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# taz.de -- Kein Kommentar Stadtentwicklung und Tourismus: Das Tor muss weg
> Immer müssen angeblich wichtige Berliner Orte Hotelneubauten weichen.
Bild: Unterstützer des Tacheles bei einer Demo im Mai
Als Nächstes wird jetzt also das Brandenburger Tor abgerissen. Es weicht
einem weiteren Luxushotel. Die üblichen Verdächtigen regen sich schon
lautstark auf. Viel mehr als ein rückwärtsgewandtes "Das kann man doch
nicht machen" haben sie aber wieder nicht zu bieten. Denn nirgendwo sonst
fehlt ein weiteres Hotel so sehr wie am Pariser Platz. Hier will jeder
Berlin-Reisende hin. Und die anderen freien Grundstücke am Platz sind alle
bebaut.
Sicher könnte man jetzt einwenden, dass das Brandenburger Tor ein Symbol
für Berlin sei. Während der Wende und in den Jahren danach hatte es
tatsächlich einen gewissen Stellenwert. Aber es ist wie bei der Kunstruine
Tacheles: Seit Ende der 90er Jahre war kein einziger Berliner mehr vor Ort.
Seien wir ehrlich: Das Tor war zuletzt kaum mehr als ein hässliches
Verkehrshindernis.
Beim Postfuhramt in Mitte, wo eine angesehene Fotogalerie im Jahr 2011
einem Hotel weichen musste, oder beim Club Maria am Ostbahnhof, der
ebenfalls einer Ruhestätte für Städtetouristen weichen musste, hatten die
Kritiker noch argumentieren können, dass stadtprägende Kulturstandorte
verloren gingen. Aber man kann ja nicht die ganze Stadt unter Denkmalschutz
stellen.
Dass von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) mal wieder
nichts zum Thema zu hören ist, mag kaum noch überraschen. Man muss sich ja
schon freuen, dass sie sich jüngst gegen die Idee ausgesprochen hatte, in
Berlins Mitte statt des lange geplanten Schlosses ein Schlosshotel zu
errichten. Aber das wäre ja auch wirklich zu weit gegangen.
23 Jul 2011
## AUTOREN
Gereon Asmuth
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