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# taz.de -- Bildungspolitik: Der Norden bleibt hinten
> Wieder haben die Pisa-Päpste gesprochen und das Nord-Süd-Gefälle
> aufgezeigt. Die norddeutschen Bildungspolitiker sehen darin eine
> Bestätigung ihrer Politik.
Bild: Songs des Nirvana-Sängers Kurt Cobain müssten die Schüler verstehen, s…
Wieder haben die Schüler im Süden Deutschlands und die in CDU-regierten
Bundesländern in einer Pisa-Nachfolgestudie am besten abgeschnitten: Bayern
und Baden-Württemberg sind die klaren Sieger der Untersuchung in den
neunten Klassen, die sich auf Hör- und Leseverständnis in Englisch und
Deutsch konzentrierte. Die Anstrengungen der norddeutschen Länder, durch
Schulreformen ihre Positionen in dem Ländervergleich zu verbessern, haben
offensichtlich wenig gebracht.
Großstädte haben mehr Erwerbslose, mehr bildungsferne Familien und mehr
Schulkinder mit Migrationshintergrund - sind also bildungspolitisch mit
Flächenländern kaum zu vergleichen. Aber solche Hinweise erklären nicht
alles. Bei der Lesekompetenz (Deutsch) etwa liegen, wenn man die 25 Prozent
der besten Schüler vergleicht, die Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin
etwa gleich am Ende der Länder-Liste, vorn liegen Sachsen und Bayern. Aber
Niedersachsen und Schleswig-Holstein schneiden kaum besser ab als die
Stadtstaaten - offenbar gibt es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle in der
Leistungsfähigkeit.
Bei den schwächeren Schülern gibt es in der Lesekompetenz gewisse
Unterschiede zwischen den Flächenländern Bayern/Sachsen und
Niedersachsen/Schleswig-Holstein, deutlich größer ist aber der Abstand zu
den Stadtstaaten. Dies könnte mit sozialen Problemen von Großstädten zu tun
haben.
Als "Lichtblick" wurde in Bremen und mehr noch in Hamburg das Ergebnis beim
Test "Hörverstehen Englisch" interpretiert. Da liegen die fünf ostdeutschen
Bundesländer ganz hinten, Hamburg hat sich auf den Platz drei direkt hinter
Bayern und Baden-Württemberg geschoben, Schleswig-Holstein hat fast genauso
viele Punkte, Bremen und Niedersachsen liegen im Mittelfeld. Beim
"Leseverständnis" im Fach Englisch ist Hamburg hinter Schleswig-Holstein
ins Mittelfeld gerutscht, Niedersachsen liegt unten zwischen den
ostdeutschen Ländern und Bremen ganz am Ende.
Bildungspolitiker aller Parteien haben die neuen Pisa-Ergebnisse als
Bestätigung ihrer bisherigen Politik interpretiert.
23 Jun 2010
## AUTOREN
Klaus Wolschner
## TAGS
Bremen
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