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# taz.de -- Homosexuelle in Brasilien: Lebensgemeinschaften gebilligt
> Ein Gericht in Brasilien hat gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften
> gebilligt. Damit bekommen sie viele Rechte. Homosexuelle Ehen sind aber
> noch nicht anerkannt.
Bild: Demonstration gegen Homophobie in Sao Paulo.
SAO PAULO dapd | Das oberste Gericht Brasiliens hat am Donnerstag
gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften gebilligt. Die Entscheidung fiel
mit deutlicher Mehrheit, nur einer von elf Richtern enthielt sich.
Aktivisten sprachen von einem Meilenstein für die Homosexuellen in
Brasilien.
"Dieses ist ein historischer Moment für alle Brasilianer, nicht nur für
Homosexuelle", kommentierte Marcelo Cerqueira von der Grupo Gay da Bahia.
Die Entscheidung werde weitreichende gesellschaftliche Verbesserungen für
Homosexuelle in Brasilien nach sich ziehen. In einem erst kürzlich
veröffentlichten Bericht der Gruppe hieß es, in Brasilien seien 2010 260
Homosexuellen ermordet worden.
Kritiker hatten erklärt, die gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften
seien verfassungswidrig. Vor allem die Katholische Kirche hatte sich gegen
die Anerkennung stark gemacht. In Brasilien gibt es mehr Katholiken als in
jedem anderen Land.
Gleichgeschlechtliche Paare haben nach dem Urteil nun unter anderem die
gleichen Rechte was Unterhaltszahlungen, Rentenansprüche bei Tod des
Partners und Erbschaften angeht. Homosexuelle Ehen sind mit der
Gerichtsentscheidung aber noch nicht anerkannt worden. In Lateinamerika
werden sie nur in Argentinien und in Mexiko-Stadt anerkannt.
In der brasilianischen Verfassung wird der Kern der Familie als ein
stabiler Bund zwischen einem Mann und einer Frau definiert. Das Büro des
obersten Staatsanwaltes, das das Verfassungsgericht vor zwei Jahren in der
Sache anrief, argumentierte, diese Definition sage nichts darüber aus, dass
ein stabiler Bund ausschließlich zwischen einem Mann und einer Frau möglich
sei.
6 May 2011
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Brasilien
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