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# taz.de -- Neue Windkraft-Technologie: Mit Gas Windkraft speichern
> Bislang ist es kaum möglich, Wind- und Sonnenkraft zu speichern. Eine
> neue Idee sieht vor, Ökostrom in Ökogas umzuwandeln - und es ins
> Haushaltsnetz einzuspeisen.
Bild: In Zukunft soll überschüssiger Windkraftstrom in Gas umgewandelt werden.
BERLIN taz | Um die Energieversorgung auf Wind- und Sonnenstrom
umzustellen, bedarf es vor allem eins: Stromspeicher. Nur so kann
regenerative Energie unabhängig vom Wetter genutzt werden. Der
Ökostrom-Anbieter Greenpeace Energy stellt nun ein Konzept dazu vor.
"Unsere Idee ist es, überschüssigen Windstrom in Wasserstoff umzuwandeln
und diesen dann ins Gasnetz einzuspeisen", erklärt Pressesprecher Marcel
Keiffenheim.
"ProWindgas" heißt die Kampagne, die im kommenden Oktober startet. Die
Idee: Im deutschen Erdgasnetz ist eine Beimischung von fünf Prozent
Wasserstoff, berechnet nach dem Volumen, erlaubt. Das wollen die Ökostromer
jetzt nutzen. Sie wollen in der Nähe von Windkraftanlagen
Elektrolyse-Anlagen errichten. Diese sollen den Windstrom nutzen, um aus
Wasser den Wasserstoff abzuspalten.
Finanziert werden soll die neue Technik vollends über einen Aufpreis für
die Kunden. Den genauen "ProWindgas"-Tarif kann Keiffenheim derzeit
allerdings noch nicht nennen. Es werde auch eine Zeit brauchen, so sagt er,
ehe ein nennenswerter Anteil an Windgas dem normalen Erdgas beigemischt
sei. Der Markt aber ist da. 50 Prozent der deutschen Haushalte nutzen
Erdgas.
Als Ökogasvariante gibt es bisher nur Beimischungen von Biomethan. Und
Keiffenheim meint: "Die Verbraucher wollen die Energiewende." Das ließe
sich seit der Katastrophe in Japan besonders beobachten. Allein bei
Greenpeace Energy hätten sich binnen einer Woche die Anmeldungen
verachtfacht. Mit der neuen Initiative solle auch ein Signal an die Politik
gegeben werden - Ökoenergien sind gewollt, unterstützenswert und machbar.
Auch die Firma Juwi, die unter anderem Wind- und Solarparks errichtet, will
in die Ökostrom-Speicherung investieren. In Kooperation mit der Firma
SolarFuel soll der überschüssige Ökostrom eine Stufe weiter verarbeitet
werden: Der Wasserstoff wird mit Hilfe von CO2 zu Methan, also Erdgas,
aufbereitet. Dadurch sinkt der Wirkungsgrad, allerdings kann Methan im
bestehenden Netz in größeren Mengen gespeichert werden. Bereits 2010 hatte
die Firma SolarFuel dazu mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergie- und
Energiesystemtechnik eine Testanlage in Stuttgart in Betrieb genommen. Das
Konzept wird am Montag vorgestellt.
21 Mar 2011
## AUTOREN
Steffi Hentschke
## TAGS
Solarenergie
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