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# taz.de -- Jetzt wertet Moody's Irland ab: Ramschladen Europa
> Die Ratingagentur Moody's bewertet Irlands Kreditwürdigkeit mit "Ramsch".
> Zwar habe Irland Fortschritte beim Schuldenabbau gemacht, ein Risiko
> bleibe aber die schwache Wirtschaft.
Bild: Die Ratingagenturen fordern mehr Geld, Europa gibt es. Eigentlich doch ni…
NEW YORK/BERLIN afp | Neue Zweifeln an der Kreditwürdigkeit Irlands: Die
US-Ratingagentur Moody's stufte die Bonitätsnote des Landes am Dienstag auf
Ramschniveau herab. Dublin werde mit "wachsender Wahrscheinlichkeit" ein
weiteres Hilfspaket benötigen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht die Eindämmung der
Schuldenkrise in der EU unterdessen auf einem guten Weg. Die Minister
hätten bei ihrem Treffen in Brüssel "alles soweit auf den Weg gebracht, wie
es in der Sache notwendig ist", sagte er am Dienstagabend in den
ARD-Tagesthemen. Um die Schuldentragfähigkeit Griechenlands zu verbessern,
"werden wir auch alle Instrumente, die möglich sind, nutzen". Auch ein
Schuldenerlass für Athen gehöre "in den Katalog der Überlegungen".
Moody's senkte Irlands Bewertung um eine Stufe von Baa3 auf Ba1. Der
Ausblick bleibe "negativ", teilte das Unternehmen in New York mit. Zwar
habe die Regierung in Dublin ein "starkes Bekenntnis" zur
Haushaltskonsolidierung abgelegt und die gesteckten Ziele bislang erreicht.
Wegen der schwächelnden irischen Wirtschaft blieben aber "bedeutende"
Risiken.
Nach dem Auslaufen eines Hilfsprogramms von EU und Internationalem
Währungsfonds (IWF) Ende 2013 könnte Irland neue Finanzhilfen benötigen,
erklärte Moody's. Irland waren im November im Gegenzug für ein hartes Spar-
und Reformprogramm Hilfen in Höhe von 67,5 Milliarden Euro aus dem
Rettungsfonds zugesagt worden.
## Treffen von Europas FinanzministerInnen
Im Kampf gegen ein Übergreifen der Schuldenkrise auf weitere Länder hatten
sich die Euro-Finanzminister in der Nacht zum Dienstag darauf geeinigt, den
Aufgabenbereich des Rettungsfonds für finanziell angeschlagene Euro-Staaten
(EFSF) auszuweiten. Ländern, die Hilfen in Anspruch nehmen, soll die
Rückzahlung der Kredite etwa durch niedrigere Zinsen erleichtert werden.
Die Beratungen über ein weiteres Rettungspaket für Griechenland, das am
Anfang der Schuldenkrise in der Euro-Zone stand und im vergangenen Jahr
bereits mit internationalen Notkrediten in Höhe von 110 Milliarden Euro vor
der Pleite bewahrt werden musste, hatten indes kaum Fortschritte gemacht.
Schäuble sieht die Euro-Zone mit den Beschlüssen der Finanzminister gut
gerüstet. Nun komme es darauf an, ob die Märkte die beschlossenen Maßnahmen
akzeptierten, sagte Schäuble. Geschehe dies nicht, müssten die Staats- und
Regierungschefs der EU mit einem Treffen ein zusätzliches "psychologisches
Signal" senden. Nach Angaben aus EU-Diplomatenkreisen begannen in Brüssel
die Planungen für einen Sondergipfel noch in dieser Woche.
## Italienische Volkswirtschaft drittgrößte der Eurozone
In den vergangenen Tagen war auch Italien auf den Finanzmärkten zunehmend
unter Druck geraten. Die Schulden des Landes liegen verglichen mit seiner
Wirtschaftsleistung bei 120 Prozent. Ein Rettungseinsatz für Italien würde
die Europäer vor große Probleme stellen, da die italienische
Volkswirtschaft die drittgrößte der Eurozone ist. Schäuble hielt die Sorgen
um Italien aber für unbegründet: Die Spekulationen seien "ohne jeglichen
Grund in der Sache".
Der IWF verlangte von der Regierung in Rom derweil einen entschlossenen
Abbau der Staatsverschuldung. Der Währungsfonds forderte Italien in seinem
Jahresbericht auf, das Haushaltsdefizit bis 2012 auf unter drei Prozent des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu senken und bis 2014 ein ausgeglichenes
Budget vorzulegen. Die italienische Regierung strebt Einsparungen in Höhe
von 40 Milliarden Euro über die kommenden vier Jahre an.
13 Jul 2011
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