Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ryan Lochte holt Schwimm-WM-Titel: Die Doping-Diät
> Ryan Lochte sichert sich den Titel über 200 Meter Kraul. Bei den
> Olympischen Spielen in Peking hatte er einen Magenvirus mit
> McDonalds-Besuchen behandelt.
Bild: Geht doch: Ryan Lochtes Fett ist wieder weg.
SCHANGHAI taz | Die Sache mit den neuen Essgewohnheiten des Ryan Lochte
interessierte Paul Biedermann dann doch so brennend, dass er ihr gleich an
Ort und Stelle auf den Grund ging.
"Das wollte ich einfach wissen", sagte der Praktikant der Wasserwerke Halle
an der Saale, als er nach dem dritten Platz über 400 Meter Freistil am
Sonntag gestern auch seinen WM-Titel über die halbe Distanz abgegeben
hatte. An US-Schwimmer Lochte, der neben Biedermann zudem den großen
Michael Phelps um 0,35 Sekunden geschlagen und aufs Silber-Podest verwiesen
hatte.
Gleich nach der gemeinsamen Pressekonferenz – auf der Phelps wegen seines
anstehenden Halbfinalstarts über 200 Meter Schmetterling fehlte – fragte er
beim 26-jährigen Amerikaner also mal nach. Dabei wussten zumindest alle
Schwimm-Interessierten in den USA längst Bescheid, dass Lochte sein
ausgeprägter Hang zu Schnellimbissen in der Vergangenheit schon mal zum
Verhängnis geworden war. Zum Beispiel vor drei Jahren, als er sich zu
Beginn der Olympischen Spiele in Peking einen Magenvirus einfing, den er
bis zum Ende seines China-Aufenthalts mit täglich drei Besuchen bei
McDonalds behandelte.
## 13 Pfund Körperfett
Am Ende sammelten sich laut Lochtes Konditionstrainer Matt DeLancey 13
Pfund Körperfett an. Die mussten weg. "Er hat mir gesagt, er isst jetzt
nicht mehr so viel Fast Food", berichtete Biedermann nach abgeschlossener
Blitzrecherche, die zugleich sein persönlicher Start in die Vorbereitung
auf London war. Ahnt der Doppel-Weltmeister von Rom 2009 - in der Hoch-Zeit
der High-Tech-Anzüge - seit dem frühen Dienstagabend doch: "Das olympische
Finale wird nicht viel anders aussehen als das heute. Deshalb war das
Rennen hier auch der beste Test."
Vom Australier Ian Thorpe, der – wegen seines Comebacks vor knapp sechs
Monaten bei der WM noch nicht startberechtigt – über die 200 Meter Freistil
dann auch an den Start gehen wird, sprach Biedermann in Schanghai noch
nicht. Dafür aber umso mehr über seine Enttäuschung, im Kampf der Giganten
trotz persönlicher Bestzeit in der einfachen Badebekleidung nicht noch ein
Stückchen nach oben geklettert zu sein. "Ich kann mich über Bronze nicht so
richtig freuen, ich weiß auch nicht", haderte der 24-Jährige weniger mit
seiner Leistung als mit seiner Platzierung - und meinte: "Da brauch ich
noch ein bisschen."
Den 14-maligen Olympiasieger Michael Phelps, 0,09 Sekunden schneller als
er, hätte er auf seiner gewohnt schnellen letzten Bahn gerne noch
abgefangen. "Ich wollte es besser machen als über 400 Meter. Aber
andererseits ist es ja nicht so falsch, gegen Michael Phelps zu verlieren",
sagte Biedermann. Dann betonte er mit inzwischen entspannter Miene, ab
sofort und intensiv seinen Pflichten als Lebenspartner von Britta Steffen
nachzukommen. Was das auch immer heißen mag.
26 Jul 2011
## AUTOREN
Andreas Morbach
## TAGS
Homosexualität
## ARTIKEL ZUM THEMA
Schwimmer Ian Thorpe outet sich: „Ich bin nicht hetero“
„Thorpedo“ hatte es immer vehement abgestritten. Doch nun hat der
australische Ex-Schwimmweltmeister seinen letzten Wettkampf gewonnen.
Dopingprozess in Wien: Katzenfutter vom Zuhälter
Walter Mayer, ehemaliger Langlauftrainer Österreichs, soll wieder
Dopingmittel vertickt haben. Er sitzt nun in Wien auf der Anklagebank.
Schwimm-WM in China: Die klugen Hinterherschwimmer
Bei der Schwimm-WM in Schanghai saufen die Deutschen ab. Na und? Sie wissen
halt, dass es noch was anderes im Leben gibt als Bahnen, Bahnen, Bahnen.
Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen: Sie ist jetzt halt mal abgetaucht
Britta Steffen krault, als hätte sie Blei an den Füßen. Nach Vorlaufplatz
16 über 100 Meter Freistil zieht sie sich von der Weltmeisterschaft zurück.
Schwimm-WM in Schanghai: So lahm wie ein Trabi
Für Marco di Carli läuft es nicht gut bei der Schwimm-WM. Genauso wie
bislang für die ganze deutsche Mannschaft. Nun rückt auch die Arbeit des
Bundestrainers ins Blickfeld.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.