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# taz.de -- Machtwechsel in Jemen: Präsident Saleh macht Rückzieher
> Fast hätte Saleh ein Abkommen mit der Opposition über seinen Abgang
> unterzeichnet. Dann kniff er doch. Der Golf-Kooperationsrat will weiter
> vermitteln, während in Aden scharf geschossen wird.
Bild: Dei Hand, die ihm gereicht wurde, schlug Saleh wieder aus: Ein Demonstran…
SANAA dapd/afp | Der Golf-Kooperationsrat will seine Vermittlung in Jemen
trotz des jüngsten Rückschlags fortsetzen. Generalsekretär Abdellatif el
Sajani werde erneut nach Sanaa reisen, um "alle Hindernisse auszuräumen",
erklärten die Außenminister des Gremiums am Sonntag nach einem Treffen in
der saudiarabischen Hauptstadt Riad. Ein Datum für die erneute Mission
Sajanis wurde nicht genannt.
Die für Sonntag in Riad geplanten Feierlichkeiten zur Unterzeichnung eines
Abkommens zwischen Regierung und Opposition waren zuvor abgesagt worden,
nachdem Jemens Präsident Ali Abdallah Saleh nach Angaben der Opposition bei
einem Treffen mit Sajani am Samstag in Sanaa einen Rückzieher gemacht
hatte.
Das Abkommen sieht die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit unter
Federführung der Opposition, die Übergabe der Macht von Saleh an den
Vizepräsidenten sowie ein Ende der Demonstrationen vor. 60 Tage nach dem
Rücktritt Salehs soll es Neuwahlen geben. Im Gegenzug sollte ihm und seiner
Familie Schutz vor strafrechtlicher Verfolgung zugesagt werden.
Saleh hatte erklärt, er werde einen Berater zu der geplanten Zeremonie in
Saudi-Arabien entsenden und nicht persönlich erscheinen. Die jemenitische
Opposition erklärte, sie werde das Abkommen nicht unterzeichnen, sofern
Saleh dies nicht auch tue.
## Armee löst Sitzstreik in Aden auf
Während ranghohe Partei- und Kabinettsmitglieder am Samstag mit
GCC-Generalsekretär Abdullatif bin Raschid al-Sajani in Sanaa verhandelten,
gingen Salehs Sicherheitskräfte in der Hafenstadt Aden mit scharfer
Munition gegen Regierungsgegner vor. Einem Aktivisten zufolge wurden vier
Demonstranten erschossen, mehrere Menschen erlitten Schussverletzungen.
Salehs Truppen lösten in Aden Augenzeugen zufolge gewaltsam einen
Sitzstreik Hunderter Demonstranten auf, die Salehs Rücktritt nach 32 Jahren
an der Macht forderten. Die Sicherheitskräfte setzten laut Berichten
schwere Waffen und Panzer ein, um die Demonstranten von einem Platz zu
verjagen, auf dem diese seit zwei Monaten campiert hatten. Bei den
Protesten gegen das Regime von Saleh wurden seit Ende Januar rund 150
Menschen getötet.
2 May 2011
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