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# taz.de -- Neuer Werbeslogan beim Militär: Eins. Zwei. Bundeswehr.
> Die. Bundeswehr. Hat. Einen. Neuen. Slogan. Und. Eine. Neue.
> Kernbotschaft. Es. Geht. Um. Gemeinschaftsgefühl. Und. Den. Stolz.
> Seinem. Land. Zu. Dienen.
Bild: Oh. Mein. Gott.
Drei-Wort-Sätze gehen immer. Siehe: Du bist Deutschland. Doch drei einfache
Worte genügen mittlerweile nicht mehr, um das rare Gut Aufmerksamkeit zu
gewinnen. Da müssen schon Ausrufezeichen und Emoticons her. Das könnte dann
allerdings etwas verzweifelt und unsouverän wirken: Ruf! Mich! An! :-)
Also lieber Punkte, die Akzente setzen. "Wir. Dienen. Deutschland.", lautet
jetzt der Slogan, der ab sofort das Bundeswehr-Logo ergänzen und damit
"Karriere mit Zukunft" ablösen wird.
Seit dem 1. Juli ist die Bundeswehr nach 50 Jahren keine Wehrpflichtarmee
mehr. Dafür treten jetzt die ersten freiwillig Wehrdienstleistenden an -
und der Verteidigungsminister Thomas de Maizière mit seiner neuen
Kernbotschaft für die Bundeswehr: "Das Logo will sagen, dass es für junge
Menschen ehrenvoll und ein Grund zum Stolz ist, Dienst für unser Land zu
tun", sagte er Bild. Das läuft dann ab jetzt also auf dem amerikanischen
Motivationswege, soll also heißen "Ich. liebe. Deutschland."
Das "Wir" erzeugt das dringend notwendige Gemeinschaftsgefühl des Bundes
und ist somit besser als ein einsames "Ich". Ein bisschen militärische
Struktur und Hierarchie muss auch rüberkommen, also wird fürderhin
"gedient", jetzt wo die zukunftsträchtige Karriere abgedankt hat. Und
"Dienen" wird einfach mal großgeschrieben. Obwohl es als Verb dient. Der
Schriftzug ist dicker als zuvor, das macht die Aussage schon mal lauter:
Vorbei ists mit der vornehmen Zurückhaltung eines nur den Tauglichen
vorbehaltenen Karriereangebots.
Die Punkte sorgen dann für den passenden Kasernenhofton, man kann die
Freiwilligen praktisch vor ihrem Oberst exklamieren hören: "Wir. Machens.
Freiwillig." Ein bisschen Hipness sollen die Punkte der alten Tante
Bundeswehr wohl auch verleihen, vielleicht sollte man den zackigen Ton mit
einem Beat unterlegen und ein neues YouTube-Promovideo viral vermarkten.
Etwas problematisch ist allerdings, dass der dickere Schriftzug im
Gegensatz zu dem alten rechts unter dem Kreuz etwas rausläuft - das steht
nicht gerade für den Zusammenhalt der Truppe. Sondern für
Strukturlosigkeit. Da geht das ganze Pathos flöten. Besser. Wär. Tucholsky.
Nie. Wieder. Krieg.
5 Jul 2011
## AUTOREN
Julia Niemann
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