Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Mexiko verliert gegen Japan: Japan im Fluss
> Japan gewinnt das zweite Gruppenspiel gegen Mexiko mit 4:0 und zieht ins
> Viertelfinale ein. Die „Nadeshiko“ spielt sich immer mehr in den Kreis
> der Titelfavoritinnen.
Bild: Ein anderes Niveau: Japan gewinnt gegen Mexiko
BERLIN taz | Es läuft die 43. Minute in Leverkusen und das Spiel droht
bereits vorzeitig ihr endgültiges Ende zu finden. Wieder zeichnen die
Japanerinnen einen schönen Spielzug auf den Platz: aus der Mitte geht der
Ball hinaus auf den linken Flügel zu Aya Miyama, die direkt ins Zentrum zu
Yuki Nagasato passt. Die für Turbine Potsdam spielende Stürmerin nimmt den
Ball elegant mit und hat keine Mühe das Runde ins Eckige zu befördern: es
ist das 4:0. Bzw. wäre es, hätte das Schiedsrichterinnengespann um die
Norwegerin Christina Pedersen nicht Mitleid mit den Mexikanerinnen und
würde auf Abseits entscheiden.
Es ist ein ungleiches, einseitiges Duell, das die Japanerinnen in allen
Belangen dominieren. Ball- und kombinationssicher, ungemein laufstark und
mit feiner Raumaufteilung spielt die Elf von Trainer Norio Sasaki ein ums
andere Mal konstruktiv nach vorne.
Und fehlte in der Auftaktpartie gegen Neuseeland noch die Durchschlagskraft
vor dem gegnerischen Tor, so sind die Japanerinnen diesmal ein Muster an
Effizienz. Zweimal ist es die erfahrene Homare Sawa, die sich geschickt im
Zweikampf durchsetzt und per Kopf nach Standardsituationen durch Aya Miyama
ins Tor trifft (13. und 39. Minute). Die Vorentscheidung fällt bereits nach
15 Minuten, als Shinobu Ohno mit einer gelungenen Einzelaktion das 2:0
erzielt: Wieselflink schlüpft sie dabei durch Alina Garciamendez und Luz
Saucedo hindurch und schießt trocken aus elf Metern ins rechte obere Eck.
Und Mexiko? „Wir benötigen einen guten Start in diese Partie“, hatte der
mexikanische Trainer Leonardo Cuellar vor der Partie betont. Doch genau der
bleibt aus. Seine Spielerinnen sehen sich von Beginn an in die Defensive
gedrängt und reagieren ausschließlich. Und wenn sie dann mal den Ball am
Fuß und den Raum vor sich haben, scheint ihnen schier die Kraft für
konstruktive Angriffe zu fehlen. Mehr als drei Spielerinnen schalten sich
kaum einmal in das Offensivspiel ein, lange Pässe auf die einsame Spitze
Maribel Dominguez sind das einzige und unzureichende Mittel. Auch von
Monica Ocampo, gegen England noch zur Spielerin des Spiels gewählt, ist
nichts zu sehen.
Nach der Pause das gleiche Bild, Japan dominiert und Mexiko läuft
hinterher. Die letzte Konsequenz ist im Spiel der Asiatinnen zwar
verständlicherweise nicht mehr zu finden, aber schön anzuschauen bleibt ihr
Tun immer noch. Die Mexikanerinnen mühen sich, aber vom Drang und Spielwitz
aus dem Englandspiel ist nichts zu sehen.
In der Schlussphase ist es die überragende Homare Sawa, die ihr drittes Tor
erzielt (80.) und den verdienten 4:0-Endstand herstellt.
1 Jul 2011
## AUTOREN
Dominik Wehgartner
## TAGS
Fußball
Frauenfußball
Fußball-WM
Frauen-WM
Fußballweltmeisterschaft
Fußball
Fußball
Fußball
Fußball
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die Japanerinnen im Halbfinale: Königin Sawa
Sie hat's drauf: Homare Sawa, die Geniale im Team Japans. Sie selbst sagt:
„Wir können Geschichte schreiben“. Hat aber auch Respekt vor den
Schwedinnen.
Nordkoreanische Fußballerinnen: „Sie wurden nicht verheizt“
Die Regisseurin Brigitte Weich hat nordkoreanische Spielerinnen
porträtiert. Ein Gespräch über Fußball, Drill, Klischees und Emanzipation.
Deutschland gewinnt gegen Nigeria: „Ohne Glanz und Gloria“
Die deutschen Fußballfrauen haben den Einzug ins Viertelfinale geschafft.
Aber eine Glanzleistung war das Spiel gegen Nigeria so gar nicht.
Frankreich schlägt Kanada 4:0: Endlich Klatsche!
Einen glänzenden Auftritt legten die Französinnen hin und sind damit auf
bestem Weg zum Gruppensieg – fehlt nur noch Gegner Deutschland. Für Kanada
dürfte dies das Aus bedeuten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.