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# taz.de -- Kommentar Biogas-Anlagen: Energiewende fordert Tribut
> Treckerlärm und Gestank gehören zum Landleben. Ein Biogas-Anlage macht
> das nicht wesentlich schlimmer.
Bild: Die "Vermaisung" Deutschlands.
Wer auf dem Land lebt, wird sich an Biogas-Anlagen gewöhnen müssen -
zumindest in einem Land, das am liebsten aus der Atomenergie und der
Kohlekraft gleichzeitig aussteigen will. Die Konflikte, die hieraus
entstehen, sind ein Zeichen dafür, dass die Energiewende nicht für lau zu
haben ist.
Wenn schon kleine Anlagen, die sich Landwirte als Nebengeschäft genehmigen
lassen können, auf Widerstand stoßen, ist das ein Grund zur Sorge. Denn
diese Minikraftwerke belasten die Landbewohner nicht wesentlich mehr oder
anders als der normale landwirtschaftliche Betrieb.
Trecker mit Anhängern nageln tagein, tagaus über die Dörfer. Die paar
Wagenladungen Treibstoff für Biogasanlage ändern daran im Grunde nichts.
Das Gleiche gilt für den Gestank: Natürlich sollten sich Anlagenbetreiber
bemühen, den Geruch zu begrenzen.
Doch Mais-Silos gibt es nicht nur für Biogas-Anlagen und Jauche wird
großflächig und geruchsmaximierend zur Düngung auf den Feldern ausgebracht.
Wer sich daran stört, der muss in die Stadt ziehen.
Das Landleben ist nicht ohne Trecker und Gülle zu haben. Die Energiewende
gibt es nicht ohne Biogasanlagen, Stromtrassen und Speicherseen. Dass diese
bisweilen vor der eigenen Haustür entstehen, gehört zur Natur der Sache.
Wer sich dagegen wehrt, sollte sich klar machen, welche Positionen er sonst
so vertritt.
3 May 2011
## AUTOREN
Gernot Knödler
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