| # taz.de -- Präsidentenwahl in Uganda: Museveni siegt | |
| > 68 Prozent der Stimmen hat Yoweri Museveni bekommen. Der Spitzenkandidat | |
| > der Opposition erkennt das Resultat nicht an und droht mit "Aktionen". | |
| Bild: Sie feiern ihren Sieger: Museveni-Anhänger in Kampala. | |
| KAMPALA taz | Alles kommt wie erwartet: Präsident Yoweri Museveni geht mit | |
| 68 Prozent als Sieger aus der Präsidentschaftswahl in Uganda hervor. Sein | |
| Rivale Kizza Besigye, Spitzenkandidat eines Oppositionsbündnisses, holte 26 | |
| Prozent. Die übrigen sechs Kandidaten erhielten gemeinsam 6 Prozent. Die | |
| Wahlbeteiligung lag bei 59 Prozent der Wähler. | |
| Nachdem der Vorsitzende der Wahlkommission Badru Kiggundu die Ergebnisse | |
| verkündet hatte, mahnte er: Niemand anders außer die Wahlkommission habe | |
| die Autorität, Ergebnisse zu verkünden - ein Seitenhieb gegen Besigyes | |
| Oppositionsbündnis IPC. | |
| Dieses hat vergeblich versucht, ihre eigenen Hochrechnungen zu machen, weil | |
| es der Wahlkommission nicht traut. In einer geheimen Zentrale ider | |
| Hauptstadt Kampala begann IPC nach Schließung der Wahllokale am Freitag | |
| Abend, die Ergebnisse unabhängig zusammen zu zählen. Per SMS schickten | |
| IPC-Wahlbeobachter aus den rund 24.000 Wahllokalen irhe Ergebnisse. Doch | |
| dann brach das SMS -System zusammen. IPC beschuldigt die Regierung, die | |
| Leitungen gekappt zu haben. Wenig später parkten Soldaten vor der geheimen | |
| Rechenzentrale. Dann war auch die Internetverbindung unterbrochen. Die | |
| letzte IPC-Hochrechnung, mit den Ergebnissen aus rund 5000 Wahllokalen, | |
| besagt: Museveni 62 Prozent; Besigye 33 Prozent. | |
| Noch bevor die Kommission das offizielle Ergebnis meldete, erklärte | |
| Besigye, er werde das Resultat nicht anerkennen und kündigt "Aktionen" an, | |
| um das Land "auf den verfassungsgemäßen Weg zurückzuführen". Ob er zu | |
| Massenprotesten aufrufen wird, darüber schweigt er noch. | |
| Wie er das erreichen will, darüber will er noch nicht reden. Sein Bündnis | |
| werde sich mit religiösen Führern und der Zivilgesellschaft beraten, wie | |
| man "dieser illegitimen Regierung ein Ende setzen kann". Ob er zu | |
| Massenprotesten aufrufen wird, wie sie in Nordafrika derzeit stattfinden, | |
| darüber schweigt er noch. | |
| Doch darauf ist das Regime vorbereitet. In Kampala sind Polizisten an jeder | |
| Straßenecke postiert. Hundertschaften von Soldaten marschieren durch die | |
| Stadt, bepackt mit Zelten, Rucksäcken und Wasserkanistern. Jeder kann | |
| sehen: Die Soldaten sind für lange Einsätze gerüstet. "Warum hat es eine | |
| populäre Regierung, die mehr als 70 Prozent einholt, nötig, diese Maßnahmen | |
| zu ergreifen?", wettert Besigye. | |
| EU-Wahlbeobachter kritisieren die Wahl: Missmanagement hätten viele Ugander | |
| von der Wahl ausgeschlossen, sagt Edward Scicluna, Chef der | |
| EU-Wahlbeobachter. Die Mehrheit der Wahllokale seien verspätet eröffnet | |
| worden. 13 Prozent der Wähler seien nach dem Wahlgang nicht mit Tinte am | |
| Finger markiert worden. Zudem hätten die Medien einseitig für Museveni | |
| berichtet. "Die wachsende Kultur, Geld und Geschenke auszuhändigen hat | |
| keinen Platz in einer demokratischen Gesellschaft", erklärte Scicluna. | |
| Musevenis Partei, die NRM (Nationale Widerstandsbewegung) hatte während des | |
| Wahlkampfes Geldbündel, T-Shirts, Säcke voller Reis und Bohnen verteilt. | |
| 20 Feb 2011 | |
| ## AUTOREN | |
| Simone Schlindwein | |
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