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# taz.de -- Kommentar zu bin Laden: In der Spur von George W. Bush
> Seriöse Beweise für bin Laden Tods gibt es nicht. Die Medien haben sich
> breitwillig als Propagandawerkzeuge instrumentalisieren lassen. Dabei
> gäbe es gute Gründe zur Skepsis.
Die jüngsten Videos mit Osama bin Laden sind der nächste Akt in der
medialen Inszenierung um die mutmaßliche Tötung des Terroristenführers.
Doch Bilder unbekannten Ursprungs und angebliche
Al-Qaida-Internetbotschaften können nicht davon ablenken, dass sich die USA
weiter beharrlich weigern, nachprüfbare Belege für den Tod bin Ladens und
dessen genaue Umstände zu veröffentlichen. Dabei bleibt die Darstellung der
Vereinigten Staaten widersprüchlich. Nach wie vor stehen die USA daher in
einer Bringschuld, wissenschaftlich seriöse Beweise für bin Ladens Tod
vorzulegen, die sich von unabhängigen Experten überprüfen lassen.
Dass die Darstellung der USA nicht nur in der westlichen Welt mehrheitlich
akzeptiert wird, haben die Vereinigten Staaten maßgeblich den Medien zu
verdanken. Durch eine oft undistanzierte Berichterstattung haben sich
Zeitungen, Fernseh- und Radiosender ohne Not von journalistischen
Grundregeln verabschiedet und sich bereitwillig als Propagandawerkzeuge
instrumentalisieren lassen.
Zu diesem journalistischen Versagen gehört es auch, Stimmen, die
überprüfbare Fakten fordern und auf offensichtliche Widersprüche hinweisen,
pauschal und reflexartig als "Verschwörungstheoretiker" zu denunzieren.
Dabei gäbe es gute Gründe zu mehr Skepsis. Ob Massenvernichtungswaffen im
Irak, Folter in Abu Ghraib oder unschuldige Gefangene in Guantánamo:
während des "Krieges gegen den Terror" unter Präsident George W. Bush
gehörten Lügen und Vertuschungen zur Tagesordnung.
In diesem Fall von historischer Tragweite muss Obama mit harten Fakten
zuallererst der Wahrheit Genüge tun. Alles andere ist Propaganda, die sich
in ihren Methoden von der Bush-Regierung nicht unterscheidet.
8 May 2011
## AUTOREN
Tarik Ahmia
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