenschutz-Politik von Facebook will das Online-Netzwerk den Nutzern
endlich mehr Kontrolle über ihre persönlichen Informationen geben. Die
Umsetzung beginne sofort, dauere aber einige Wochen, kündigte das
Unternehmen am Mittwoch in Kalifornien an. Die Nutzer sollen einfacher und
genauer einstellen können, wer ihr Profil mit Inhalte wie Fotos, Videos und
Statusmeldungen sehen kann.
Facebook beriet sich nach eigenen Angaben mit dem US-Senator Charles
Schumer sowie Daten- und Verbraucherschutz-Organisationen. Diese
kritisieren trotz der Änderungen, dass Facebook Informationen wie Fotos
nicht standardmäßig als "privat" anzeigt, sondern erst nach einer manuellen
Umstellung durch den Nutzer in den Privatsphäre-Einstellungen.
Facebook habe in den vergangenen Monaten viele Dinge auf einmal geändert.
"Das haben wir nicht so kommuniziert, wie wir es gekonnt hätten, viel ging
unter", sagt Firmenchef Mark Zuckerberg. Das Unternehmen will die
Privatsphäre-Einstellungen daher künftig seltener modifizieren. Die Nutzer
sollen die Sichtbarkeit bereits veröffentlichter Informationen wie Fotos
jetzt schneller einschränken können. Das Unternehmen versicherte zudem, die
Einstellungen der Nutzer für alle künftigen Produkte zu übernehmen.
Nutzer bekommen nun angezeigt, welche Informationen die Betreiber der
sogenannten Applikationen erhalten, zum Beispiel die E-Mail-Adresse,
Profilinformationen oder Fotos. Zudem sollen sie die Programme mit wenigen
Klicks deaktivieren können. Der Betreiber der Anwendungen "Farmville", die
Firma Zynga, hat in der Vergangenheit wegen der Sammlung umfangreicher
Nutzerdaten Negativ-Schlagzeilen gemach.
Junge Nutzer sind vorsichtiger geworden
Bei der Umfrage [1]["Reputation Management and Social Media" (in englisch)]
im Rahmen eines Projekts des Pew Research Centers die im letzten Jahr
durchgeführt und nun vorgestellt wurde, sind 2.253 Personen in Amerika ab
18 Jahren zu ihren Gewohnheiten im Internet telefonisch befraget worden.
Laut der Umfrage haben fast die Hälfte der Befragten ein Profil in einem
sozialen Netzwerk, 2006 waren es nur 20 Prozent. Das Pew Research Center
ist eine unabhängige und gemeinnützigen Oragnisation, die sich unter
anderem mit den Auswirkungen des Internets in Amerika auseinandersetzt.
Demnach sind junge Nutzer hinsichtlich ihrer persönlichen Daten
vorsichtiger als Ältere. 44 Prozent der Nutzer zwischen 18 bis 29 Jahren
sagen, dass sie die Menge der persönliche Informationen, die sie im
Internet preisgeben, reduziert haben. Bei den 30 bis 49-jährigen sagen das
33 Prozent der Befragten und nur rund ein Viertel der Nutzer über 50
Jahren.
Über 70 Prozent der jüngeren Nutzer haben ihre Privatsphäre-Einstellungen
geändert, um private Daten zu verbergen. Auch beim Löschen von ungewollten
Kommentaren und dem eigenen Namen auf verlinkten Fotos ist der Trend zu
erkennen, dass sich junge Nutzer mehr Sorgen um ihre Fußspuren im Netz
machen als die Älteren.
Durch eine automatische Voreinstellung auf Facebook, durch die private
Informationen nur für den persönlichen Nutzerkreis sichtbar sind, wäre dem
"gläsernen Menschen" in sozialen Netzwerken mehr geholfen als durch eine
Vereinfachung des Einstellungen-Dschungels – in dem sich selbst
internetaffine Nutzer verirren. Ganz auf Nummer sicher gehen kann der User
nur auf eine Weise: Das Facebook-Profil löschen.
27 May 2010
## LINKS
[1] http://pewinternet.org/Reports/2010/Reputation-Management/Summary-of-Findin…
## AUTOREN
Janine Schneider
## TAGS
Schwerpunkt Überwachung
Schwerpunkt Überwachung
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