# taz.de -- Produktwarnungen in der EU: Mehr gefährliche Waren gemeldet | |
> Die meisten Risikoprodukte seien im vergangenen Jahr aus China in die | |
> Europäische Union gekommen, berichtet die EU-Kommission. | |
> Verbraucherschützer fordern mehr Geld für Kontrollen. | |
Bild: Eine Puppe beim TÜV: Gesucht werden giftige Substanzen. | |
BRÜSSEL/BERLIN dpa/taz | Hautreizende T-Shirts, Risikospielzeug, | |
Elektroartikel mit defekten Netzteilen: Die Behörden in der EU haben im | |
vergangenen Jahr 13 Prozent mehr gefährliche Produkte entdeckt als im | |
Vorjahr. Das geht aus dem Bericht des Rapid Alert System of Dangerous | |
Products (Rapex) hervor, den EU-Kommissar John Dalli am Donnerstag in | |
Brüssel präsentierte. | |
Am häufigsten wurden Textilprodukte, Elektrogeräte und Kinderspielzeug | |
wegen Gefahren vom Markt genommen, ein Großteil - 58 Prozent - davon aus | |
China. | |
Im gesamten EU-Raum zählte Rapex im vergangenen Jahr 2.244 unsichere | |
Produkte. Die meisten wurden in Deutschland gemeldet: 204. Laut | |
EU-Kommission muss die Zunahme an Gefahrenmeldungen nicht unbedingt mehr | |
gefährliche Produkte auf dem europäischen Markt bedeuten. Die Behörden | |
einiger EU-Länder gingen vielmehr großzügiger mit Risikoprodukten um. | |
Ophélie Spanneut, Sprecherin der Europäischen Verbraucherorganisation BEUC, | |
sagte der taz, dass der Konsumentenschutz zwar inzwischen besser sei, aber | |
noch immer zu viele gefährliche Produkte auf den Markt gelangten. Die EU | |
müsse mehr Geld für Kontrollen zahlen. | |
Monika Büning, Referentin für Produktsicherheit beim Verbraucherzentrale | |
Bundesverband, kritisierte, dass in Deutschland kaum jemand wisse, wer für | |
den Schutz vor gefährlichen Waren zuständig ist. | |
Verbraucher würden gegen Risikoware auch aus diesem Grund selten | |
Beschwerden vorbringen. Büning sagte, besser sei, wenn eine Stelle zentral | |
für Risikomeldungen zuständig wäre. | |
12 May 2011 | |
## TAGS | |
Verbraucherschutz | |
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