# taz.de -- Konflikt an der Grenze: Nordkorea droht mit neuen Anschlägen | |
> Kim Jong Il setzt weiter auf seine Drohkulisse: Sollte man sich vom | |
> "Kriegstreiber" Südkorea provoziert fühlen, werde Nordkoreas Militär | |
> erneut losschlagen. Auch Seoul rüstet auf. | |
Bild: Jeder Schritt wird genau beobachtet: Ein nordkoreanischer Soldat hat eine… | |
SEOUL rtr/dapd | Auf der koreanischen Halbinsel spitzt sich die Lage vor | |
einem geplanten Manöver der südkoreanischen und amerikanischen Truppen zu. | |
Nordkorea hat nach dem Beschuss einer südkoreanischen Insel durch seine | |
Streitkräfte mit weiteren Militärschlägen gegen das Nachbarland gedroht. | |
"Nordkorea wird, ohne zu zögern, eine zweite oder sogar eine dritte Runde | |
von Anschlägen starten, sollten die Kriegstreiber in Südkorea erneut | |
rücksichtslos provozieren", zitierte die nordkoreanische Nachrichtenagentur | |
KCNA am Donnerstag aus einer Mitteilung des Militärs in Pjöngjang. In der | |
Erklärung wurden südkoreanisch-amerikanische Übungen vom Beginn der Woche | |
für den Angriff am Dienstag verantwortlich gemacht. | |
In Reaktion auf die Eskalation des Korea-Konflikts will Südkorea nun seine | |
Militärstreitmacht an der Westküste verstärken. Wie viele zusätzliche | |
Soldaten auf die fünf betroffenen Inseln geschickt werden, sagte ein | |
Sprecher von Präsident Lee Myung Bak nicht. "Wir sollten in unserer | |
Wachsamkeit nicht nachlassen und uns auf weitere Provokationen durch | |
Nordkorea vorbereiten", sagte der Staatschef. Ähnliche Aktionen könnten | |
jederzeit wieder vorkommen. Der südkoreanische Präsident rief zudem für | |
Donnerstag eine Krisensitzung ein, um die wirtschaftlichen Folgen der | |
Beschüsse durch Nordkorea einzudämmen. | |
Das nordkoreanische Militär forderte, die USA müssten Südkorea von weiteren | |
abenteuerlichen Provokationen wie der Verletzung der umstrittenen Seegrenze | |
abhalten. Washington und Seoul halten aber weiter an dem geplanten Manöver | |
fest, das am Sonntag beginnen soll. Dazu wird auch der atomgetriebene | |
Flugzeugträger "USS George Washington" im Gelben Meer erwartet. Die Übung | |
findet nur rund 110 Kilometer südlich von Yeonpyeong statt, der Insel, die | |
am Dienstag beschossen wurde. | |
China zeigte sich besorgt über das geplante Manöver. Ein Sprecher des | |
Außenministeriums in Peking übte aber am Donnerstag keine direkte Kritik an | |
der Militärübung, die am Sonntag beginnen soll. "Wir haben die relevanten | |
Berichte erhalten und bringen unsere Besorgnis darüber zum Ausdruck", sagte | |
der Sprecher. | |
Nordkoreanisches Militär hatte am Dienstag die südkoreanische Insel | |
Yeonpyeong beschossen. Von dem Eiland, das 120 Kilometer westlich der | |
südkoreanischen Hauptstadt Seoul im Gelben Meer liegt, wurden anschließend | |
Hunderte Menschen aufs Festland in Sicherheit gebracht. Bei dem Angriff | |
wurden nach südkoreanischen Angaben zwei Zivilisten und zwei Soldaten | |
getötet. Dutzende Häuser brannten ab. | |
25 Nov 2010 | |
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