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# taz.de -- Kommentar Neues Hamburger Wahlrecht: Noch einmal, bitte!
> Im ersten Angang hat das neue Wahlrecht eher weniger als mehr Demokratie
> gebracht. Aber aller Anfang ist schwer, Demokratie muss eingeübt werden.
Bild: Viel Andrang und trotzdem wenig gültige Stimmen: Hamburger Wahllokal am …
Die Zahlen verkünden ein Desaster: Die Wahlbeteiligung so tief wie nie, die
Zahl der ungültigen Stimmen höher als je zuvor. Im ersten Angang hat das
neue, von Vielen als extrem kompliziert empfundene Wahlrecht, eher weniger
als mehr Demokratie gebracht. Bei 20 Stimmen kann man sich schon mal leicht
verzählen oder auch verwählen.
Doch sind diese ersten Eindrücke Grund genug, den Stab über das Wahlrecht
zu brechen? Auch die Chancen, die das neue System bietet, wurden genutzt.
Sich endlich nicht mehr zwischen Partei A und B entscheiden zu müssen,
sondern einfach beide mit Kreuzen bedenken zu können. Koalitionen wählen
und PolitikerInnen, die man kennt und mag, nach oben schicken zu können.
Das hat was, das ist mehr Wahl-Demokratie, als wir bisher kannten.
Und aller Anfang ist schwer. Sprechen, laufen, schreiben, Auto fahren - das
alles muss gelernt werden. Warum muss wählen dann so einfach sein, dass
jeder es auf Anhieb kapiert? Demokratie muss eingeübt werden und Fehler,
die man beim ersten Versuch macht, passieren beim zweiten Mal schon nicht
mehr.
Deshalb hat das neue Wahlrecht eine zweite Chance verdient. Erst wenn die
Fehlerquote nicht sinkt und der Spaß daran, nicht nur Parteien, sondern
auch Personal auswählen zu können, nicht steigt, kann es mit der Begründung
"zu anspruchsvoll" wieder entschlackt werden.
21 Feb 2011
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Hamburg
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viel für einen Teil der potenziellen Wählerschaft?
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