# taz.de -- Nicht mehr alle Artikel frei zugänglich: "New York Times" plant On… | |
> Im Print sinken Auflage und Einnahmen, online wachsen Umsätze und | |
> Leserschaft. Deswegen will sich eine der renommiertesten Zeitungen der | |
> USA bald einige Artikel im Netz bezahlen lassen. | |
Bild: Altes Haus vor neuen Zeiten: Bürogebäude der "New York Times". | |
NEW YORK dpa | Die New York Times will nach Angaben von Vorstandschefin | |
Janet Robinson ein Bezahlmodell für ihre Online-Leser einführen. Danach | |
soll eine bestimmte Anzahl von Artikeln frei zugänglich sein. Nur wer mehr | |
lesen wolle, wird von dem Verlag zum Zahlen aufgefordert, erläuterte | |
Robinson im Gespräch mit der Wochenzeitung Die Zeit. | |
Das renommierte Blatt hatte sich bislang stets dagegen gewehrt, eine | |
Bezahlschranke für Online-Artikel einzuführen. Derzeit ist das NYT-Angebot | |
im Internet noch kostenlos verfügbar. Die Zahl der Online-Leser liege bei | |
rund 43 Millionen pro Monat, sagte Robinson. | |
Die New York Times ist die drittgrößte Tageszeitung der USA. Sie erziele | |
bereits 26 Prozent ihrer Umsätze in den Bereichen Internet und Mobilfunk, | |
jährlich wachse dieser Anteil um zwei bis drei Prozentpunkte. | |
"Da nun Geräte wie das iPad populär werden, sehe ich noch mehr Chancen", | |
sagte die Verlagsmanagerin. "Werbetreibende nehmen das neue Umfeld an." Das | |
Blatt steht Nutzern von Apples iPhone und iPod Touch seit 2008 zur | |
Verfügung und kann seit 2010 auch auf dem iPad gelesen werden. | |
Ähnlich wie deutsche Zeitungen haben US-Printmedien in den vergangenen | |
Jahren einen kontinuierlichen Verlust ihrer Abonnenten hinnehmen müssen. So | |
sank die Auflage der 1851 gegründeten New York Times inzwischen auf knapp | |
877.000 an Wochentagen. In den 1880er Jahren waren noch über eine Million | |
Exemplare pro Tag verkauft worden. Die Einbußen zwangen den Verlag zu | |
drastischen Sparmaßnahmen und Entlassungen. | |
Der Umsatz der NYT-Gruppe, zu der auch der Boston Globe und die | |
International Herald Tribune gehören, ging im dritten Quartal 2010 auf | |
554,3 Millionen Dollar zurück - ein Minus von 2,7 Prozent im Vergleich zum | |
Vorjahresquartal. Der Nettoverlust verringerte sich jedoch stark von 35,6 | |
Millionen auf 4,3 Millionen Dollar. | |
Die auflagenstärkste Tageszeitung der USA ist das Wall Street Journal mit | |
etwas mehr als zwei Millionen Exemplaren am Tag, gefolgt von der USA Today | |
mit 1,8 Millionen. Nummer vier und fünf auf der Liste der meistgelesenen | |
US-Blätter sind die Los Angeles Times und die Washington Post. | |
25 Nov 2010 | |
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