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# taz.de -- Politischer Hass in den USA: Rechtsextreme haben Hochkonjunktur
> Die Zahl rechtsextremer Gruppierungen ist enorm gestiegen.
> Verschwörungstheorien rechter Medien befeuern die Hatz auf Demokraten.
Bild: Viele der rechtsextremen Gruppen pflegen enge Kontakte zu konservativen P…
WASHINGTON taz | Noch nie hat es in den USA eine solche Hochkonjunktur für
rechtsextreme, regierungsfeindliche Gruppen gegeben wie seit der
Regierungsübernahme von Präsident Barack Obama. Wie die
Menschenrechtsgruppe "Southern Poverty Law Center" kürzlich ermittelte, ist
die Zahl extremistischer, patriotischer Gruppen im vergangenen Jahr um 250
Prozent angewachsen. Mehr als 500 solcher Verbände zählte die renommierte
Organisation. Und viele von ihnen pflegen enge Kontakte zu konservativen
Politikern.
Die Wut in der Bevölkerung über die wirtschaftliche Misere des Landes wird
außerdem genährt durch die Verschwörungstheorien rechter Medien wie etwa
des Fernsehsenders Fox News. Dessen Moderator Glenn Beck hat sich an die
Spitze der ultrakonservativen Tea Party gesetzt. "Sie führen uns zum
Schlachthof", heißt eine der Warnungen vor den Demokraten, mit denen Beck
die Obama-Hatz anfeuerte. Das Southern Poverty Law Center warnte: "Es gibt
Anzeichen für wachsende Gewalt von der radikalen Rechten."
Seit der Wahl des ersten afroamerikanischen US-Präsidenten sollen
Rechtsextremisten bereits sechs Polizisten ermordet haben. Vergangenes Jahr
konnten zwei Skinheads verhaftet werden, die sich auf den Weg nach
Washington gemacht hatten, um Obama zu töten. Offenbar gibt es seit
Längerem auch direkte Kontakte zwischen Mitgliedern der Tea Party und
rechtsextremen Gruppen in Europa. So berichtete der Guardian von Kontakten
der Tea Party zur rechtspopulistischen Bewegung "Pro Deutschland". Es habe
Treffen in Berlin gegeben. Der englische Observer weiß wiederum von Drähten
zur ultrarechten "English Defense League" (EDL). Die Extremisten kämpfen in
Großbritannien gegen die "Islamisierung" der Städte. Ein amerikanischer
Rabbi, der regelmäßiger Redner auf Tea-Party-Treffen ist, sei auf Einladung
der EDL nach London gekommen, um dort eine Diskussion über die Scharia zu
führen.
Enge Kontakte gebe es auch zu einer weiteren Tea-Party-Vertreterin, Pamela
Geller. Geller gehört dem antiislamischen Flügel der Tea Party an. Sie war
insbesondere durch ihre führende Rolle unter den Gegnern des Baus eines
islamischen Zentrums unweit von Ground Zero in New York hervorgetreten.
"Ich teile die Ziele der English Defense League", erklärte sie auf ihrer
Internetseite.
Nach Informationen des Observer finanzieren führende Mitglieder der EDL ein
Webforum "4freedoms". Erklärtes Ziel des Forums sei die "Organisation von
US-Aktivitäten". Das Forum kooperiere mit der antiislamischen Gruppe
"American Congress for Truth". Die wiederum hat etliche Unterstützer in der
Tea Party.
9 Jan 2011
## AUTOREN
Antje Passenheim
## TAGS
taz.lab 2011 „Die Revolution haben wir uns anders vorgestellt“
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