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# taz.de -- Demo in München: 15.000 bei Menschenkette erwartet
> Am Samstag soll München zum Zentrum des Widerstands gegen die Atompolitik
> der Bundesregierung werden. Der massenhafte Zuspruch überrascht sogar die
> Veranstalter.
Bild: Wenn die Veranstalter recht haben, erlebt München an diesem Wochenende d…
MÜNCHEN taz | Es werden 10.000, mindestens. Sie gehe sogar davon aus, dass
15.000 Bürger am Samstag gegen Atomkraft demonstrieren werden, sagt die
bayerische SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen. Die Polizei sei gar auf
20.000 Demonstranten vorbereitet. Wenn die Veranstalter recht haben, erlebt
München an diesem Wochenende die größte Anti-Atom-Demo, die Bayern seit
Jahren gesehen hat.
Das Bündnis "Kettenreaktion Bayern", zu dem Bürgerinitiativen, der Bund
Naturschutz und die Oppositionsparteien SPD, Grüne, Linke, ÖDP und Freie
Wähler gehören, ruft am Samstag ab 13 Uhr zur Aktions- und Menschenkette
gegen die von der Bundesregierung geplante Laufzeitverlängerung auf. "Was
sich hier tut, ist einmalig in Bayern", findet der Grünen-Landeschef Dieter
Janecek. 62 Busse mit Aktivisten werden erwartet, aus Ulm fährt ein
Sonderzug.
Schaltstellen umzingeln
Der ehrgeizige Plan der Veranstalter: Gegen 15 Uhr soll sich eine 10
Kilometer lange Menschenkette um die Münchner Innenstadt schließen - vorbei
an den Schaltstellen der Institutionen, die für die Veranstalter
verantwortlich sind für das Weiterleben der Atomkraft: Die CSU-Zentrale,
die Staatskanzlei, die Zentrale von Eon Energie und das Bayerische
Umweltministerium. Für eine lückenlose Kette würden nach Rechnung der
Veranstalter 3.000 Demonstranten reichen. Selbst das Münchner
Kreisverwaltungsreferat rechnet schon seit Wochen mit einem vielfach
größeren Andrang. Es ließ die Abschlusskundgebung auf den großen
Odeonsplatz verlegen, weil der ursprünglich vorgesehene Wittelsbacherplatz
nur für 10.000 Menschen zugelassen ist.
Auf dem Odeonsplatz werden Musiker wie Haindling, Hans Söllner und die
Biermösl Blosn auftreten. Letztere haben schon 1986 beim Protest gegen die
Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf gespielt. Für Raimund Kamm von der
Anti-Atom-Initiative Forum hat sich seitdem nur wenig geändert: "Der
schlimmste Lobbyismus für Atomkraft findet hier in Bayern statt", so Kamm.
BERNHARD HÜBNER
7 Oct 2010
## AUTOREN
Bernhard Hübner
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