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# taz.de -- ZDF-Wählerumfrage: FDP schafft die 3 Prozent
> Die Liberalen befinden sich weiter im Sinkflug. Für die Krise machen 63
> Prozent der Befragten den Parteivorsitzenden Westerwelle verantwortlich.
> Auch die Grünen verlieren weiter.
Bild: Sündenbock der Befragten: Parteichef Guido Westerwelle.
BERLIN/MAINZ dapd | Die Führungsdebatte in der FDP beschleunigt den
Sinkflug der Regierungspartei: In der politischen Stimmung sind die
Freidemokraten laut dem neuen ZDF-Politbarometer von zuletzt vier auf nun
nur noch drei Prozent abgesackt. An der tiefen Vertrauenskrise geben 63
Prozent der Befragten dem Parteichef Guido Westerwelle eine sehr große oder
große Schuld, wie der Sender am Freitag berichtete. Und nur 39 Prozent
erwarten, dass der Vizekanzler Ende 2011 noch Vorsitzender ist.
Verluste gab es auch für CDU/CSU, die jetzt auf 36 Prozent kommen (minus
ein Prozentpunkt). Die SPD rangiert aktuell bei 31 Prozent (plus 3), die
Linke bei 7 Prozent (plus 1) und die Grünen nur noch auf 19 Prozent (minus
2).
Wenn bereits am nächsten Sonntag gewählt würde, würden längerfristige
Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie koalitionstaktische
Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen, die in der sogenannten
Projektion berücksichtigt sind: Die CDU/CSU erhielte danach 34 Prozent
(unverändert), die SPD 28 Prozent (plus 1). Die FDP käme auf 5 Prozent
(unverändert), die Linke auf 9 Prozent (unverändert) und die Grünen auf 19
Prozent (minus 1). Die sonstigen Parteien zusammen lägen bei 5 Prozent
(unverändert). Somit hätten weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb zurzeit eine
Regierungsmehrheit.
Seit einem halben Jahr kommt die FDP im ZDF-Politbarometer der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen nur noch auf Umfragewerte von 5 Prozent. Hierbei
erwarten 70 Prozent, dass diese schlechten Werte für die FDP auch noch
länger anhalten werden, und nur 24 Prozent rechnen mit einer Erholung in
der nächsten Zeit (weiß nicht: sechs Prozent).
Den von Außenminister Westerwelle angekündigten den Beginn des Rückzugs der
Bundeswehr aus Afghanistan Ende 2011 trifft auf breite Zustimmung. Einen
Abzugsbeginn im Jahr 2011 unterstützen laut der Umfrage 75 Prozent,
lediglich 20 Prozent halten einen späteren Beginn für sinnvoll (weiß nicht:
5 Prozent). Die Teilnahme Stephanie zu Guttenbergs an dem jüngsten
Truppenbesuch ihres Mannes Karl-Theodor in Afghanistan finden 64 Prozent
aller Deutschen richtig und 30 Prozent nicht richtig (weiß nicht: 6
Prozent).
Trotz der zum Teil heftigen Kritik am Besuch des Verteidigungsministers und
seiner Frau in Afghanistan führt Guttenberg (CSU) die Liste der zehn
wichtigsten Politikerinnen und Politiker weiterhin an, wenn auch leicht
verschlechtert. Er kommt nach Sympathie und Leistung auf der Skala von +5
bis -5 auf einen Durchschnittswert von 2,2 (Erste Dezemberumfrage: 2,4).
Auf Platz zwei liegt jetzt wieder Frank-Walter Steinmeier mit 1,2 (Dez. I:
1,0) vor Bundeskanzlerin Angela Merkel mit unveränderten 1,0.
17 Dec 2010
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