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# taz.de -- Parlamentswahlen in Thailand: Regierungschef zieht Konsequenzen
> Der scheidende Regierungschef Vejjajiva gesteht die Wahlniederlage ein
> und tritt als Parteichef zurück. Wahlsiegerin Yingluck Shinawatra beginnt
> Koalitionsverhandlungen.
Bild: Neu im Politgeschäft: Wahlsiegerin Yingluck Shinawatra.
BANGKOK afp/dpa | Nach der schweren Schlappe seiner Partei bei den
Parlamentswahlen in Thailand ist der scheidende Regierungschef Abhisit
Vejjajiva vom Amt des Parteichefs zurückgetreten. Seine Demokratische
Partei habe weniger Mandate geholt als bei den vorherigen Wahlen, sagte
Abhisit am Montag vor Journalisten in Bangkok. Weil er die Partei im
Wahlkampf geführt habe, müsse er nun die "Verantwortung übernehmen" und
zurücktreten.
Das Oppositionslager des im Exil lebenden Ex-Regierungschefs Thaksin
Shinawatra hatte bei dem Urnengang am Sonntag die absolute Mehrheit im
Parlament erzielt. Da Thaksin seit seinem Sturz durch einen Militärputsch
im Jahr 2006 im Exil lebt, trat seine jüngste Schwester Yingluck Shinawatra
als Spitzenkandidatin für die Puea-Thai-Partei an. Die 44-jährige
Geschäftsfrau hat keine Erfahrung mit politischen Ämtern.
Die Puea-Thai-Partei erhält 265 der 500 Sitze. Das teilte die
Wahlkommission am Montag nach Auszählung von 99 Prozent der Stimmen mit.
Die Partei von Abhisit kam dem vorläufigen Endergebnis zufolge auf nur 159
Mandate.
Die Wahlkommission hat mehr als 1.900 Beschwerden über angeblichen
Wahlbetrug erhalten. Jede Anzeige werde in den kommenden zwei Wochen
geprüft, sagte Kommissionsmitglied Somchai Jungprasert der Bangkok Post.
Die meisten Beschwerden kamen aus dem Norden und Nordosten des Landes -
Bastionen der Sieger-Partei Pheu Thai. Kandidaten, die etwa Stimmen gekauft
haben, können ihr Mandat verlieren. Parteien können aufgelöst werden. So
geschah es mit 2008 der Vorgänger-Partei von Pheu Thai, der PPP, die damals
die Regierungsverantwortung hatte.
Wahlsiegerin Yingluck begann schon am Sonntag die ersten
Koalitionsverhandlungen. Obwohl ihre Partei die absolute Mehrheit errang,
will sie zwei oder mehr kleinere Parteien ins Boot holen.
4 Jul 2011
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