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# taz.de -- US-Botschafter besucht Hama: Syrien greift USA verbal an
> Damaskus wirft den USA "unverantwortliches Verhalten" vor. Grund ist der
> nicht genehmigte Aufenthalt des US-Botschaft in Hama, einer Hochburg der
> Proteste in Syrien.
Bild: Es riecht nicht gut, meint: US-Botschafter Robert Ford.
DAMASKUS/WASHINGTON afp/dpa | Die syrische Regierung hat den USA
vorgeworfen, die Lage im Land destabilisieren zu wollen. Anlass war der
Besuch des US-Botschafters Robert Ford in der westsyrischen Stadt Hama. Der
Besuch sei ohne vorherige Genehmigung erfolgt und "ein klarer Beweis für
die Verstrickung der USA in die laufenden Vorgänge in Syrien", zitierte die
staatliche Nachrichtenagentur Sana am Freitag das Außenministeriums in
Damaskus. Zugleich wurde "vor der Gefahr solch unverantwortlichen
Verhaltens" gewarnt. Die syrische Regierung werde auch weiter alles Nötige
tun, um Ruhe und Stabilität im Land wiederherzustellen.
Zuvor hatte das Außenministerium in Washington mitgeteilt, dass Ford am
Donnerstag Hama besucht habe, um die Unterstützung der USA für die Bürger
in der von den Sicherheitskräften des syrischen Präsidenten Baschar
al-Assad belagerten Stadt zu demonstrieren. Vor der Reise habe die
Botschaft die Regierung in Damaskus von den Plänen unterrichtet, hieß es.
Botschafter Ford habe den Tag in Hama verbracht, "um unsere tiefe
Unterstützung für das Recht des syrischen Volkes auf friedliche Versammlung
und Meinungsäußerung auszudrücken", sagte Außenamtssprecherin Victoria
Nuland in Washington. Bei seinem Besuch sei Ford mit mindestens einem
Dutzend Demonstranten zusammengetroffen, die seine Anwesenheit begrüßt
hätten. "Wir sind höchst besorgt über die Lage in Hama", sagte sie.
## 500.000 Demonstranten gegen Baschar el Assad
In Hama hatte vergangene Woche die vermutlich bisher größte Demonstration
gegen Präsident Baschar el Assad mit eine halben Million Teilnehmern
stattgefunden. Die Sicherheitskräfte griffen nicht ein, einen Tag später
entließ die Regierung den Gouverneur der Stadt.
Bereits 1982 waren in Hama bei der gewaltsamen Niederschlagung eines
Aufstands der Muslimbrüder bis zu 20.000 Menschen ums Leben gekommen. Die
Stadt am Orontes-Fluss ist daher in Syrien bis heute von besonderer
politischer Bedeutung. Wegen ihrer Geschichte blieb es nach dem Beginn der
Proteste Mitte März in der Stadt lange ruhig. Seit mehreren Wochen kommt es
aber auch dort regelmäßig zu Protesten.
8 Jul 2011
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