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# taz.de -- Krieg in Libyen: Die USA haben das Heft in der Hand
> Scheinbar ist Europa in der Libyen-Intervention führend. Das täuscht: Die
> USA spielen in dem Einsatz die tragendste Rolle - was von der Mehrheit
> der US-Bürger abgelehnt wird.
Bild: Zieht aus dem Hintergrund die Strippen: Barack Obama auf seinem derzeitig…
WASHINGTON taz | Seit Beginn der Debatte über eine Intervention in Libyen
hat die US-Spitze versucht, die eigene Rolle herunterzuspielen, und das ist
in den USA von jenen kritisiert worden, die wollen, dass ihr Land weiterhin
den Weltpolizisten gibt. RepublikanerInnen nannten es ein Zeichen von
"Schwäche", dass Obama öffentlich erklärte, es sei Zeit für Gaddafi zu
gehen - doch diesem Verlangen keinen militärischen Nachdruck verlieh.
Unterdessen arbeitete die US-Spitze daran, eine UN-Resolution sowie eine
internationale Allianz aufzubauen. Insbesondere mit der Rückendeckung durch
Islamische Konferenz und Arabische Liga schaffte sie eine nie zuvor da
gewesene Breite. Zugleich versuchte Obama, eine Verteilung der Lasten
zwischen den USA und Europa zu erreichen. Doch obwohl es in den
Verlautbarungen aus dem Élysée und dem Weißen Haus so klingt, als wäre
Europa führend, sind die USA stärkste Partei. So sagen es Verantwortliche
wie Vize Admiral Bill Gortney und so zeigen es die Zahlen vom Kriegsgerät.
In den USA ist die Mehrheit der Bevölkerung gegenüber der Intervention
skeptisch. Sechs von zehn US-AmerikanerInnen sehen es nicht als ihre Rolle
an, den Konflikt in Libyen zu beenden, zeigt eine Umfrage des "Pew Research
Center". Am Samstag, als Obama die ersten Raketen losschickte,
demonstrierten mehrere tausend KriegsgegnerInnen am Weißen Haus.
Einzelne DemonstrantInnen tragen Transparente gegen die Bomben in Libyen
mit sich. Ralph Nader, ehemaliger unabhängiger Präsidentschaftskandidat,
erklärt, dass in den USA eine Kriegserklärung nötig sei. Und darüber
entscheide nicht der Präsident. Auch einzelne demokratische
Kongressabgeordnete protestieren gegen den Alleingang von Obama.
20 Mar 2011
## AUTOREN
Dorothea Hahn
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