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# taz.de -- Glietsch-Nachfolge: Kampf der Polizeihäuptlinge
> Die Nachfolge von Polizeipräsident Dieter Glietsch verzögert sich: Ein
> abgelehnter Bewerber hat das Verwaltungsgericht eingeschaltet.
Bild: So kennt man ihn: Dieter Glietsch, besonnen guckend bei einer gemeinsamen…
Die Kür des neuen Polizeipräsidenten könnte sich länger hinziehen als
geplant. Einer der unterlegenen Bewerber um das Amt, Klaus Keese, hat beim
Berliner Verwaltungsgericht einen Eilantrag gegen seine Ablehnung
eingereicht. Ziel sei es, einen Senatsbeschluss zur Nachfolge von
Polizeipräsident Dieter Glietsch herbeizuführen, sagte Keeses Anwalt, Klaus
Herrmann, der taz. Bislang hat Innensenator Ehrhart Körting (SPD) die von
ihm getroffene Nachfolger-Wahl dem Senat noch nicht unterbreitet - unter
Verweis auf noch ausstehende Rechtsmittel.
Dem Vernehmen nach hat Körting für den Führungsposten den Ex-Chef des
Bundesgrenzschutzpräsidiums Ost Udo Hansen vorgesehen. Der 58-Jährige
befindet sich seit 2008 im vorläufigen Ruhestand, zuletzt war er als
Berater für den Rüstungskonzern EADS in Saudi-Arabien tätig. Ihm geht der
Ruf eines Hardliners voraus, weshalb die Linkspartei ein massives Problem
mit ihm hat.
Ursprünglich sollte der Senat am 31. Mai die Ernennung Hansens beschließen.
Der Sprecher des Verwaltungsgerichts, Stephan Groscurth, sagte am Montag,
das Gericht bemühe sich um eine "sehr zügige Erledigung" von Keeses
Eilantrag. Es sei aber damit zu rechnen, dass die Entscheidung frühestens
in sechs Wochen vorliege. "Solange kann die Stelle wohl nicht besetzt
werden", so Groscurth.
Keeses Anwalt Herrmann sagte, er könne sich vorstellen, dass das
Eilverfahren schneller ablaufe. Es gehe gar nicht um die Frage, welchem
Mitbewerber Körting den Vorzug gebe, sondern um das Prozedere, das schlicht
verfassungswidrig sei: "Auch in Berlin muss man erst das Auswahlverfahren
abschließen, bevor man die Ablehnungsschreiben verschickt. Und das ist nach
dem Senatsbeschluss." Keese, amtierender Leiter der Direktion 1, erhielt
seine Ablehnung in der vergangenen Woche. Laut Körtings Staatssekretär
Ulrich Freise (SPD) gab es sechs Bewerber um den Posten. Sollte bis zum 31.
Mai kein Nachfolger für Glietsch ernannt sein, werde Vizepräsidentin
Margarete Koppers die Behörde kommissarisch leiten.
Im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses wurde Glietsch am Montag bereits
verabschiedet. Der Vorsitzende Peter Trapp (CDU) dankte dem 64-Jährigen,
"nie einer Frage ausgewichen" zu sein. Glietsch habe in Berlin eine
Situation hinterlassen, auf die sein Nachfolger aufbauen könne. Zum finalen
Applaus erhoben sich die Ausschussmitglieder mit Ausnahme der
Grünen-Abgeordneten Canan Bayram und Dirk Behrendt. Offiziell wird Glietsch
am Freitag von Körting mit einem Festakt verabschiedet.
23 May 2011
## AUTOREN
Plutonia Plarre
Konrad Litschko
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