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# taz.de -- Fußballportal darf Videos veröffentlichen: "Hartplatzhelden" sieg…
> Vor dem Bundesgerichtshof bekam die Website "Hartplatzhelden" im Streit
> mit dem Württembergischen Fußballverband nun Recht: Videos von
> Amateurspielen dürfen gezeigt werden.
Bild: Wird voller werden: Video-Site der Hartplatzhelden.
KARLSRUHE dpa | Es war ein Sieg in letzter Instanz: Vor dem
Bundesgerichtshof hatten die "Hartplatzhelden" im Streit mit dem
Württembergischen Fußballverband (WFV) endlich Erfolg. Nach dem Urteil vom
Donnerstag darf [1][das Internetportal] Videoaufnahmen von Amateurspielen
veröffentlichen. Der Verband wollte das als unerlaubte gewerbliche
Verwertung verbieten lassen.
Der Journalist Oliver Fritsch, selbst nebenberuflich als Trainer in der
Landesliga tätig, hatte das Portal vor vier Jahren gegründet. Die Idee:
Besucher von Amateurspielen können ihre Videoaufnahmen ins Internet
stellen. Meist sind es einzelne Spielszenen von ein bis anderthalb Minuten
Länge, oft in eher ruckeliger Qualität - Bilder, die kaum ein Fernsehsender
zeigen würde, von Spielen, über die höchstens die Lokalzeitung berichtet,
wenn überhaupt.
Die Videos kann man kostenlos anschauen, die Seite finanziert sich durch
Werbung, theoretisch jedenfalls. Derzeit sind vor allem Spendenaufrufe zu
finden. Dennoch waren die Bilder dem WFV ein Dorn im Auge. Der Verband
erstelle die Spielpläne, bilde Schiedsrichter aus und halte den Betrieb am
Laufen, sagte der stellvertretende Vorsitzende Michael Hurler. Deshalb
dürfe nur der Verband die Filmaufnahmen verwerten. Vor dem Landgericht und
dem Oberlandesgericht Stuttgart hatte der WFV mit seiner Klage Erfolg.
Nun aber, vor dem BGH, folgte die entscheidende Niederlage. Es gebe kein
ausschließliches Recht an der Verwertung von Fußballspielen, entschied das
höchste Zivilgericht. Der Verband wolle einen umfangreichen "Event-Schutz",
sagte der Vorsitzende Richter in der Verhandlung. Die Vorschriften des
Wettbewerbsrechts seien jedoch in diesem Fall nicht einschlägig. Der
Verband könnte sich die Verwertung auch sichern, indem er den Besuchern im
Stadion Videoaufnahmen verbiete.
"Hartplatzhelden"-Gründer Oliver Fritsch freute sich über das Urteil.
"Heute ist ein Stück Freiheit für das Internet erkämpft worden, aber auch
für Vereine und Spieler", sagte Fritsch.
WFV-Vizepräsident Michael Hurler sagte, man müsse das Urteil hinnehmen.
"Uns war klar, dass es schwierig wird und dass wir uns auf absolutes
Neuland begeben." Einen Schutz der Verwertung über das Hausrecht hält er
für unrealistisch: "Wir wehren uns ja nicht gegen das Filmen, sondern gegen
das Verwerten."
Fritsch sieht das entspannt: "Wenn der gastgebende Verein das Filmen
untersagt, würden wir das akzeptieren." Denn er ist sich sicher: "Die
Vereine waren auf unserer Seite, die Spieler ohnehin." Eigentlich, meint
Fritsch, müsste auch der Verband auf derselben Seite stehen: "Wir wollen
die schönen Seiten des Amateurfußballs zeigen."
29 Oct 2010
## LINKS
[1] http://www.hartplatzhelden.de/
## TAGS
WM 2011 – Mixed Zone
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