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# taz.de -- Schlechtes Gewisssen bei Foxconn: Doppelter Lohn für Apples Schrau…
> Nun wollen die Firmengründer der Firma, die das iPad für Apple
> zusammensetzt, angeblich die "Würde" der Beschäftigten sichern. Sie legen
> noch mal eine Lohnerhöhung drauf.
Bild: "Schließt die Blut- und Schweißfabriken – für eine bessere Gesellsch…
TAIPEH afp | Nach einer Reihe von Selbstmorden von Beschäftigten erhöht der
weltweit größte Elektronikhersteller Foxconn die Löhne in der chinesischen
Sonderwirtschaftszone Shenzhen ab Oktober um fast 70 Prozent. Der
monatliche Lohn steige dort von 1200 auf 2000 Yuan (244 Euro), teilte die
taiwanische Firma am Montag in Taipeh mit. Mit der Lohnerhöhung werde die
Zahl der Überstunden sinken, die für viele Beschäftigte bislang notwendig
gewesen seien, erklärte Foxconn. Ab Oktober seien Überstunden für viele
"eine freiwillige Entscheidung".
Im Werk des Elektronikherstellers in Shenzhen, der unter anderem für Apple,
Nokia, Hewlett-Packard oder Dell produziert, nahmen sich seit Beginn des
Jahres zehn Beschäftigte das Leben. Arbeitsrechtsorganisationen machten den
hohen Druck bei gleichzeitig schlechter Bezahlung dafür verantwortlich.
Hinzu kommt, dass die oft noch jungen Arbeiter weit weg von ihren Familien
leben. Die westlichen Kunden von Foxconn hatten angesichts der
Selbstmord-Serie bei Foxconn eigene Untersuchungen der Arbeitsbedingungen
angekündigt.
Der Konzern erhöhte angesichts des Drucks seiner Kunden und der
Öffentlichkeit bereits in der vergangenen Woche den Lohn um 30 Prozent. In
Taipeh etwa demonstrierten Gewerkschafter gegen die üblen Bedingungen in
den rot-chinesischen Fabriken (siehe Foto). Der Lohn stieg mit sofortiger
Wirkung von 900 auf 1200 Yuan. Zusammen bedeuten die Erhöhungen also gut
eine Verdoppelung des Gehalts.
Foxconn-Gründer Terry Gou erklärte nun am Montag, die ab Oktober
versprochene Lohnerhöhung in Shenzhen solle die "Würde" der Angestellten
sicherstellen. Als weltweit führender Elektronikhersteller erkenne das
Unternehmen seine Verantwortung an und nehme diese Verantwortung ernst.
"Wir arbeiten unablässig daran, die Arbeitsbedingungen und Entlohnung nicht
nur den sich ständig ändernden Bedürfnissen unserer Angestellten
anzupassen, sondern auch, dabei die Besten zu sein."
In Shenzhen arbeiten rund 300.000 Menschen für Foxconn. Die Entlohnung für
die Beschäftigten des Konzerns in anderen Teilen Chinas würden anhand der
örtlichen Preise und Sicherheitsbestimmungen ermittelt, teilte das
Unternehmen weiter mit.
Der Analyst Mars Hsu von Grand Cathay Securities in Taipeh sagte, die
Lohnerhöhung bei Foxconn werde nun andere Firmen, die von den billigen
Arbeitskräften in China profitierten, ebenfalls unter Druck setzen. "Die
Ära der billigen Arbeit in China ist vorbei", prophezeite Hsu optimistisch.
An der Börse von Taiwan fiel der Kurs der Aktie des Foxconn-Mutterkonzerns
Hon Hai.
7 Jun 2010
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