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# taz.de -- Kolpingstiftung entlässt Geschäftsführerin: "Es riecht nach Saue…
> Wenige Wochen nachdem Geschäftsführerin Brigitte Fuzellier mit
> Korruptionsvorwürfen an die Öffentlichkeit gegangen ist, wird sie
> entlassen.
Bild: Fast 40 Prozent der Bevölkerung leben in Paraguay unterhalb der Armutsgr…
BERLIN taz | Brigitte Fuzelliers Vorwürfe sind erheblich: Zwischen 2002 und
2007 sollen in einem Bildungsprojekt der Kolpingstifung in Paraguay
Hilfsgelder in Millionenhöhe veruntreut worden sein. Allein beim Neubau
eines Stiftungsgebäudes geht es um Millionen Dollar. Dazu um fehlende
Buchhaltung, gefälschte Schecks, verschwundene Verantwortliche. Dies alles
hat Fuzellier an die Öffentlichkeit gebracht. Jetzt muss sie gehen.
Wie die taz erfuhr, hat der Vorstand des Kolpingwerks in Paraguay die
Geschäftsführerin mit sofortiger Wirkung entlassen. Vorangegangen war ein
Besuch der Vorstandsmitglieder vom Kolpingwerk Deutschland, Hubert
Tintelott und Hans Drolshagen. Fuzellier hatte sie beschuldigt, ebenfalls
in den Korruptionsskandal verwickelt zu sein.
Fuzelliers wirft dem Kolpingwerk Deutschland nun vor, Druck auf den
Vorstand in Paraguay ausgeübt zu haben, sie zu entlassen. Fuzelliers
Mitarbeiter Thomas von Schilling konkretisiert dies in einem Schreiben an
das Entwicklungsministerium, das der taz vorliegt.
Demnach hätten die Anwälte gedroht, die Vorstandsmitglieder in Paraguay mit
Klagen zu überziehen, "dass sie ihres Lebens nicht mehr froh werden", wenn
sie einer Abberufung Fuzelliers nicht zustimmen würden. Danach kam es zu
der Entscheidung, die Geschäftsführerin umgehend zu entlassen. Hubert
Tintelott bestreitet dies.
Neue Mauscheleien
Zuvor hatten Fuzellier und Schilling angeboten zurückzutreten, sofern sie
das Geschäftsjahr abschließen und die aktuelle Bilanz durch einen
Wirtschaftsprüfer untersuchen lassen könnten.
Mit der jüngsten Entscheidung wurde Fuzellier jedoch zugleich jeder Zugriff
auf Dokumente der Kolpingstiftung Paraguay versperrt. "Hier sollen Dinge
vertuscht werden", sagte Fuzellier, "ich hatte nicht einmal Zeit, eine
Kassenabrechnung zu machen". Kolpingwerk-Deutschland-Vorstand Tintelott
rechtfertigt die Entscheidung.
"Man kann nicht erwarten, dass in der jetzigen Situation jemand Geld für
Paraguay spendet", sagte er der taz, "wir müssen alles dafür tun, dass dies
wieder der Fall ist." Die Finanzierung des Projektes war in den vergangenen
Wochen zunehmend unsicher geworden.
Kritik kommt aus der Politik: "Wir können den Fall nicht abschließend
beurteilen", sagte Grünen-Entwicklungspolitiker Thilo Hoppe der taz, "aber
die Vorgänge riechen nach einer Sauerei." Das Entwicklungsministerium
wollte sich auf Anfrage nicht äußern.
24 Sep 2010
## AUTOREN
Gordon Repinski
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