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# taz.de -- Analyse des alternativen Verkehrsclubs: Radfahrer leben wild und ge…
> Die Zahl der Radunfälle sinkt in vielen Städten. Aber das
> Radler-Unfallrisiko ist hoch. Und in zahlreichen Fällen sind die
> Radfahrer auch selbst Schuld.
Bild: Gefährliches Leben: Im Jahr 2009 starben 462 Radler bei Verkehrsunfälle…
BERLIN taz | Radfahrer leben gefährlicher als andere Verkehrsteilnehmer -
aber manche sind auch selber schuld. Zu diesem Ergebnis kommt nicht nur
eine Analyse des alternativen Verkehrsclubs Deutschland (VCD), die am
Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde - auch subjektive Beobachtungen
stützen das: Fahre ich Rad, werde ich häufig von eng vorbeifahrenden Autos
und abbiegenden Lastern bedrängt; fahre ich Auto, fallen mir rabaukenhafte
Radler ins Auge.
Neulich, an einem lauen Abend in Berlin, zählte ich nach: Während einer
zehnminütigen Autofahrt vom Oranienplatz in Kreuzberg zum Frankfurter Tor
in Friedrichshain begegneten mir 43 Fahrradfahrer, von denen 29 kein Licht
hatten; einer fuhr, von der Seite kommend, bei Rot über die Ampel, so dass
ich bremsen musste.
Insgesamt zieht der VCD in puncto Radsicherheit aber ein positives Fazit.
Obwohl der Radverkehrsanteil in den meisten Städten steigt, nahm die Zahl
der verunglückten Radfahrer im Durchschnitt ab. In seinem "Städtecheck
2011" hat der Verkehrsclub die Entwicklung der Radfahrunfälle in 43
deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern im Zeitraum von 2005 bis
2010 untersucht.
Ergebnis: Im Durchschnitt sank die Zahl der verunglückten Radler im
Fünfjahresmittel um 2,5 Prozent. Dennoch verunglückten Radler im Schnitt
2,3-mal so häufig, wie es ihrem Anteil am Verkehrsaufkommen entsprochen
hätte. Im Jahr 2009 starben 462 Radler bei Verkehrsunfällen.
Die Ursachen für Radunfälle sind vielfältig, häufig sind Auto- oder
Lkw-Fahrer schuld. Je nach Stadt werden aber auch 40 bis 50 Prozent der
Radunfälle von den Radlern selbst verursacht; darin sind die Alleinunfälle
enthalten, wenn also ein Radler einfach stürzt oder gegen einen Baum fährt.
Bei den Radunfällen, die von Autofahrern verursacht werden, waren die
Hauptursachen Fehler beim Abbiegen, Vorfahrtsfehler und zu schnelles
Fahren. Bei den Radunfällen, die von Radlern verursacht wurden, war die
Hauptursache die falsche Fahrbahnbenutzung, gefolgt von Abbiege- und
Vorfahrtfehlern sowie Fahren unter Alkoholeinfluss. Auch die Missachtung
von roten Ampeln und Fehlverhalten gegenüber Fußgängern spielen eine Rolle.
Für VCD-Expertin Anja Hänel muss das Ganze aber relativiert werden. Die
falsche Fahrbahnbenutzung resultiere oft daraus, dass parkende Autos auf
Radwegen stehen oder Radrouten zu umständlich seien. Fahrradrouten müssten
daher vor Ort optimiert und häufiger kontrolliert werden, am besten von
Polizisten auf Rädern. "Das steigert die Akzeptanz bei den Radfahrern."
16 Jun 2011
## AUTOREN
Richard Rother
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