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# taz.de -- Sprengstoffpaket im Kanzleramt: Bombige Post für Merkel
> Ein an die Kanzlerin adressiertes Päckchen sorgt in Berlin für Aufregung.
> Die Sendung kam offenbar aus Griechenland. Ähnliche Post bekamen auch
> Botschaften in Athen.
Bild: An ihnen soll jetzt kein Päckchen mehr vorbeipassen: Polizeibeamte vor d…
BERLIN taz/dpa | Nach der Explosion mehrerer Paketbomben in Griechenland
ist am Dienstag in der Poststelle des Bundeskanzleramts ein an Angela
Merkel adressiertes Paket mit Sprengstoff entschärft worden. Nach
taz-Informationen aus Sicherheitskreisen wäre beim Öffnen vermutlich eine
Stichflamme entstanden. Bombenexperten der Berliner Polizei entschärften es
am Nachmittag mit einem Wassergewehr. Als Absender auf dem Paket stand das
griechische Wirtschaftsministerium.
Die Bauweise des Sprengsatzes soll der an den französischen Präsidenten
Nicolas Sarkozy adressierten Paketbombe entsprochen haben, die die
griechische Polizei am Montag abgefangen hatte, hieß es in
Sicherheitskreisen. Deshalb spreche einiges dafür, dass es einen
Zusammenhang mit den Vorfällen in Griechenland gebe.
Das Päckchen war am Mittag in der Poststelle des Kanzleramts als verdächtig
aufgefallen. Verletzt wurde niemand. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) befand
sich zu der Zeit nicht in Berlin, sondern war zu einem Besuch nach Belgien
gereist. Ohnehin befindet sich die Poststelle etwas außerhalb des
Kanzleramts.
In Athen wurden unterdessen am Dienstag den zweiten Tag in Folge Brandsätze
an mehrere Botschaften verschickt. Die Sendungen enthielten eine Art
Schießpulver, das sich beim Öffnen entzündet. Nach Polizeiangaben war auch
ein Paket an die deutsche Vertretung adressiert. Die deutschen Diplomaten
nahmen aus Sicherheitsgründen aber keine Pakete von Kurierdiensten mehr an.
Hinter den Taten sollen Mitglieder der autonomen griechischen Gruppierung
"Konspiration der Zellen des Feuers" stehen.
Sprengstoffexperten entschärften das für die deutsche Botschaft bestimmte
Paket mit einer kontrollierten Explosion im Hinterhof des Kurierdienstes.
Am Montag waren zwei verdächtige Männer festgenommen worden. Bei ihnen fand
die Polizei auch die Paketbombe, die an den französischen Präsidenten
Sarkozy adressiert war.
Am Dienstag wurde eines der gefährlichen Päckchen in der Mittagzeit am
Empfang der Schweizer Vertretung in Athen abgegeben. Beim Entfernen der
Verpackung habe sich der der Inhalt in einer Stichflamme entzündet, teilte
das Schweizerische Außenministerium mit. Auch ein Paket in der russischen
Botschaft entzündete sich mit einer Stichflamme. In beiden Fällen wurde
niemand verletzt.
Am Montag war eine Angestellte eines Kurierdienstes beim Sortieren der Post
verletzt worden. Sie erlitt leichte Brandverletzungen, als ein an die
mexikanische Botschaft adressiertes Paket explodierte.
Die zwei am Montag festgenommenen Verdächtigen sollen Mitglieder der
griechischen Untergrundorganisation sein, die sich "Konspiration der Zellen
des Feuers" nennt. Die Gruppe hat sich in den vergangenen drei Jahren zu
Bombenanschlägen auf Banken und Regierungsgebäude sowie Filialen
ausländischer Firmen bekannt.
2 Nov 2010
## AUTOREN
Wolf Schmidt
## TAGS
Bombenanschlag
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