# taz.de -- Radikale Schiiten im Irak: Zehntausende für US-Abzug | |
> Zehntausende radikale Schiiten haben in Bagdad für den Abzug der | |
> US-Truppen demonstriert. Ihr Anführer und Prediger Muktada al-Sadr | |
> kündigte den "bewaffneten Widerstand" an. | |
Bild: Mitglieder der Mahdi-Armee bei der Demonstration in Bagdad. | |
BAGDAD dpa | Zehntausende Anhänger des radikalen Schiiten-Predigers Muktada | |
al-Sadr haben in Bagdad für den vollständigen Abzug der US-Truppen aus dem | |
Irak demonstriert. Bei der Parade in der Schiiten-Vorstadt Sadr-City - | |
benannt nach Al-Sadrs Vater - marschierte am Donnerstag auch ein | |
uniformiertes, unbewaffnetes Aufgebot der Mahdi-Armee auf. In den ersten | |
Jahren der US-Besatzung nach 2003 hatte diese sich heftige Kämpfe mit dem | |
US-Militär geliefert. | |
Al-Sadr nahm die Parade ab. Er hatte mehrfach erklärt, seine in den | |
Untergrund gedrängte paramilitärische Miliz würde zum "bewaffneten | |
Widerstand" zurückkehren, falls der letzte US-Soldat nicht zur Jahreswende | |
den Irak verlässt. | |
Tatsächlich wurden die US-Kampftruppen bereits im vergangenen August aus | |
dem Irak abgezogen. Derzeit befinden sich dort noch Ausbildner, | |
Militärberater und Logistik-Einheiten. Gemäß dem | |
Truppenstationierungsabkommen mit der irakischen Regierung sollen diese | |
Ende dieses Jahres abgezogen werden. | |
Das Abkommen ermöglicht es allerdings, dass diese Rest-Verbände auch noch | |
länger im Irak bleiben, wenn dies beide Seiten wünschen. Ministerpräsident | |
Nuri al-Maliki, ein gemäßigter Schiiten-Politiker, hatte zuletzt erklärt, | |
dass seine Regierung einer Verlängerung des US-Stationierung nur dann | |
zustimmen würde, wenn dies auch von einer breiten Front der | |
Parlamentsparteien unterstützt würde. | |
26 May 2011 | |
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