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# taz.de -- Microsoft macht prächtig Gewinn: Windows verkauft sich immer noch
> Apple mag cooler sein, Linux freier und das Cloud-Computing billiger:
> Doch noch immer verkauft Microsoft sein Windows und Office so gut, als
> wäre es das tollste Produkt der Welt.
Bild: Windows verleiht Flügel: Microsoft-Chef Steve Ballmer.
REDMOND dpa/taz | Allen Unkenrufen zum Trotz hat Microsoft ein weiteres
Rekordquartal hingelegt. Nach dem Betriebssystem Windows 7 erweist sich
auch das Büropaket Office 2010 als Verkaufsschlager. Dadurch stieg im
ersten Geschäftsquartal (Ende September) der Umsatz um ein Viertel auf 16,2
Milliarden Dollar (11,6 Mrd Euro). Davon blieb ein Gewinn bei Microsoft von
5,4 Milliarden Dollar hängen.
"Das war ein außergewöhnliches Quartal", sagte der fürs Tagesgeschäft
zuständige Vorstand Kevin Turner am Donnerstag in Redmond. Denn nur einmal
hat Microsoft in einem Quartal mehr umgesetzt und verdient, nämlich im
zweiten Geschäftsquartal des vergangenen Jahres, als man um Sonderfaktoren
bereinigt 17,3 Milliarden umsetzte und 6,6 Milliarden verdiente.
Vor allem die Firmenkunden hätten kräftig zugeschlagen, auch bei der
Software für Großrechner und bei Datenbank-Anwendungen. Die Privatkunden
indes griffen verstärkt zur Spielekonsole Xbox 360. Die Börsen reagierten
trotzdem nicht allzu überschwänglich, die Aktie legte nachbörslich um einen
Prozent zu.
Fast die Hälfte des Konzerngewinns stammt vom Betriebssystem Windows 7, das
nach dem Misserfolg des Vorgängers Vista eingeschlagen hatte wie eine
Bombe. Viele PC-User hatten Vista einfach ausgesessen und mit XP
weitergearbeitet, bis Windows 7 endlich fertig war. Das aktuelle
Betriebssystem Windows 7 ist nun [1][seit gut einem Jahr auf dem Markt] und
wegen der schlechten Vorversion schon heute das erfolgreichste Windows
aller Zeiten mit mehr als 240 Millionen verkauften Lizenzen. Der operative
Gewinn bei Windows betrug 3,3 Milliarden Dollar.
Zweites großes Standbein ist Office, dessen 2010er Version im Mai
herausgekommen war. Und auch hier scheint der Absatz mehr als
zufriedenstellend für Microsoft. In der Geschäftskunden-Sparte mit Office
verdiente der Konzern 3,4 Milliarden Dollar. Die Software wird zumeist
gleich mit einem neuen Computern ausgeliefert. Nach dem Stillstand in der
Wirtschaftskrise tauschen vor allem Firmen derzeit ihre Rechner aus.
Microsoft-Finanzchef Peter Klein sieht den Trend ungebrochen und sprach von
einem "gesunden Zyklus". Dagegen hatten Marktforscher und
Hardware-Hersteller die Sorge geschürt, dass sich der Boom bei den
Computerverkäufen deutlich abschwächt. Apple-Chef Steve Jobs hat sogar
schon den Abgesang auf den PC angestimmt und sieht in mobilen Geräten wie
dem Tablet-Computer iPad die Zukunft. Daneben werden die Betriebssysteme
[2][auf Linux-Basis immer komfortabler].
Auch Microsoft erwartet Veränderungen, aber zumindest nach dem, was der
Konzern offiziell verkündet, rechne man mit eher langfristigen, weniger
radikalem Wandel. Der Konzern hat sein Engagement im Internet und bei den
mobilen Geräten kräftig verstärkt. Vor allem ins sogenannte Cloud Computing
fließt viel Geld. Dabei liegen die Programme zentral auf Großrechnern statt
lokal auf dem eigenen Computer und werden je nach Bedarf abgerufen.
Microsoft reklamiert erste Erfolge seiner Strategie für sich: Die
firmeneigene Suchmaschine Bing habe dank der Kooperation mit dem
Branchenurgestein Yahoo Marktanteile hinzugewinnen können, hieß es. Geld
verdient der Softwarekonzern in diesem Geschäft jedoch keines, im
Gegenteil: Alleine im dritten Quartal verlor die Internetsparte weitere 560
Millionen Dollar.
Erst vor einer Woche hatte Microsoft nach langem Warten sein neues
Handy-Betriebssystem Windows Phone 7 herausgebracht. Der Vorläufer war in
der Bedeutungslosigkeit versunken, stattdessen rollte Google mit seinem
Smartphone-Betriebssystem Android den Markt auf. Der Internetkonzern
beherrscht bereits die Websuche und hat Microsoft das Leben mit einer
internetbasierten Bürosoftware schwer gemacht.
29 Oct 2010
## LINKS
[1] /1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/klinkenputzen-fuer-windows-7/
[2] /1/netz/artikel/1/es-muss-nicht-immer-windows-sein/
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