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# taz.de -- Hotelangestellte im DSK-Skandal: "Sie nennen mich Prostituierte"
> Die Hotelangestellte, die Dominique Strauss-Kahn der versuchten
> Vergewaltigung beschuldigt, spricht zum ersten Mal in den Medien. Sie
> will das von ihr gezeichnete Bild korrigieren.
Bild: Nafissatou Diallo (l.) im Gespräch mit einer Reporterin von ABC.
NEW YORK dapd | Zum ersten Mal seit der Festnahme des ehemaligen IWF-Chefs
Dominique Strauss-Kahn hat nun die Hotelangestellte, die ihn der versuchten
Vergewaltigung beschuldigt, ihr Schweigen gebrochen. Dem US-Magazin
Newsweek schilderte sie, wie Strauss-Kahn sie bedrängt haben soll. In der
am Sonntag online veröffentlichten Titelgeschichte beschreibt sie, wie sie
versucht habe sich zu wehren und wie Strauss-Kahn versucht habe sie zu
entkleiden und sie schließlich zu Oralsex gezwungen habe. Strauss-Kahn
bestreitet alle Anschuldigungen.
Nach der Festnahme des Ex-IWF-Chefs am 14. Mai wies die aus Guinea
stammende Frau alle Medienanfragen zurück. Doch die Ermittlungen der
Staatsanwaltschaft weckten Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen
Opfers. Am 1. Juli teilten die Behörden mit, die Frau habe bei Angaben zu
ihrem Lebenslauf gelogen und es gebe Widersprüche bei ihren Angaben
darüber, was sie unmittelbar nach der mutmaßlichen Tat getan habe.
Der Newsweek sagte die Frau, sie wolle, dass Strauss-Kahn sich für seine
Taten verantworten müsse. Ihre Aussagen zum Tathergang hätten sich nie
geändert, sagte sie. "Ich weiß, was mir dieser Mann angetan hat", sagte sie
dem Magazin. "Ich will, dass er ins Gefängnis geht."
Nun wolle sie gegen die ihrer Ansicht nach falsche Darstellung ihrer Person
vorgehen. "Wegen ihm nennen sie mich eine Prostituierte", sagte die Frau,
die die Zeitung New York Post verklagte, weil sie Berichte abgedruckt
hatte, in denen sie anonyme Quellen zitierte, die aussagten, die Frau habe
Sex gegen Geld verkauft.
Der US-Fernsehsender ABC kündigte an, ab Montag in drei Teilen ein
Interview mit der Frau zu senden. Sie habe nie in die Öffentlichkeit
gewollt, sagte sie dem Sender laut einer Vorabveröffentlichung. Nachdem
Fragen über ihre Glaubwürdigkeit aufgetaucht seien, habe sie aber keine
Wahl gehabt. Strauss-Kahns Anwälte teilten mit, das Interview sei ein
"ungehöriger Zirkus", der nur dazu diene die öffentliche Meinung zu
beeinflussen.
25 Jul 2011
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