# taz.de -- Luftunterstützung für Gazaflotte: Keine Samthandschuhe für Aktiv… | |
> Sie reisen über den Flughafen von Tel Aviv an. Die israelischen | |
> Sicherheitskräfte planen ein konsequentes Vorgehen gegen die Teilnehmer | |
> von "Willkommen in Palästina". | |
Bild: Palästinenser demonstrieren in Gaza für die zweite Gaza-Flotte. | |
JERUSALEM taz | Kaum konnte Israel die Krise mit der zweiten Flotilla | |
glücklich abwenden, droht neuer Ärger. Zwischen 600 und 1000 | |
pro-palästinensische Aktivisten werden am Freitag am Ben-Gurion Flughafen | |
bei Tel Aviv erwartet. "Wir werden sie nicht mit Samthandschuhen | |
empfangen", warnte Polizeikommissar Yohanan Danino am Mittwoch. | |
Martin Forberg von der "Internationalen Liga für Menschenrechte" versteht | |
die Aufregung nicht. "Die Aktivisten kommen, um ihre Freunde in Palästina | |
zu besuchen", sagt er. "Niemand will sich heimlich reinschleichen." | |
"Willkommen in Palästina" heißt die Aktion, die von rund 40 | |
palästinensischen Nichtregierungsorganisationen gestützt wird. Für eine | |
Woche wollen die Aktivisten in den Palästinensergebieten bleiben, um "Für | |
die Freiheit Palästinas und für unsere eigene", so ihr Motto zu | |
demonstrieren. Ursprünglich sollte die Masseneinreise pro-palästinensischer | |
Aktivisten auf dem Luftweg die aus Griechenland kommende Flotille | |
begleiten. Die griechischen Behörden hinderten die Schiffe jedoch daran, | |
überhaupt in See zu stechen. | |
Die israelische Außenamt hatte bereits im Vorfeld der Seeaktion | |
diplomatische Hebel in Gang gesetzt, um das Auslaufen der Flotille zu | |
verhindern. Laut Bericht der liberalen [1][Tageszeitung "Haaretz"] lieferte | |
Israel nun mit Blick auf den 8. Juli "nachrichtendienstliche Informationen | |
an die USA und sieben europäische Staaten sowie mehrere ausländische | |
Fluglinien". Die Aktivisten müssen sich auf unangenehme Kontrollen gefasst | |
machen. Im Gespräch ist, sie von den anderen Passagieren zu trennen und zum | |
Gebäude des alten Terminals zu bringen. | |
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gab dem Sicherheitsdienst Order, den | |
pro-palästinensischen Aktivisten entschieden entgegenzutreten. "Jedes Land | |
hat das Recht, Provokateuren die Einreise zu verweigern", rechtfertigte er. | |
Ein Sonderstab mit Vertretern des Außenamtes, der Flughafenbehörde, des | |
Ministeriums für Innere Sicherheit und der Loge des Regierungschefs wird am | |
Flughafen im Einsatz sein. | |
"Am Freitag selbst rechnen wir mit der Ankunft von 600 bis 800 Aktivisten", | |
sagt Prof. Mazin Qumsiyeh vom "[2][Palestine Justice Network]". Er ist | |
einer der Initiatoren der Veranstaltungswoche rings um den Jahrestag der | |
Gerichtsentscheidung in Den Haag zur Illegalität des israelischen | |
Mauerbaus. Auf dem Programm ab Freitag steht ein Besuch im | |
Aida-Flüchtlingslager bei Bethlehem, Baumpflanzungen in Ramallah und | |
Gespräche im Friedenstheater von Jenin. | |
6 Jul 2011 | |
## LINKS | |
[1] http://www.haaretz.com | |
[2] http://www.palestinejn.org | |
## AUTOREN | |
Susanne Knaul | |
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Kirchentag 2023 | |
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