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# taz.de -- Spitzentreffen mit der Wirtschaft: Regierung plant Frauenquoten-Gip…
> Familienministerin Schröder und SPD-Vizechefin Schwesig streiten um die
> Frauenquote. Die Bundesregierung sucht offenbar den Dialog mit der
> Wirtschaft und plant ein Spitzentreffen.
Bild: Familienfreundliche Arbeitszeiten oder Einheitsquote? Schröder und Schwe…
BERLIN/STUTTGART dpa | Die Bundesregierung sucht nach Medieninformationen
im Streit um die Frauenquote in Chefetagen eine einvernehmliche Lösung mit
der Wirtschaft. Für den 30. März sei ein Spitzentreffen mit den
Arbeitsdirektoren der 30 im DAX notierten Konzerne geplant, berichtet die
Passauer Neue Presse am Dienstag. Gastgeber seien Familienministerin
Kristina Schröder, Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (beide CDU) sowie
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und Justizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger (beide FDP).
Die Bundesregierung ist gegen eine Zwangsquote. Die Einheitsquote
"ignoriert den unterschiedlichen Frauenanteil in den Branchen, ist
ordnungspolitisch falsch und verfassungsrechtlich bedenklich", erklärte
Schröder in den Stuttgarter Nachrichten am Dienstag. Stattdessen empfahl
sie familienfreundliche Arbeitszeiten.
Die CDU-Politikerin wandte sich gegen radikale Feministinnen, die "Frauen
nur als Opfer der Strukturen" sähen. "Frauen und Männer sind weder in jeder
Hinsicht gleich noch sollten wir sie gleich machen", sagte Schröder. Frauen
hätten die gleichen Chancen verdient wie Männer. "Darauf kommt es an." Den
Frauentag hält die Familienministerin für wichtig, weil er zu Rückblicken
einlade. "Die Frauenbewegung hat eine weite Strecke zurückgelegt. Und der
Weg ist noch nicht am Ende."
Die SPD-Vizechefin Manuela Schwesig forderte dagegen eine Quote von "40
Prozent Frauen für Vorstände und Aufsichtsräte". Freiwillige Vereinbarungen
hätten "zu nichts geführt", erklärte sie den Dortmunder Ruhr Nachrichten am
Dienstag. Für die SPD ist der geringe Frauenanteil in den Chefetagen eine
Verschleuderung von Kompetenz.
Von der Leyen nannte es in NDR Info blamabel, dass Deutschland mit nur drei
Prozent Frauen in den Vorständen "hinter China, hinter Brasilien, hinter
Russland, auf Augenhöhe mit Indien" stehe. "Frauen sind nicht besser, sie
sind einfach anders", proklamierte sie. Frauen seien "nicht so
risikofreudig wie Männer" und legten "mehr Wert auf soziale, emotionale
Kompetenz". Die Mischung sei wichtig.
Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) macht sich
derweil für ein schärferes Gleichstellungsgesetz für ihr Land stark. Der
Thüringer Allgemeinen am Dienstag sagte sie, das neue Gesetz solle
Frauenförderung in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes zur Pflicht
machen. Bei gleicher Eignung für eine Stelle sollten Frauen bevorzugt
beschäftigt werden. Die Verletzung dieser Pflicht solle mit einem
Beförderungsstopp geahndet werden können. Die Gleichstellungsbeauftragte
solle Klagerecht erhalten.
8 Mar 2011
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