# taz.de -- Montags-Ticker Castor-Proteste Teil II: Die drei Blockaden im Wendl… | |
> Ein als Getränkelaster getarnter Greenpeace-Lkw, eine Betonpyramide mit | |
> vier angeketteten Landwirten und eine Sitzblockade stehen zwischen dem | |
> Castor und seinem Ziel. | |
Bild: Bauern in der Pyramide: Sie blockieren die Durchfahrt in Gorleben | |
23.50 Uhr Polizei verschiebt Räumung? | |
Gorleben. Die Sitzblockade vor dem Zwischenlager Gorleben soll laut | |
Durchsagen der Organisatoren in "absehbarer Zeit" nicht von der Polizei | |
geräumt werden. Die Menschen sollten die Zeit nutzen, um etwas zu schlafen. | |
Eine Bestätigung der Polizei gibt es noch nicht. Der Castor-Transport | |
dauert bereits jetzt länger als alle bisherigen. (taz) | |
23.40 Uhr: Frische Pizza für die Blockierer | |
Gorleben. Unter den Blockierern ist die Stimmung gut, der Nieselregen hat | |
aufgehört und es ist nicht so furchtbar kalt wie in der letzten Nacht auf | |
den Gleisen. Einige Menschen schlafen auf Strohkissen, es gibt genug Decken | |
Rettungsdecken und viele Verpflegungsstationen. Eine davon ist eine | |
Pizzabäckerei, die kleine Pizzen in einem holzbefeuerten Metallfass Marke | |
Eigenbau frisch zubereitet. Jede Person darf maximal zwei Stück bekommen | |
und kann gerne dafür spenden . Die Schlange ist lang. (taz) | |
23.30 Uhr: Polizei fabuliert über Räumung | |
Gorleben. Am Eingang zum besetzter Abschnitt vor dem Zwischenlager werden | |
Pressevertreter zwar nicht am Zutritt gehindert, aber mit dem Hinweis | |
bedacht, es gebe nichts mehr zu sehen. Ein Polizeibeamter erklärte sogar, | |
es seien nur noch wenige Personen dort, der Rest sei geräumt. Dies ist | |
jedoch definitiv nicht der Fall. (taz) | |
23.25 Uhr: Rasierschaum gegen Kameras | |
Gorleben. Christoph Schäfer, ein Bauer aus der Umgebung Gorlebens und | |
Mitglied der bäuerlichen Notgemeinschaft, steht an der Pyramiden-Blockade | |
und fungiert als eine Art Pressekontakt der angeketteten Bauern. Er sagt, | |
dass er damit rechnet, dass die Lösung der Blockade bis zu zwölf Stunden | |
dauern dürfte. | |
Es ist zu erkennen, dass die Pyramide mit Rasierschaum gefüllt ist, der an | |
den Seiten herausquillt. Eine in der Vergangenheit oft genutzte Technik. | |
Mit ihm soll der Polizei erschwert werden, mit Kameras das Innere der | |
Pyramide zu anaylsieren. (taz) | |
23.20 Uhr: Greenpeace-Lkw umfahren? | |
Sachverständige der Polizei beraten und messen, ob der Greenpeace-Lkw im | |
Notfall vom Castor-Konvoi umfahren werden kann. Der Transport müsste dann | |
die Südroute nehmen. Im Lastwagen wird weiter heftig geflext. (taz) | |
23.15 Uhr: Betonpyramide beschäftigt Polizei | |
Gorleben. Polizisten aus Sachsen haben versucht die Pyramide vor Gorleben | |
mitsamt den innen angeketteten Menschen von der Straße zu schieben. Mussten | |
es aber abbrechen, weil die Pyramide eine Doppelte ist und die Hände in | |
beiden stecken. Jetzt wird der erste Flutlichwagen der Polizei | |
herangebracht. Immer wieder fahren Einsatzfahrzeuge an der Blockade | |
seitlich vorbei, um Richtung Zwischenlager zu fahren. Dort steht eine | |
Räumung ziemlich sicher kurz bevor. (taz) | |
23 Uhr: Polizisten diskutieren über Sarrazin | |
Dannenberg. Wenige hundert Meter entfernt von der Greenpeace-Aktion, stehen | |
die beladenen Castor-Transporter. Die Athmosphäre ist gespenstisch, es sind | |
fast keine Menschen zu sehen, das Gelände ist ausgeleuchtet und mit | |
Stacheldraht gesichert. | |
Vier Polizisten, die das Gelände bewachen führen unterdessen eine | |
Integrationsdebatte. Sie geht um Sarrazin und falsche Pauschalisierungen. | |
Der eine wirft den anderen vor: "Ich finde, du kannst nicht immer alle | |
sagen. Man schimpft ja auch nicht immer über alle Deutschen, also kann man | |
auch nicht immer alle Ausländer sagen." (taz) | |
22.50 Uhr: Neue Betonpyramide vor Gorleben | |
Am Ortsausgang von Gorleben in Richtung Laase befindet sich eine Blockade. | |
Vermutlich handelt es sich dabei um eine der bereits von früheren Protesten | |
bekannte Betonpyramide, die üblicherweise von der bäuerlichen | |
Notgemeinschaft aufgestellt werden. Die Polizei sperrt um den Bereich der | |
aufgestellten Betonpyramide masiv ab, lässt auch Journalisten nicht durch. | |
Im Ort Gorleben selbst wurde eine solche Betonpyramide von der Polizei | |
abgefangen und beschlagnahmt, so dass sie nicht mehr eingesetzt werden | |
kann. | |
Allgemein wirkt an dieser Stelle der Polizeieisatz nach Einschätzung | |
unseres Reporters vor Ort derzeit unkoordiniert bis chaotisch. Die Blockade | |
hat die Polizei zwar im Griff, gleichzeitig werden jedoch Einsatzfahrzeuge | |
um diese herum gefahren, die zur Sitzblockade an der Zufahrt zum | |
Zwischenlager vordringen sollen. Die Stimmung wirkt von allen Seiten | |
zunehmend gereizt. (taz) | |
22.40 Uhr: Alle Castoren verladen | |
Dannenberg. Laut der Agentur Reuters wurde auch der elfte und damit letzte | |
Atommüll-Behälter vom Gleis auf einen Tieflader gehoben. Die | |
Betreibergesellschaft des Zwischenlagers in Gorleben erläuterte, dass zum | |
vollständigen Abschluss der Umladung nur noch technische Messungen nötig | |
seien. Erst dann dürfen sich die Lastwagen in Bewegung setzen. Dies dürfte | |
noch etwa eine Stunde in Anspruch nehmen, hieß es. (reuters) | |
22.30 Uhr: Bauern blockieren Polizei-Nachschub | |
Zadrau. Einer der Wege nach Gorleben, der noch offen ist, führt über | |
Zadrau. Landwirte haben ihn mit Treckern, Autos etc. komplett blockiert. | |
Eine Hundertschaft der Polizei ist nicht durchgekommen und musste wieder | |
abrücken. (taz) | |
22.23 Uhr: Polizei lässt Lkw-Fahrer einfliegen | |
Dannenberg. Die Polizei hat inzwischen drei der vertikalen Eisenstangen im | |
Laderaum des Greenpeace-Lkws weggeflext und ist im zweiten Innenraum. Zwei | |
Ärzte stehen bereit. Große Hubschrauber haben währenddessen die Fahrer für | |
die Castor-Lkws eingeflogen. Auf ihren Jacken steht "Heavy Cargo". | |
Der Polizeipressesprecher Kai Richter sagt: "Leib und Leben und die | |
körperliche Unversehrtheit der Aktivisten stehen ganz oben an. Die Maxime | |
ist, dass hier niemandem etwas passiert." Und weiter: "Greenpeace ist ja | |
für ihre kreativen Aktionen bekannt. Die Zusammenarbeit mit ihnen war und | |
ist immer gut gewesen. Wir tauschen uns aus, um zu wissen, was wir machen | |
dürfen, um die Personen im Lkw nicht zu verletzen." | |
Inzwischen ist auch der Oberstaatsanwalt Bernd Vogel eingetroffen, um sich | |
vor Ort zu informieren. Polizisten in schwarzen Jacken mit der Aufschrift | |
"Ermittlung" messen den Tatort aus und schrauben das Nummernschild ab. Laut | |
Greenpeace wurden der Fahrer und Beifahrer des Lkw verhaftet und in die | |
Gefangenen-Sammelstelle nach Lüchow gebracht. (taz) | |
22.09 Uhr: Polizei versucht System zu verstehen | |
Im präparierten Getränke-Lkw von Greenpeace flext die Polizei gerade die | |
vertikalen Eisenstangen durch, um an die Aktivisten und den Betonblock von | |
innen heranzukommen und das Prinzip der Verkettung der Atomgegner zu | |
verstehen. (taz) | |
21.56 Uhr: 10. Castor verladen | |
Xtausendmal quer meldet, dass der 10. Castor verladen ist. Die Initiative | |
erklärt, dass die Castor-Transportstrecke vor Gorleben seit 34 Stunden | |
blockiert wird. Es seien mehr als 3.000 Demonstranten dabei und die | |
Blockade sei 500 Meter lang. (taz) | |
21.55 Uhr: Bitte keine Zuschauer | |
Dannenberg. Mehrer Dutzende Schaulustige, die sich an der Absperrung der | |
Polizei in der Nähe des Greenpeace-Lkws eingefunden haben, werden jetzt von | |
der Straße auf das angrenzende Feld abgedrängt. (taz) | |
21.45 Uhr: Lammert ruft zur Mäßigung auf | |
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat angesichts der anhaltenden | |
Blockaden des Castor-Transports zur Mäßigung aufgerufen. In der | |
Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom Dienstag appellierte Lammert an alle | |
Beteiligten, "die Balance im Auge zu behalten zwischen dem | |
Demonstrationsrecht und den gesetzlich geregelten Notwendigkeiten sowie | |
internationalen Verträgen der Zwischenlagerung atomarer Brennstoffe, die | |
sich unabhängig von Mehrheitsverhältnissen im Bundestag ergeben." (dapd) | |
21.30 Uhr: Polizei kündigt Räumung in Gorleben an | |
Xtausendmal quer Blockade vor dem Zwischenlager Gorleben. Eine Räumung | |
scheint unmittelbar bevor zu stehen. Die Polizei hat eine Verfügung zur | |
Auflösung der Versammlung verlesen und fordert die geschätzten 3.000 | |
Demonstranten auf, innerhalb der nächsten 30 Minuten die Straße | |
freizumachen. (taz) | |
21.20 Uhr: Live-Übertragung aus Greenpeace-Lkw | |
Dannenberg. Der präparierte Getränke-Lkw von Greenpeace auf der | |
Zufahrtsstraße zum Verladebahnhof Dannenberg ist von mobilen Scheinwerfern | |
ausgeleuchtet und von Journalisten und Polizisten umlagert. Ein | |
Polizeihubschrauber landet. Fahrer- und Beifahrertür des Lkw stehen offen, | |
die Fenster sind eingeschlagen. | |
Im Laderaum des Lkw - der zur Tarnung mit Getränkekisten der Brauereien | |
Holsten-Edel und Astra zugestellt war - befindet sich ein Betonblock, in | |
dem zwei Aktivisten eingelassen sind. Der Block wurde durch den Boden des | |
Lkw auf die Straße gestellt und mit Stahlzylindern im Asphalt verankert. | |
Drei weitere Aktivisten sind im Laderaum des Lkw und mit den Männern im | |
Betonblock irgendwie verbunden. Wie genau, kann unser Reporter nicht | |
erkennen. Das ist wohl auch der Trick daran. Die Polizei scheint ebenso | |
etwas ratlos zu sein, flext erst einmal eine Stahlplatte auf, die den | |
Betonblock schützt, um zu sehen, welche Konstruktion sich dahinter | |
verbirgt. | |
Der Laderaum ist zusätzlich mit vertikalen Eisenstangen geteilt. Fünf | |
Beamte der Polizei sind in den Lkw geklettert und versuchen durch die | |
Stangen mit den Aktivisten zu reden. Greenpeace hat eine Kamera im Laderaum | |
installiert und überträgt auf einen Monitor außerhalb des Lkw. Journalisten | |
und Polizei können so live zusehen. | |
Die Aufschrift des Lkw passt zur provokanten Aktion von Greenpeace: Hütt - | |
Luxus Pils. So herzerfrischend anders. (taz) | |
Der Polizei-Pressesprecher Andreas Grischke kommentiert die Aktion so: | |
"Greenpeace macht immer tolle Maßnahmen." Der Biertransport sei eine tolle | |
Idee gewesen. (jmi) | |
21.05 Uhr: "Merkel sollte sich Sorgen machen" | |
Kommentar aus dem Tagesspiegel: "Deutschland ist Konsensland und keine | |
Krawallrepublik. In der Regel wird lange nach Lösungen gesucht und | |
gerungen; dann trägt der Kompromiss. Bis auf Ausnahmen, etwa die Kernkraft, | |
hat das auch gut funktioniert. Und diesen Herbst? Wenn biedere Schwaben | |
wochenlang zur Montagsdemo gehen, ist der Zorn über die Politik wohl enorm. | |
Dabei geht es um einen Bahnhof, nicht um das Ende eines Regimes oder | |
wenigstens ein Atommülllager. | |
Verrutschen uns die Maßstäbe, das Verständnis für Verhältnismäßigkeit? | |
Reagieren die Menschen ihren Frust über die Regierenden im Protest ab? Das | |
ist schlecht. Angela Merkel sollte sich Sorgen machen. Nicht nur über den | |
Castor." | |
20.55 Uhr: Neunte Castor verladen | |
Xtausendmal quer teilt mit, das inzwischen der 9. Castor vom Zug auf einen | |
Lkw verladen wurde. Zudem würden noch immer neue Leute auf der Blockade vor | |
dem Zwischenlager Gorleben eintreffen. Es sei zwar kalt, die Stimmung wäre | |
aber gut. | |
20.45 Uhr: Rebecca Harms soll vermitteln | |
Greenpeace-Aktion in Dannenberg. Rebecca Harms, die Fraktionsvorsitzende | |
der Grünen im Europaparlament, ist von Greenpeace als Vermittlerin zur | |
Lastwagen-Aktion am Verladekran gerufen worden. Sie zeigt sich gegenüber | |
der taz beeindruckt von der Aktion. "Der Platz ist genial", kommentierte | |
die Grünen-Politikerin. | |
In einem LKW, der als Bierwagen der Marke Hütt (Harms: "Nach Auskunft der | |
Polizisten ein sehr gutes Bier") getarnt war, befänden sich fünf | |
Greenpeace-Aktivisten. Sie sind an einem Betonblock befestigt, der offenbar | |
auch fest am Untergrund verankert ist. Wie die Konstruktion von innen genau | |
aussieht, sei unklar, sagte Harms. Die Polizei habe begonnen, den Container | |
von außen mit einer Flex zu bearbeiten. | |
Eine Polizei-Sprecherin erklärte gegenüber der Agentur dapd, der | |
Greenpeace-Lastwagen stehe auf der einzigen Zufahrtstraße des | |
Verladebahnhofs und sei offenbar mit zwei Betonklötze befestigt worden. | |
Greenpeace sprach zudem von Stahlröhren, mit denen der LKW an der Straße | |
befestigt worden sei. Nach Polizei-Angaben ist noch unklar, wie lange sich | |
dadurch der Transport der Castor-Behälter ins etwa 20 Kilometer entfernte | |
Zwischenlager in Gorleben verzögern könnte. (taz) | |
20.40 Uhr: Polizei schätzt 2.000 Sitz-Blockierer | |
Xtausendmal quer Blockade vor Gorleben. Die Polizei schätzt inzwischen | |
mindestens 2.000 Blockierer, die die Straße für sich einnehmen. Allerdings | |
ist es bei der Dunkelheit sehr schwer, die genaue Zahl der Demonstranten zu | |
zählen. Der Einsatzleiter vor Ort hat zugesichert, dass die Polizei | |
gewaltlos räumen wird, und falls man sich wegtragen lässt, keine | |
Schmerzgriffe angewendet werden. Die Polizei hat beide Enden der Blockade | |
ausgeleuchtet, rechts und links der Straße stehen aber keine Polizisten. | |
(taz) | |
20.35 Uhr: Dunkel, leer, Quickborn | |
Gespenstische Atmosphäre in Quickborn. Das Dorf an der Castor-Nordstrecke | |
ist wie ausgestorben. Die meisten Häuser sind dunkel. In der Dorfkneipe ist | |
kein Gast. 'Ich glaube, der Castor kommt hier durch', sagt der Wirt. (taz) | |
20.30 Uhr: Postkarten von der Gorleben-Blockade | |
Auf der Straßen-Blockade vor Gorleben hat das wendländische Postamt | |
eröffnet. Unter anderem gibt es Postkarten mit dem Protestmotiv-Motiv von | |
TOM. Mehr als 200 haben den Service laut den "Schalterbeamten" genutzt und | |
Karten direkt von der Blockade in die Welt hinaus gesendet. Als Briefkasten | |
dient ein Autofenster, das ein kleines Stück heruntergelassen wurde. | |
Dahinter klebt ein Plastikbeutel mit der Aufschrift "Briefkasten". Die | |
Organisatoren wollen die Briefe später zum echten Postamt nach Dannenberg | |
bringen. (taz) | |
20.20 Uhr: Beamte müssen Trecker bewachen | |
Dannenberg. Auf einem ausgeleuchteten Platz hinter dem Hotel Schützenhaus | |
in Dannenberg haben einige Beamte einen besonderen Auftrag: Sie bewachen | |
dort bislang rund 20 Traktoren, die von Polizisten bei Bauern-Blockaden | |
beschlagnahmt wurden. | |
Ein Polizist witzelt, dass dazu nur "szenekundige Beamte" eingesetzt | |
würden. Er ist selber einer von ihnen - und darf zwischendurch auch immer | |
wieder Trecker fahren. Die Polizei hat sich für die meisten Treckermodelle | |
Generalschlüssel besorgt - "und sonst kriegen wir die auch so ganz gut | |
gestartet" - schmunzelt der "szenekundige" Beamte. (taz) | |
20.10 Uhr: Nordroute ist komplett dicht | |
Auch für Journalisten mit einer speziellen Polizeiakkreditierung ist die | |
Nordroute für Fahrzeuge nicht mehr erreichbar. Auch auf der Südstrecke gibt | |
es alle paar Meter strenge Polizeikontrollen. Ein vorwärts kommen ist | |
deshalb kaum möglich. (taz) | |
20 Uhr: Polizei soll die Flex einsetzen | |
Dannenberg. Auf Twitter wird gemeldet, dass die Polizei inzwischen mit der | |
Flex am Greenpeace-Lkw arbeitet, der den Abzweig zur Nord- und Südroute | |
Richtung Gorleben blockiert. | |
19.33 Uhr: 5 Greenpeace-Aktivisten angekettet | |
Im Inneren des acht Meter langen umgebauten Brauereifahrzeuges von | |
Greenpeace hätten sich fünf Aktivisten so befestigt, dass die Polizei den | |
Lkw nicht fortbewegen könne, ohne sie zu verletzen, sagt ein | |
Greenpeace-Sprecher vor Ort. | |
Der Lkw steht auf der Kreuzung der Bundestraße 191 mit der Zufahrtsstraße | |
zur Umladestation. Dort laufen die beiden möglichen Routen für den | |
Straßentransport der elf Castor-Behälter nach Gorleben zusammen. (dapd) | |
19.09 Uhr: Hunderte Meter Straße besetzt | |
Über das Megafon reden die Veranstalter der Straßenblockade vor dem | |
Zwischenlager inzwischen von mehr als 3.000 Menschen. Ob es wirklich so | |
viel sind, ist schwer einzuschätzen, aber es sind sicher über 2.000. Die | |
Blockade zieht sich inzwischen über mehrere hundert Meter in die Länge. Und | |
noch immer strömen Menschen hinzu. | |
Auf der Fahrbahnmitte befindet sich der Schlafbereich. Dort liegen | |
Blockierer unter Decken und Planen und ruhen sich aus. Zum Waldrand hin | |
brennen Lagerfeuer und Feuertonnen. Auf einem langen Streckenabschnitt | |
reihen sich verschiedene Stände aneinander, darunter auch ein Pizzabäcker | |
mit einem mobilen Ofen. Gerne genommen werden auch die Anti-Atomwaffeln ein | |
paar Stände weiter. | |
Am Ende zum Ort Gorleben hin steht ein Lautsprecherwagen aus dem | |
Technobeats wummern. Davor tanzen ein paar Dutzend Aktivisten. Auf dem Rest | |
der Blockade geht es eher ruhig zu. (taz) | |
19.03 Uhr: Nix los im Camp | |
Metzingen. Auch die Stille kann Bände sprechen: Im Camp Metzingen | |
beleuchtet nur noch eine einfache Fackel den Innenhof des | |
Widerstands-Camps. An einem Tresen in einer Scheune stehen gerade mal noch | |
ein Dutzend Aktivisten. Hier, wo in den letzten Tagen hunderte | |
Atomkraftgegner untergekommen waren, ist nix mehr los. Das bedeutet, dass | |
die Leute entweder abgereist sind – oder auf dem Weg zum Show Down auf der | |
Straße in Gorleben sind. (taz) | |
18.49 Uhr: Greenpeace: Blockieren beide Routen | |
Nach eigenen Angaben blockiert Greenpeace mit einem Lkw die Straße Richtng | |
Gorleben direkt vor dem Abzweig zur Nordroute über Quickborn wie zur | |
Südroute über Splietau. Damit würden sie beide möglichen Routen zum | |
Zwischenlager in Gorleben besetzt halten. Am Lkw hängt ein Banner mit der | |
Aufschrift: "Atomkraft ist ein Irrweg. Stopp Castor." Die Polizei ist vor | |
Ort. Nach Rangeleien mit der Presse, wurde die Journalisten von den Beamten | |
dann doch durchgelassen. (taz) | |
18.26 Uhr: Siebter Castor umgeladen | |
"X-tausendmal-quer" meldet, dass inzwischen der siebente Castor auf einen | |
Lkw umgeladen wurde. | |
17.50 Uhr: Noch immer kommen Menschen zur Blockade | |
Wie "X-tausendmal-quer" vermeldet, kommen noch immer Atomkraftgegner zur | |
Blockade der Straße zum Zwischenlager dazu. Mindestens 2.400 Menschen | |
blockierten derzeit die Strecke. Die Polizei spricht von 1.500 Blockierern. | |
+++ [1][Zum Montags-Ticker Teil 1] +++ | |
Die anderen Ticker: | |
[2][Sonntags-Ticker (7.11.) - Teil 2] | |
[3][Sonntags-Ticker (7.11.) - Teil 1] | |
[4][Samstag-Ticker (6.11.) - Teil 2] | |
[5][Samstag-Ticker (6.11.) - Teil 1] | |
[6][Freitag-Ticker (5.11.)]: | |
*** | |
Zum Live-Ticker: | |
Der Live-Ticker der taz wird während der gesamten Proteste im Wendland rund | |
um die Uhr berichten. Vor Ort sind bis zu 12 Reporter: | |
Jörn Alexander, Kai von Appen, Felix Dachsel, Christian Jakob, Martin Kaul, | |
Malte Kreutzfeldt, Konrad Litschko, Reimar Paul, Julia Seeliger, Luise | |
Strothmann und Peter Unfried. Zusätzlich von der Südblockade in der Pfalz | |
berichtet Klaus-Peter Klingelschmitt. | |
In der Online-Redaktion: Matthias Urbach, Frauke Böger, Carl Ziegner, | |
Thomas Schmid, Andreas Grieß, Claudia Krieg | |
9 Nov 2010 | |
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