Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Tageszeitung nur fürs iPad: "Daily" kommt mit Apples Hilfe
> Auf eine gedruckte Ausgabe verzichtet haben schon einige Verleger. Aber
> auch gleich noch auf den Webauftritt? Rupert Murdoch plant eine
> Tageszeitung nur fürs iPad und ähnliche Geräte.
Bild: Experimentierfreudig: Rupert Murdoch.
BERLIN dpa | Medienmogul Rupert Murdoch steht nach Informationen aus den
USA und Großbritannien vor dem Start einer Tageszeitung speziell fürs iPad
und ähnliche Geräte. Für das Projekt, das er mit Apple-Chef Steve Jobs
vorantreibe, habe der Verleger in New York bereits 100 Journalisten
eingestellt.
Das Produkt soll zu Beginn des nächsten Jahres auf den Markt kommen,
schrieb der "Guardian" am Sonntag in seiner Online-Ausgabe. Die Zeitung
unter dem Titel "Daily" soll 99 US-Cent (gut 72 Eurocent) pro Woche kosten
- viel weniger als eine gedruckte Tageszeitung. Dies sei möglich, weil
keine Druck- und Vertriebskosten anfielen.
Das Display-Blatt soll die Stärken von Boulevard- und Qualitätszeitungen
verbinden. Leitende Redakteure kämen von der britischen Boulevardzeitung
"The Sun" und von der "New York Post". An der Entwicklung sind den Angaben
zufolge Apple-Techniker beteiligt. Die Inhalte sollen als sogenannte App
auf dem iPad oder vergleichbaren Geräten anderer Hersteller
veröffentlichtwerden - eine gedruckte oder Web-Ausgabe soll es nebenher
nicht geben.
Murdoch setzt als einer von wenigen Verleger konsequent auf Bezahlinhalte
im Internet. Die Online-Ausgabe seines britischen Flaggschiffs "The Times"
hat Hunderttausende Leser verloren, seit sie nur noch gegen Bezahlung
gelesen werden kann. Murdochs Medienkonzern News Corporation sieht es aber
als Erfolg an, dass 100.000 zahlende Leser übrig geblieben sind.
Auch das britische Massenblatt "The Sun" wird inzwischen von einer Paywall
geschützt. Das ebenfalls zum Murdoch-Imperium gehörende US- Blatt "Wall
Street Journal" fährt eine Strategie der teilweisen Bezahlpflicht und hat
zwei Millionen Leser im Internet.
Murdochs Versuche, mit Inhalten im Internet Geld zu verdienen, werden in
der Medienbranche auch in Deutschland genau beobachtet. Vielen Verlegern
gilt der wirtschaftliche Erfolg im Internet als Schlüssel für das
langfristige Überleben des Mediums Tageszeitung. Wirtschaftlich tragfähige
Modelle sind bisher jedoch Mangelware.
22 Nov 2010
## ARTIKEL ZUM THEMA
Paid Content: Google plant digitalen Kiosk
Die Hoffnungen der Medienbranche, mit ihren Inhalten online Geld zu
verdienen, ruhten bislang auf dem iPad- und iPhone. Nun bietet sich Google
mit einem "digitalen Kiosk" an.
Medien-Dynastien: Die Liga der schillernden Gentlemen
Sie halten den skurrilen Machtkampf des Kölner Verlagserben Konstantin
Neven DuMont mit seinem Übervater Alfred für unterhaltsam? Dann schauen Sie
doch mal nach Großbritannien.
Medienmogul Rupert Murdoch: Ein lupenreiner Republikaner
Rupert Murdoch hat den Republikanern eine Millionen US-Dollar gespendet.
Wer sich darüber wundert, hat nicht verstanden, dass er ein Konservativer
ist.
Times testet Paid-Content im Netz: Die große User-Flucht
Seit drei Wochen muss man für die Online-Ausgabe der Times bezahlen. Doch
die acht Pfund im Monat blechen nur wenige - und die Nutzerzahlen sind
massiv eingebrochen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.