# taz.de -- Gesprächangebot bedeutet Anerkennung: Rebellen begrüßen Angebot … | |
> Die Afrikanische Union will in Lybien Gespräche mit beiden Seiten führen. | |
> Einen Haftbefehl gegen Gaddafi lehnt die Organisation ab. | |
Bild: Er droht und droht. Jetzt ist Europa dran: Gaddafi-Graffiti in Benghasi. | |
NAIROBI/BENGASI epd/afp | Die libyschen Rebellen haben ein | |
Vermittlungsangebot der Afrikanischen Union (AU) begrüßt. Nach einem | |
Bericht der britischen BBC hat sich die AU während ihres Gipfeltreffens in | |
der äquatorial-guineischen Hauptstadt Malabo auf das Angebot geeinigt, | |
Gespräche mit Vertretern der libyschen Regierung und den Rebellen zu | |
führen. Der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi soll daran nicht direkt | |
beteiligt sein. Das Gipfeltreffen fand am Donnerstag und Freitag statt. | |
Der "Nationale Übergangsrat", die von den Aufständischen gestellte | |
Regierung in den von ihnen kontrollierten Gebieten, erklärte, mit diesem | |
Gesprächsangebot erkenne die AU zum ersten Mal die Hoffnung der libyschen | |
Bevölkerung auf Frieden und Menschenrechte an. Die AU empfiehlt ihren | |
Mitgliedern zugleich, den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs | |
gegen Gaddafi nicht umzusetzen. Denn er erschwere "die Bemühungen um eine | |
politische Lösung der Krise in Libyen, die für beide Seiten Regelungen zu | |
Fragen von Straffreiheit und Versöhnung beinhalten muss." | |
Der Vorsitzende der AU-Kommission, Jean Ping, sagte, die Union sei nicht | |
gegen den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Die Vertreter der | |
AU hätten jedoch den Eindruck, dass der Strafgerichtshof "diskriminierend" | |
handle und nur gehen Politiker auf dem afrikanischen Kontinent vorgehe. | |
Während ihres Gipfeltreffens forderten die AU-Vertreter einen sofortigen | |
Waffenstillstand in Libyen und die Aufhebung der von der UN verhängten | |
Flugverbotszone. Das Flugverbot ist die Grundlage für die | |
Militärintervention der Nato. Beide Seiten sollten bei der UN die | |
Entsendung einer Friedenstruppe beantragen, deren Aufgabe die Überwachung | |
des angestrebten Waffenstillstands wäre. | |
Gaddafi drohte unterdessen Europa mit Angriffen. "Das libysche Volk" könne | |
die Schlacht "bis nach Europa" tragen und "Häuser, Büros und Familien" zu | |
"militärischen Zielen" machen, sagte er in einer am Freitagabend per | |
Lautsprecher auf dem Grünen Platz in Tripolis übertragenen Ansprache. | |
US-Außenministerin Hillary Clinton forderte, statt Europa zu drohen, solle | |
Gaddafi "die Interessen seines eigenen Volkes an die erste Stelle setzen" | |
und zurücktreten. | |
3 Jul 2011 | |
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