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# taz.de -- Kommentar Obamas Herausforderungen: Die Zeit nach bin Laden
> Barack Obama hat bewiesen, dass er kriegerische Aktionen führen und
> gewinnen kann. Er muss diese Position der Stärke für noch wesentlich
> größere Aufgaben nutzen.
Die Tausenden jungen Menschen vor dem Weißen Haus und in New York, die die
Tötung von Osama bin Laden bejubelt haben, sind nur eines von vielen
Zeichen dafür, wie der "Krieg gegen den Terror" die USA verändert und
verroht hat. Andere tragische Zeichen für die radikale Veränderung sind die
rund 6.000 bei Kriegseinsätzen gefallenen US-Soldaten, der Umbau des Landes
in einen Überwachungsstaat und das milliardenschwere Haushaltsdefizit, das
jede Politik unter Hypothek stellt.
Nun sind Osama bin Laden und Saddam Hussein, die beiden "Hauptfeinde", tot.
Der demokratische Präsident Barack Obama hat bewiesen, dass er kriegerische
Aktionen führen und gewinnen kann. Und er hat zugleich den Mythos von der
Unbezwingbarkeit bin Ladens gebrochen.
Als Nächstes steht Barack Obama vor einer Herausforderung, die viel größer
ist: den längsten Krieg der US-Geschichte zu beenden. Die SoldatInnen nach
Hause holen. Die illegalen Gefängnisse schließen. Die Parodie von Justiz in
den Militärkommissionen beenden. Und die US-Politik und -Ökonomie auf
Frieden umrüsten.
Obama hat all dies in seinem Wahlkampf versprochen. Jetzt, nach – und dank
– der Tötung von bin Laden, befindet er sich in einer Position der Stärke
und kann sich an die Umsetzung machen.
Dabei muss Obama mit massivem Widerstand rechnen. Er wird von den Falken
aller politischer Lager über die Rüstungsindustrie bis hin zu dem
militärischen und geheimdienstlichen Komplex reichen. Doch zugleich hat
Obama große Unterstützung an der zivilen "Heimatfront". Gerade unter jenen
jungen Leuten, die bin Ladens Ende bejubelt haben. Sie wollen zwei Dinge:
bin Ladens Kopf und das Ende der Kriege.
3 May 2011
## AUTOREN
Dorothea Hahn
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