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# taz.de -- KOMMENTAR SORGERECHTE FÜR VÄTER: Recht ist gut, Mediation besser
> Dass das geltende Sorgerecht für Väter diskriminierend ist, steht fest.
> Gesetzesnovellen allein reichen aber nicht aus, es braucht professionelle
> Moderation zwischen den Elternteilen.
Das war zu erwarten: Nachdem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte
das in Deutschland geltende Sorgerecht für Väter als diskriminierend
kritisiert hatte, muss nun nachgebessert werden - und zwar im Sinne der
ledigen Väter. Bisher nämlich ist ein unverheirateter Vater im Fall einer
Trennung derzeit rechtlich schlechter gestellt als ein verheirateter Vater.
Bei wenig anderen Themen schlagen die Emotionen so hoch wie bei diesem.
Trennen sich Eltern, dann werden Kinder schnell zur Verhandlungsmasse.
Deshalb soll bei Entscheidungen über das Sorgerecht künftig das Kindeswohl
im Mittelpunkt stehen. Und dann könnte im Notfall auch gegen den Willen der
Mutter, die dem gemeinsamen Sorgerecht nicht zustimmt, entschieden werden.
Ist das gerecht? Bei Streitigkeiten ums Sorgerecht stehen sich zwei
Parteien oft unversöhnlich gegenüber. Und beide wollen im Prinzip das
gleiche: das Kind - und dass es ihm gut geht. Gegen den Expartner werden
oft altbekannte Argumente bemüht: Er kümmert sich nicht! Sie will mir das
Kind wegnehmen! Die Krux ist: Oftmals stimmt beides. Was macht man nun
damit?
Um das herauszubekommen, hat das Justizministerium einen Forschungsbericht
in Auftrag gegeben, der im September vorliegen soll. Dann werden nüchterne
Zahlen ein emotional hoch aufgeladenes Thema eingrenzen. Aber dies allein
wird die Konflikte zwischen getrennten Eltern nicht ausräumen können. Klare
Gesetze sind hier zwar von Nutzen. Wichtiger kann aber auch eine
professionelle Moderation zwischen den sich trennenden Eltern sein. Eine
solche Mediation kann manchmal lange dauern. Bei denen, die sie durchlaufen
haben, war sie oft von Erfolg gekrönt.
25 Jul 2010
## AUTOREN
Simone Schmollack
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