Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar: S-Bahn sorgt für Mobilitätseinschränkung: Keine Selbs…
> Für die einen geht es um möglichst viele Sitzplätze, für die anderen, ums
> Recht, in den Zug zu kommen, ohne sich dabei die Handknöchel
> aufzuschürfen.
Bild: Objekt mit Tücken: ein ganz normaler Automat in Bremen-Walle
Auf die Zentimeter kommt es an. Sowohl für die S-Bahn-Verantwortlichen als
auch für die Behindertenverbände. Den einen geht es um möglichst viele
Sitzplätze, den anderen um ihr Recht auf Selbstbestimmung, die Frage, ob
sie sich im Durchgang die Handknöchel aufschürfen.
Sicher, eine Verbandsklage bedeutet für die Betroffenen viel Mühe und unter
Umständen hohe Kosten. Zudem gilt sie als stumpfes Schwert: Selbst wenn ein
Gericht den Verbänden Recht gibt, hieße das zunächst nur, dass keine
weiteren S-Bahnen in Betrieb gehen dürfen als die, die ab Sonntag rollen.
Es kann Verstöße feststellen, aber nicht zu ihrer Beseitigung verurteilen.
Dennoch ist es wichtig, dass die Verbände ihr Klagerecht nutzen. Denn hier
geht es nicht um Einzelfallgerechtigkeit, sondern Inklusion - und die
fordert die UN-Behindertenrechtskonvention schon seit 2009: In allen
Lebensbereichen sollen sich Menschen barrierefrei bewegen können. Jene, die
auf Rollstühle angewiesen sind, inklusive. Das ist ebenso wenig eine
Selbstverständlichkeit, wie es nach wie vor nicht selbstverständlich ist,
dass RollstuhlfahrerInnen unaufgefordert Platz gemacht wird. Doch wie es um
deren Alltag bestellt ist, erfährt nur, wer ihnen tatsächlich zuhört - und
sie nicht nur pro forma anhört weil es Vorschrift ist.
7 Dec 2010
## AUTOREN
Teresa Havlicek
## TAGS
Behindertengleichstellungsgesetz
## ARTIKEL ZUM THEMA
Wille und Wirklichkeit: Willkommen auf diesem Bahnhof
Der Stadtteilbahnhof Bremen-Walle ist seit 1998 offiziell barrierefrei: In
Vielem bleibt das beim guten Vorsatz. Ein eher frustrierender Praxistest in
zwei Stationen
Eingeschränkte Mobilität: Jeder Zentimeter zählt
Weil Züge der neuen Regio-S-Bahn sind für Menschen mit Rollstuhl nicht
nutzbar sind, wollen Behindertenverbände klagen. Nordwestbahn kümmert das
wenig.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.