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# taz.de -- KOMMENTAR: BESEELTER VORTRAG: Missbrauchte Einrichtung
> Zu loben ist das Haus der Wissenschaft. Das hat klargestellt: Zweimal
> lässt man sich nicht missbrauchen. Zweimal lässt es sich nicht zur
> Plattform eines Kreationismus-Kündigers machen.
Bild: Hier wird keine Sintflut erwartet, gehofft wird stattdessen auf eine Mill…
Pannen passieren. Entscheidend ist, ob darauf angemessen reagiert wird.
Deshalb ist das Haus der Wissenschaft zu loben. Das hat klargestellt:
Zweimal lässt man sich nicht missbrauchen. Deutlich hat man sich von
Albrecht Kellners Auftritt distanziert, den Kreationismus-Kündiger zu
Mäßigung angehalten und seinen geplanten zweiten Abend storniert.
Denn, dass Kellner sich selbst nicht als Kreationisten bezeichnet, ist eine
Aussage von ähnlicher Überzeugungskraft wie Walter Ulbrichts berühmter Satz
von der Mauer, die niemand bauen wolle. Und Kellners - bemerkenswert
richtige - Feststellung, dass es sich bei seinen kruden Analogieschlüssen
und denkschwachen Appellen, "ins Grübeln" zu kommen nicht um Wissenschaft
handelt, wirft eben nur die Frage auf: Warum mietet er dann das Haus der
Wissenschaft? Und warum betont er dann seine Astrium-Zugehörigkeit? Ein
Versehen? Eine Fügung der Vorsehung?
Nein, da steckt Absicht dahinter. Das war Kellners eigene, strategische
Entscheidung. Ihm gings darum, seinen Thesen den Anstrich von Seriosität zu
verleihen. Unlauter ist das, es grenzt an arglistige Täuschung - und es
beweist höchstens: dass gesteigerte Religiosität und moralische Ansprüche
nichts miteinander zu tun haben.
14 Oct 2010
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
## TAGS
Christentum
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REFERENT MIT URKNALL: Dr. Kellner kommt ins Grübeln
Um die unter Kreationisten beliebte Intelligent-Design-Theorie zu
verbreiten, mietet ein Ex-Astrium-Manager das Haus der Wissenschaft. Dort
geht man auf Distanz.
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