# taz.de -- Kolumne Press-Schlag: Endlich, Porridge für Models | |
> Das Beste an der Dortmunder Tabellenführung: Neue Anti-BVB-Witze. Denn: | |
> Fußball ist, wenn man trotzdem lacht. | |
Bild: Interimstrainer André Schubert: Hat er die „erforderliche Empathie“ … | |
Man sollte das Bierglas immer halbvoll und nicht halbleer sehen. Das Gute | |
an der Pole-Position des BVB ist somit die zu erwartende Zunahme an | |
Anti-BVB-Witzen. Man muss nur die alten Bayern-Namen durch neue aus | |
Dortmund ersetzen. Nach dem 13. Spieltag bieten sich besonders Lucas | |
Barrios und Eigentorjäger Mats Hummels als Protagonisten an: "Mats Hummels | |
gibt Lucas Barrios eine Tango-CD zurück, die er sich ausgeliehen hat. | |
Barrios beschwert sich: Da sind ja lauter Kratzer drauf! Sagt Hummels: Ich | |
hab doch nur die guten Lieder angekreuzt!" Oder in aktualisierter Form, der | |
Klassiker aus der "Loddar und Elber"-Reihe: "Hummels und Barrios spazieren | |
durch einen Park. Sagt Barrios: Guck mal, Mats, ein toter Vogel! Hummel | |
guckt in den Himmel und sagt: Wo denn?" | |
In den Knappenkneipen wurde eh zünftig gefeiert, weil man ja an diesem | |
aufregenden Spielsamstag richtig gut war, zumindest einige. Das erste der | |
beeindruckenden vier Schalker Tore gegen Bremen entschlüpfte (unter | |
Zuhilfenahme von Tim Wiese) zum Beispiel dem Verteidiger Christoph | |
Metzelder, der darüber selbst ganz erschrocken war und beim Gespräch danach | |
zusehend lyrischer wurde: "Ich bin ja nicht so bekannt als Torjäger, darum | |
war das ein lichter Moment". Raúl, der die restlichen drei Tore schoss, | |
nahm nach seinem Triumph gar den Ball mit nach Hause, im Gedenken an einen | |
anderen Fußballwitz: "Dr. Kai Piritz, Mannschaftsarzt von Schalke 04, zum | |
Thema Doping: Doping im Fußball bringt nichts - das Zeug muss in die | |
Spieler!" So viel Humor hätte man Raúl gar nicht zugetraut. Aber wer weiß | |
schon, wie lustig der Mann ist. Schließlich versteht man ihn auch immer so | |
schlecht. | |
Die Bayern und Bayer Leverkusen dagegen werden sich nach ihrem | |
1:1-Unentschieden nur missmutig kleine Spitzen hin und her werfen: "Wie | |
heißt die kleinste Brauerei Deutschlands? Bayer Leverkusen - 11 Flaschen!" | |
und vice versa. Schweinsteiger behauptete zwar nach dem Spiel, dass er | |
schon noch in der Tabelle nach oben klettern will in dieser ungünstigen | |
Saison, aber wer weiß, ob das nicht vielleicht das Letzte ist, was er | |
überhaupt mit dem Verein zu tun hat! Da hört man ja so einiges! Und 30 | |
Millionen haben oder nicht haben, darüber denkt sogar ein FC Bayern ein | |
zweites Mal nach. Vielleicht wägen Schweinsteiger und seine schöne Freundin | |
ja in ihrem stillen, großen Kämmerlein längst ab, ob sie lieber Porridge, | |
fettige Churros oder bitteren Espresso und ein Cornetto (das Hörnchen, | |
nicht das Eis) zum Frühstück wollen. Aus Modelperspektive würde sich da ja | |
eindeutig Manchester United anbieten, jedenfalls wenn man das Porridge mit | |
Wasser statt mit Milch ansetzt. Lecker ist das nicht, aber es hält lange | |
vor. Mindestens bis nach dem Shooting. | |
21 Nov 2010 | |
## AUTOREN | |
Jenni Zylka | |
## TAGS | |
Fußball | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Mönchengladbachs Coach Schubert: „Wir sind alle Interimstrainer“ | |
Gegen Juventus Turin kann André Schubert seine Position weiter stärken. | |
Eine schwierige Wahl für Sportdirektor Max Eberl. |